Jermaine Jones sieht sich aktuell in den USA schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der ehemalige Schalke-Profi weist jedoch jegliches Fehlverhalten weit von sich und spricht von einer Verschwörung.

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Jermaine Jones war einige Jahre der Inbegriff des Bad Boys der Bundesliga. Einer, der sich schon mal für Gelbe Karten feiern ließ. Oft genug geliebt von den Anhängern der Klubs, für die er auflief, immer gehasst von den Gegnern.

Inzwischen ist der Deutsch-Amerikaner als Trainer für den Drittligisten Central Valley Fuego FC in den USA tätig. Allerdings ist er dort schon seit 30. August suspendiert.

Jones wird vorgeworfen, unter den Spielern ein Klima der Angst geschaffen zu haben. Dem Sportportal "The Athletic" liegen die Unterlagen der Untersuchung gegen den ehemaligen US-Nationalspieler vor. Darin heißt es unter anderem, es habe nachgewiesenermaßen wiederholte Fälle von Belästigung, Vergeltungsmaßnahmen und Anfeindungen durch Jones gegenüber Teammitgliedern gegeben.

Anonyme Spieleraussagen belasten Jones schwer

Die Anwaltskanzlei, die mit der Untersuchung beauftragt war, kommt laut "The Athletic" zu dem Schluss, dass Jones die Vorgaben für Schutzmaßnahmen für Spieler gleich sechsfach gebrochen habe. In dem Dokument werden allgemeine Kategorien aufgeführt, die das Ausmaß von Jones' Verhalten deutlich machen. So ist neben den oben beschriebenen Vorfällen auch von Schikanen aufgrund von Herkunft, emotionalem Fehlverhalten und einem Machtgefälle die Rede.

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Gegenüber "The Athletic" berichten Spieler des Klubs unter dem Deckmantel der Anonymität, dass Jones seinen Status als Ex-Nationalspieler genutzt hätte, um eine Bedrohungskulisse aufzubauen. "Er kommt her, sagt, er hat für das US-Team gespielt, er hat Macht. Er hat Freunde im Verband und überall. Er sagt uns, wenn er jemanden zerstören will, dann kann er ihre Karriere zerstören", wird ein Spieler von "The Athletic" zitiert.

Jones und der Klub fechten Untersuchung an

Fuego FC hatte Jones' Suspendierung nie öffentlich kommuniziert, erst am 16. Oktober veröffentlichten sowohl der Klub als auch ein Anwalt in Jones' Auftrag Statements, die Zweifel an der Untersuchung und dem Urteil gegenüber Jones anmelden. Laut Anwalt Soroosh Abdi sei Jones Opfer von Vorurteilen und unfairer Behandlung durch die Drittliga-Spielervereinigung geworden.

Am Donnerstag veröffentlichte auch Jones selbst ein Statement auf seinem X-Kanal, indem er die Vorwürfe und die Berichterstattung von "The Athletic" weit von sich weist. Es habe nie Beschwerden von Spielern gegeben, deshalb habe es ihn überrascht, dass die USL (United Soccer League) eine Untersuchung in Auftrag gegeben hatte. Jones spricht von einer "fingierten und koordinierten Verschwörung". Zwei Spieler hätten sich die Vorwürfe ausgedacht, um ihn als Cheftrainer loszuwerden.

Er werde nun mit seinem Anwaltsteam zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diejenigen, die diese falschen Vorwürfe vorgebracht hätten, schnell ihre gerechten Strafe erhalten würden.

Dass Jermaine Jones noch einmal auf die Bank von Fuego FC zurückkehrt, darf als unwahrscheinlich gelten, denn der ehemalige Spieler von Eintracht Frankfurt und dem FC Schalke 04 will nach Europa zurückkehren, vielleicht sogar nach Deutschland. Das hatte er unlängst in einem Interview mit "Sport1.de" erklärt.

Würde der FC Schalke 04 anfragen, wäre Jones in jedem Fall Feuer und Flamme. "Ich will Schalke immer helfen, egal in welcher Position. Auch als Co-Trainer wäre es sicher toll. Ich kenne den Verein, hatte dort eine gute Zeit. Ich habe mich vom Ersatzspieler zum Stammspieler durchgekämpft. Die Leute auf Schalke lieben mich und ich bin mir sicher, dass ich den Verein unterstützen könnte", erklärte er. Fraglich ist nur, ob sich Schalke damit vielleicht noch mehr Chaos ins Haus holen würde.

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