Nach dem Spiel das verschwitzte Trikot eines seiner Idole im Stadion zu ergattern, ist für viele ein Traum. Doch auch im Internet kann man sich so genannte "Matchworn"-Trikots kaufen. Dabei lauern aber auch Gefahren.

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Aus Zeiten, in denen die Stadien noch gut gefüllt sein durften, kennt man folgende Situation: Ein - zumeist junger - Fan steht nach Spielschluss im Fokus, weil er ein Plakat hochhält. Auf diesem Plakat steht geschrieben, wie sehr er das Trikot eines seiner Idole herbeisehnt. Sollte eben jener Protagonist des Spiels auf dem Rasen sein Trikot nicht mit einem Gegenspieler getauscht haben und auch noch auf den Fan aufmerksam werden, spielen sich nicht selten fesselnde Glücksmomente ab.

Doch es sind nicht nur die Träume von Kindern, die auf dem Schulhof oder dem Bolzplatz selbst in die Rolle ihrer fußballerischen Vorbilder schlüpfen, die erfüllt werden. Es gibt auch Sammler, die regelrecht "auf der Jagd" nach originalen "Matchworn"-Trikots sind und zahlreiche Exemplare zuhause haben. Diese Vielzahl an Trikots haben sie sich allerdings nicht vollumfänglich aus den Stadien dieser Welt abgeholt, einige wurden auch im Internet erworben.

Matchworn-Trikots: Gefahren im Internet

Doch im Internet lauern natürlich Gefahren. Der Unterschied zwischen Originaltrikots, die mitunter einen enormen Sammlerwert besitzen, und Fälschungen, ist für den Laien kaum zu erkennen. Doch wie kann man sich als Sammler - oder eben als Laie - schützen, worauf muss man achten? Wir fragten bei dem Unternehmen Sportnex nach, das bis vor kurzem selbst noch eine Seite betrieb, auf der Matchworn-Trikots versteigert wurden.

Wichtig sei, dass man "nur bei offiziellen Quellen kauft", gab uns Andreas Lipp Auskunft. Damit sind vor allem die Vereine selbst gemeint. Bei Internetanbietern ist es wichtig, darauf zu achten, ob möglicherweise die Partnerschaft mit einem Verein oder einem Verband erwähnt wird, damit die Echtheit nachweisbar ist. Der DFB versteigerte beispielsweise via matchwornshirt.com einige originale Trikots. Zu den Bestsellern in der Branche gehören erwartungsgemäß die großen Namen, also Spieler wie Cristiano Ronaldo, Neymar, Gareth Bale oder Lionel Messi.

Expertentipp: Auf Verschmutzung achten

Internetanbieter, die Matchworn-Trikots verkaufen, gibt es viele. Was insbesondere einige Laien nicht wissen: Die Trikots, die die Spieler auf dem Feld tragen, unterscheiden sich von den für die Fans produzierten Trikots. Äußerlich sehen beide Produkte gleich aus, das verwendete Material ist mitunter aber anders. Da die Originalstücke im Lauf der Zeit ein enormen Wertsteigerungspotenzial besitzen, ist es besonders wichtig, Fälschungen ausschließen zu können. Portale, die angeben, ihre Ware direkt von den Vereinen zu erhalten, sind durchaus als seriöser zu betrachten, als Anbieter, die weniger transparent damit umgehen.

Andreas Lipp hat zudem noch einen raffinierten Tipp parat: "Bei ungewaschenen Trikots kann ein Studium der TV-Bilder das Richtige sein, um die Schmutzflecken zu prüfen." Zudem "sollte das Trikot ein entsprechendes Zertifikat haben, wenn es vom Verein kommt".

Matchworn-Trikots: Durchaus ein rentables Geschäft

Zwar ist das Geschäft mit den Matchworn-Trikots eher einem Nischenbereich zuzuordnen, dennoch bietet es Potenzial. Ein Originaltrikot eines heute noch eher unbekannten Shootingstars kann eine extreme Wertsteigerung erleben, auch die Leibchen der Protagonisten in wichtigen Spielen wie einem Finale in der Champions League oder bei der Weltmeisterschaft können Jahre später das zigfache an Geld einbringen.

Ein Beispiel ist eine Versteigerung aus dem Jahr 2002. Im Londoner Auktionshaus Christies wurde ein Trikot der brasilianischen Legende Pelé versteigert. Dieses Trikot trug der Angreifer im Endspiel der Weltmeisterschaft 1970, als er beim 4:1 gegen Italien selbst traf. Für 260.000 Euro wurde dieses Leibchen versteigert - eine Rekordsumme!

Verwendete Quellen:

  • DFB: Matchworn-Trikot: Für guten Zweck bieten
  • Spiegel: Rekord-Versteigerung: 260.000 Euro für das letzte Trikot von Pele
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