- Die Fifa hat das brasilianische Supermodel Adriana Lima zur Botschafterin der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ernannt.
- Diese Entscheidung ruft teils deutliche Kritik hervor.
- Das ehemalige Fifa-Ratsmitglied Moya Dodd spricht von einer "verwirrenden" Entscheidung.
Die Ernennung des brasilianischen Supermodels
Sie wird demnach künftig verschiedene Initiativen mit Fans aus der ganzen Welt "entwickeln, promoten und an ihnen teilnehmen". Ihren ersten Einsatz hatte Lima bereits am vergangenen Montag bei der Verleihung der "The Best Fifa Football Awards", wo sie den "Fifa Fanpreis" präsentierte.
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Das ehemalige Fifa-Ratsmitglied Moya Dodd sprach laut einem Bericht von "The Atheltic" von einer "unangemessenen Botschaft an die Spielerinnen und Fans". Dodd, die dem WM-Organisationskomitee angehört, kritisierte die Fifa für die Einstellung von Lima und bezeichnete die Entscheidung als "verwirrend".
Sie sagte: "Wenn ein Mädchen Fußball spielt, sieht die Welt sie anders. Anstatt Komplimente für ihr schönes Aussehen oder ihr hübsches Kleid zu bekommen, wird sie für ihre spielrettenden Tacklings und brillanten Torschüsse geschätzt. Sie werde für das bewundert, was sie könne, und nicht für ihr Aussehen."
Dodd: "Wie ein Supermodel da hineinpasst, ist wirklich rätselhaft"
In einem Jahr, in dem die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinde, "sollte diese Botschaft in der ganzen Welt laut und deutlich zu hören sein. Wie ein Supermodel da hineinpasst, ist wirklich rätselhaft", sagte Dodd.
Das ehemalige "Victoria's Secret"-Model Lima selbst sagte: "Ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen, und ich bin ein sehr großer Fußballfan". Sie sei sehr dankbar und fühle sich geehrt, "dass ich von der Fifa zur ersten globalen Fan-Botschafterin ernannt wurde und mir eine solche Plattform gegeben wird, um die Fans noch näher ans Spiel heranzubringen."
Dodd wiederum ist der Meinung, dass Limas öffentliches Erscheinungsbild "nicht zu einer Organisation passt, die nach eigenen Angaben Mädchen und Frauen stärken will". Die ehemalige australische Nationalspielerin bezog sich auch auf Äußerungen Limas aus einem Interview mit der Zeitschrift GQ aus dem Jahr 2006. Damals sagte sie, Abtreibung sei "ein Verbrechen". Limas Pressesprecher, Laurent Boye, behauptete öffentlich, dass sich die Ansichten der Brasilianerin dazu seit ihren Äußerungen vor 17 Jahren geändert hätten.
Kritik gab es auch von Gen Dohrmann, Präsidentin von "Women Sport Australia". Sie sagte: "Cristiano Ronaldo ist das Aushängeschild der Männer-WM. Warum brauchen wir also ein Supermodel, wenn wir Meghan Rapinoe oder Sam Kerr oder jemanden anderen mit internationalen Auszeichnungen in der Sportart wählen könnten, für die wir eigentlich werben wollen?"
Fifa-Präsident Infantino lobt Lima: "Sie lebt und atmet den 'Futebol'"
Bonita Mersiades, die an Australiens WM-Bewerbung mitgearbeitet hatte, wurde sogar noch deutlicher: "Dass die Fifa Frau Lima als globale Fan-Botschafterin ausgewählt hat, zeigt, wie sehr die Fifa den Kontakt zu den Fußballfans verloren hat und wie wenig sie sich verändert hat."
Fifa-Präsident Gianni Infantino hingegen lobte Lima: "Sie lebt und atmet den 'Futebol' förmlich und ist genau deswegen ein hervorragendes Bindeglied zwischen der Fifa und den Fußballfans überall auf der Welt", sagte er.
Die Weltmeisterschaft in Neuseeland und Australien beginnt am 20. Juli mit dem Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen.
Verwendete Quellen:
- theathletic.com: "Former FIFA council member criticises appointment of supermodel Adriana Lima as global fan ambassador"
- sportbild.de: "Heftige Kritik an Fifa-Entscheidung für Adriana Lima"
- SID
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