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Allein auf der Bank zu sitzen, dürfte für Nabil Bentaleb ein erstes Highlight gewesen sein. Zum ersten Mal seit seinem Zusammenbruch im Juni 2024, nachdem ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde, steht er am Sonntag wieder im Kader von LOSC Lille.
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Die vergangenen Tage dürften sich für den 30-Jährigen wie ein Traum angefühlt haben. Erst unter der Woche hatte Bentaleb grünes Licht für eine Rückkehr auf den Rasen erhalten. Die medizinische Kommission des französischen Fußballverbandes erteilte nach entsprechenden Untersuchungen ihre Erlaubnis dafür, dass Bentaleb ins Wettkampftraining zurückkehrt.
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In der 76. Minute dann ist alles bereit für das Comeback von Bentaleb. Beim Stand von 0:0 kommt er im Spiel gegen Stade Rennes auf den Rasen.
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Auch für Lilles Trainer Bruno Génésio ist die Einwechslung ein besonderer Moment: "Es gab Phasen, in denen wir uns alle gefragt haben, ob er wieder spielen würde oder nicht", sagt er über die Leidenszeit seines Spielers. Wieder als Profi zum Einsatz gekommen zu sein, sei für Bentaleb "bereits ein echter Sieg" gewesen, so sein Trainer, "denn er hat schreckliche Zeiten durchgemacht".
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Und nur vier Minuten später krönt Bentaleb den für ihn ohnehin bereits denkwürdigen Abend, als er bei einer Ecke zur Stelle ist und trifft. Einen von Torhüter Brice Samba abgewehrten Kopfball drückt er aus spitzem Winkel über die Linie – und weiß danach gar nicht recht, wohin mit seinem Glück.
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Deswegen geht es für Bentaleb einmal quer über den Platz zu seinem Mannschaftskameraden an der Seitenlinie, die bereits alle aufgesprungen sind.
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Dort lässt er sich von einer großen Jubeltraube begraben.
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Lille gewinnt das Spiel letztlich mit 2:0. "Ich habe mir gesagt, dass ich der Mannschaft beim Stand von 0:0 helfen muss", sagt Bentaleb anschließend am TV-Mikrofon. "Es gibt Dinge, die man nicht vergisst und die ich nicht vergessen werde, wenn ich mit dem Fußball aufhöre, das gehört dazu."
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Für Bentaleb, der 2023 in seine Heimatstadt gewechselt war, war es überhaupt der erste Treffer im OSC-Trikot. Von 2016 bis 2021 hatte der Mittelfeldspieler für Schalke 04 in 82 Bundesligaspielen insgesamt zwölf Tore erzielt. Nach dem Spiel wird der Algerier folgerichtig auch noch als Spieler des Spiels ausgezeichnet. (SID/bearbeitet von lh)