Die Champions-League und die Europa-League locken: Rapid Wien macht am Dienstagabend gegen Ajax Amsterdam den Anfang. Auch Salzburg, Graz, Wolfsberg und Altach kämpfen diese Woche für den Aufstieg ins internationale Fußballgeschäft. Wir machen den Check - was spricht für und was gegen das Erreichen der nächsten Runde?

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Rapid Wien – Aufstiegschance: 35 Prozent

Die Wiener haben diese Saison sehr stark begonnen. Mit Siegen in der Bundesliga über Ried und Meister Salzburg konnte die Hütteldorfer viel Selbstvertrauen tanken. Gestärkt wurde dieses auch durch die zweite Hälfte im Hinspiel gegen Ajax Amsterdam. Immerhin gelang es den Grün-Weißen in Unterzahl aus einem 0:2-Rückstand ein 2:2-Unentschieden zu machen. Für die Wiener spricht, dass sie seit Beginn der Saison eine eingespielte Truppe stellen. Zudem wurden Torjäger Robert Beric und Spielmacher Steffen Hofmann in der Bundesliga zuletzt etwas geschont. Sie werden heute wohl ihre volle Leistung abrufen können.

Gegen den Aufstieg von Rapid spricht die spielerische Stärke Ajax Amsterdams. Obwohl die Niederländer eine sehr junge Mannschaft haben, war bereits in der ersten Hälfte des Hinspiels im Ernst-Happel-Stadion zu erkennen, wie gut die Jungs kombinieren können. Sie spielen einen schnellen und modernen Fußball, der Rapid Probleme bereiten könnte. Zudem können die Holländer vor eigenem Publikum auf große Unterstützung hoffen und sie haben zwei Auswärtstore gemacht. Rapid wird es sehr schwer haben, in der Amsterdam Arena zu gewinnen beziehungsweise oder hochstelliges Unentschieden wie beispielsweise ein 3:3 zu holen.

Red Bull Salzburg – Aufstiegschance: 75 Prozent

Der 2:0 Heimsieg gegen Malmö FF spricht eindeutig für die Salzburger. Besonders wichtig dabei war, dass den Schweden kein Auswärtstor gelungen ist. Salzburg hat viele neue und junge Spieler, die in die Mannschaft integriert werden müssen. Erfahrene Verteidiger wie Martin Hinteregger und Andreas Ulmer sollen dafür sorgen, dass Salzburg in Malmö keinen oder lediglich einen Gegentreffer kassiert. Die beiden erzielten im Hinspiel je ein Tor und strotzen vor Selbstvertrauen.

Gefährlich wird es für Salzburg dann, wenn sich die Mannschaft wie im Vorjahr von der harten Gangart und dem frenetischen schwedischen Publikum die Schneid abkaufen lässt. Ein frühes Gegentor sowie ein Euphorieschub bei Malmö könnten den Aufstieg Salzburgs noch gefährden.

Sturm Graz – Aufstiegschance: 30 Prozent

Es gibt nicht viel das für ein Weiterkommen von Sturm Graz spricht. Die Sturm-Spieler sowie Trainer Franco Foda haben nach der 2:3 Heimpleite gegen den russischen Club Rubin Kasan nicht mit Selbstkritik gespart. Im eigenen Stadion zu verlieren und dabei gleich drei Tore zu kassieren ist bitter. Durch die Auswärtstorregel in den internationalen Bewerben hat sich Kasan eine sehr gute Ausgangsposition gesichert. Ist das gut 30.000 Zuschauer fassende Stadion in Russland gut besucht, kann Rubin Kasan weiteren Rückenwind mitnehmen.

Für ein Weiterkommen von Sturm Graz spricht jedoch der katastrophale Start von Rubin Kasan in die Meisterschaft. Das Team verlor die ersten drei Spiele, erzielte dabei kein Tor und ist derzeit am letzten Tabellenplatz zu finden. Zudem hatte Kasan weniger Zeit um zu regerieren, da die Mannschaft erst am Montag gegen Spartak Moskau verlor.

WAC Wolfsberg – Aufstiegschance: 10 Prozent

Das Team von Didi Kühbauer hat in Klagenfurt bei der 0:1-Niederlage gegen Dortmund eine sehr starke Leistung gezeigt. Der BVB hatte bei weitem nicht so viele Tormöglichkeiten, wie man vor dem Spiel annehmen konnte und der WAC erarbeitete sich seinerseits vier Großchancen. Dennoch, wenn man die Ausgangsposition nüchtern betrachtet, ist Dortmund ganz klarer Favorit. Immerhin erwartet die Kärntner beim Traditionsverein ein Hexenkessel - zudem war der BVB Champions-League-Finalist in der Saison 2012/13..

Den Wolfsbergern wäre am Donnerstag auf jeden Fall eine Überraschung zu gönnen. Kühbauer hat eine kompakte Mannschaft geformt und versteht es dieser Selbstvertrauen einzuimpfen. Gehen die Kärntner in Führung, denkt so mancher Dortmund-Spieler womöglich an die zahlreichen unnötigen Niederlagen aus der vorigen Bundesliga-Saison zurück und wird fehleranfällig.

SCR Altach – Aufstiegschance: 60 Prozent

Die Vorarlberger waren im Hinspiel gegen den portugiesischen Verein Vioria Guimaraes klarer Außenseiter. Dennoch gelang Altach ein überraschender 2:1 Heimsieg. Die Mannschaft zeigte bei ihrem ersten Europa-League-Auftritt der Geschichte viel Selbstbewusstsein, das man auch nach Portugal mitnehmen wird. Altach stellt eine kompakte Mannschaft, die ohne Stars auskommt. Schon in der vergangenen Saison haben die Altacher österreichischen Großclubs des Öfteren ein Bein gestellt. Warum also nicht auch den Portugiesen?

Gegen einen Aufstieg von Altach am kommenden Donnerstag spricht vor allem das bittere Gegentor, das man im eigenen Stadion hinnehmen musste. Gelingt den Portugiesen die Führung, wird es für die Vorarlberger ganz schwer. Bei den Buchmachern wird Vioria Guimaraes als stärkere Mannschaft eingestuft.

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