Direkt nach Abpfiff des Wiener Fußball-Derbys zwischen Rapid und der Austria ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen den Fans beider Teams gekommen.
Nach dem 2:1-Sieg am Sonntag stürmten Fans beider Lager den Platz, es flogen pyrotechnische und andere Gegenstände, zudem kam es zu Handgreiflichkeiten. Mindestens eine Person wurde verletzt. Ordner hatten die Situation nicht unter Kontrolle, die Polizei schritt relativ spät ein und postierte sich an der Mittellinie. Beide Trainer verurteilten die Vorfälle.
Den Ausgang nahmen die Geschehnisse, als Austria-Anhänger Böller in Richtung der benachbarten Rapid-Osttribüne warfen. Danach eskalierte die Situation relativ schnell, Fans beider Vereine waren auf den Rasen gestürmt. Später wurde ein Fan mit blutüberströmten Gesicht auf einer Trage abtransportiert. Erste Meldungen, dass es sich dabei um ein Polizist gehandelt habe, verneinten ein Vertreter der Bundesliga sowie Rapid. Man wisse derzeit nicht, ob ein Polizist verletzt sei.
Klauß: Derartige Szene gehörten "nicht ins Stadion"
Rapid-Coach Robert Klauß erklärte: "Das trübt die Freude. Das, was danach passiert ist, will niemand sehen. Das beschäftigt mich auch." Derartige Szenen gehörten "nicht ins Stadion", meinte Klauß. "Das sind Bilder, die wir nicht sehen wollen, sie schaden uns in der Außenwahrnehmung." Allerdings könne man auch nicht wegschauen. Da Rapid nach den Vorfällen beim Derby im vergangenen Februar "unter Bewährung" stehe, sei die Gefahr eines Punkteabzugs wohl gegeben, befürchte der Deutsche: "Das ist mir sofort in den Sinn gekommen."
Auch Austrias Trainer Stephan Helm meinte: "Man darf das nicht zur Seite wischen." Es sei erschütternd, "dass es in einem Land wie Österreich zu solchen Ausschreitungen kommt. Man muss ja schon Angst bekommen, wenn man zu so einem Event geht." Vor allem "mit der Familie".
Rapid- oder Austria-Fans: Wer hat angefangen?
Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann meinte im TV-Sender "Sky", die Vorfälle müssten analysiert und aufgearbeitet werden. Allerdings hätten Austria-Fans zuerst "Böller in den Familiensektor" geschossen, betonte er. Der sportliche Erfolg rücke nun in den Hintergrund, so Hofmann.
Rapid-Stürmer Guido Burgstaller hielt fest: "Die Eskalation zum Schluss habe ich mitbekommen, da war ich gerade beim Interview. Wie das vonstatten gegangen ist, dazu kann ich leider nichts sagen. Ich hoffe einfach, dass es denjenigen, die verletzt sind, gut geht." Die Verursacher müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte der frühere Kapitän der Hütteldorfer: "Das trübt schon die Stimmung. Man kann echt nur hoffen, dass das nie wieder vorkommt." Derartige Gewaltszenen mit Verletzte seien "einfach too much". Nachsatz: "Das geht gar nicht." (APA/bearbeitet von cgo)
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