Der italienische ehemalige Fußball-Profi Francesco Totti steht in seinem Heimatland in der Kritik. Der Weltmeister von 2006 plant eine Teilnahme an einer Gala in der russischen Hauptstadt Moskau. Er selbst verteidigt sein Vorhaben.
Francesco Totti, bekannt als eine der größten Fußball-Legenden Italiens, hat mit seiner geplanten Teilnahme an einer Gala in der russischen Hauptstadt Moskau Aufmerksamkeit erregt. Die Veranstaltung soll am 8. April stattfinden und wird von einem Sport- und Wettmagazin organisiert. In Moskau wird seine Ankunft bereits mit Plakaten angekündigt, die ihn als "Der Kaiser auf dem Weg ins dritte Rom" bezeichnen.
Francesco Totti: "Ich bin kein Politiker oder Diplomat"
Das italienische Satire-Magazin "Striscia la Notizia" konfrontierte Totti mit der geplanten Reise und der damit verbundenen Kritik an ihm. Daraufhin erklärte er: "Ich bin kein Politiker oder Diplomat, sondern ein Mann des Sports, der seine Werte weltweit fördert. Das habe ich schon immer getan: zuerst als Fußballer und jetzt in einer neuen Rolle". Er fügte hinzu, dass er auch bereit wäre, aus denselben Gründen in die ukrainische Hauptstadt Kiew zu reisen.
Seit dem Überfall durch Russland auf die Ukraine am 24. Februar 2022 befinden sich die beiden Länder im Krieg. Zahlreiche Länder, gerade aus Europa, unterstützen dabei die überfallene Ukraine mit Militärhilfen und Sanktionen gegen Russland.
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Politiker appelliert an Totti
Tottis Moskau-Pläne haben nicht nur bei Fans, sondern auch bei Politikern für Unmut gesorgt. Andrea Massaroni, ein Politiker der pro-europäischen Partei +Europa, äußerte sich besorgt über die Symbolkraft von Tottis Moskau-Besuch.
Er betonte, dass Totti für Rom und Italien mehr als nur ein Sportchampion sei und appellierte an ihn: "Francesco, Rom liebt dich für dein Herz und deine Großzügigkeit: Lass nicht zu, dass sie mit denen in Verbindung gebracht werden, die Menschenrechte und Demokratie mit Füßen treten."
Der 48-Jährige spielte seine gesamte Karriere über für die AS Rom, nach 785 Spielen für den Hauptstadtklub beendete er 2017 seine Karriere. 2006 wurde er mit Italien in Deutschland Weltmeister. (bearbeitet von lh)