Es ist der Transfer des Jahres: Kaum war der Wechsel von Fußball-Nationalspieler Mario Götze vom BVB zum Rivalen FC Bayern bestätigt, ging er los - einer der wahrscheinlich größten Shitstorms, die je ein deutscher Profi erleben musste.

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Vergangene Nacht wurde der Sensations-Wechsel bekannt. "Transfer-Hammer!", titelte die Online-Ausgabe der "Bild" um fünf nach zwölf. Heute Vormittag dann die Bestätigung der beiden Vereine. Da war das Ereignis schon Top-Thema im Web.

So mancher Anhänger der Schwarz-Gelben kann sich nicht zurückhalten. Zwar versuchte Borussia Dortmund in seiner offiziellen Stellungnahme die Wogen zu glätten: "Gemeinsam mit Trainer Jürgen Klopp bittet Sportdirektor Michael Zorc alle Fans des BVB, Mario Götze in den letzten Spielen der Saison, vor allem aber im wichtigen UEFA Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid, genauso bedingungslos zu unterstützen wie jeden anderen Dortmunder Profi". Doch als das Statement kommt, sind die Fans schon auf 180.

Das Facebook-Profil von Mario Götze wird überschüttet mit Beschimpfungen und Hasstiraden. Das Niveau der Kommentare ist teilweise bedenklich. "Verräter", "Judas" und "Charakter-Schw..." - das sind noch die harmlosesten Bezeichnung, die sich der Mittelfeldstar gefallen lassen muss. Viele rufen zu Gewalt auf oder wünschen im persönliches Unglück. Zwischenzeitlich verliert die Profil-Seite des Noch-Dortmunders hochgerechnet 2.000 Fans. Nach einigen Stunden wird die Kommentar-Funktion abgeschaltet. Jetzt nutzen die Fans alte Statusmeldungen, um ihrem Unmut weiter Luft zu machen.

Am Nachmittag dreht sich der Trend aber wieder. Die Likes auf Götzes Seite steigen teilweise wieder an. Offenbar haben jetzt die Bayern-Fans das Profil für sich entdeckt. Der Ton wird wieder ruhiger, zahlreiche Willkommensgrüße sind zu finden: "Die beste Entscheidung um ein ganz Großer zu werden." Oder: "Rot steht dir viel besser als dieses Bienentrikot."

Aber nicht nur bei den deutschen Fußball-Fans schlägt der angekündigte Vereinswechsel hohe Wellen. Bei Twitter gibt es gerade aus England viele enttäuschte Stimmen, die Götze lieber bei Spielen in der Premiere League erlebt hätten. (rh)

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