Sturm Graz gewinnt in der zweiten Rude der Europa-League-Qualifikation gegen FK Haugesund - und muss sich doch erneut vorzeitig aus dem Europacup verabschieden.
Sturm Graz hat die Wende im Fußball-Europacup nicht geschafft. Ein 2:1 reichte den Grazern am Donnerstag in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen FK Haugesund nicht, um das 0:2 aus dem Hinspiel noch wettzumachen. Die Mannschaft von Nestor El Maestro verabschiedet sich damit nach zwei Partien erneut frühzeitig aus dem Europacup.
Haugesund zieht weiter gegen Eindhoven
Zwar stellten ein Eigentor von Niklas Sandberg (15.) und Ivan Ljubic (48.) den ersten Heimsieg der Grazer seit fast acht Jahren in einem internationalem Bewerb sicher. Das Statistik-Facelifting wird den Schwarz-Weißen aber nur ein schwacher Trost sein. Haugesund, das noch nie in einer dritten Quali-Runde stand, wird sich dank Kevin Martin Krygaards Treffer (68.) mit dem niederländischen Großclub PSV Eindhoven messen.
Sandberg bugsierte eine Hereingabe von Philipp Huspek mit einem Abwehrversuch per Kopf früh ins eigene Tor (15.). Das schnelle 1:0 hatte sich nicht abgezeichnet. Denn Haugesund verteidigte konzentriert und fand die erste Großchance vor. Unglücksrabe Sandberg hätte mit seinem Kopfball nur Zentimeter neben das Tor bereits früh zum Partyschreck werden können (2.).
Nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Richtig Stimmung wollte auch nach dem 1:0 nur auf dem Stadionvorplatz aufkommen, wo Hundertschaften von Sturm-Fans beim gemeinsamen Public Viewing ein Rambazamba veranstalteten. Denn Sturm musste sein Heimspiel aufgrund des Becherwurf-Urteils mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Nur junge Fans unter 14 Jahren waren erlaubt. Es kamen an die 3.000.
Ihre Mannschaft vermochte im Anschluss mit viel Ballbesitz wenig anzufangen. Und El Maestro musste nach 26 Minuten ein erstes Mal wechseln: Für den bereits unter der Woche angeschlagenen Thorsten Röcher kam Philipp Hosiner.
Bis zur Halbzeitpause defensiv
Haugesund verteidigte mit einer massiven Vierer- und Fünferkette vor Goalie Helge Sandvik, der sich lange nicht auszeichnen musste. Ein Schuss von Ljubic, der auf Höhe der Strafraumgrenze über die Querlatte segelte (36.) war noch die gefährlichste Grazer Aktion bis zur Pause.
Sturms Hoffnung, dass die Nordländer nach dem Seitenwechsel mehr Räume eröffnen würden, erfüllte sich in der 48. Minute: Otar Kiteishvili trieb den Ball nach vorne und Ljubic verwertete eine Vorlage des starken Huspek sehenswert im rechten Kreuzeck zum 2:0. Das Duell war gesamt wieder ausgeglichen.
Kiteishvili (56.) und Juan Dominguez (63./Kopfball) schnupperten am 3:0, doch Haugesund agierte wie im Hinspiel effizient: Krygaard, der bereits im ersten Match getroffen hatte, gelang mit einem strammen Schuss aus etwa 20 Metern der entscheidende Auswärtstreffer (68.). Die Grazer Hintermannschaft um Thomas Schrammel hatte zuvor nur zögerlich attackiert. Die Steirer wollten das frühe Europacup-Aus noch nicht hinnehmen und kamen über Hosiner zur Großchance auf das 3:1. Doch Thore Pedersen klärte den Schuss des verunsichert wirkenden Stürmers noch auf der Linie (74.). Es sollte die letzte wirkliche Großchance bleiben.
Nächste Station: Zypern
Die Wiener Austria trifft indes in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League auf Apollon Limassol. Die Zyprioten gewannen am Donnerstag das Zweitrunden-Rückspiel vor eigenem Publikum gegen die Shamrock Rovers mit 3:1 nach Verlängerung und sorgten damit nach dem 1:2 im ersten Match in Irland noch für die Wende. Das entscheidende Tor erzielte Adrian Sardinero Corpa in der 101. Minute.
Beide Teams hatten zu diesem Zeitpunkt nur noch zehn Kicker auf dem Platz. Bei Limassol wurde Fotis Papoulis in der 67. Minute ausgeschlossen und fehlt dadurch zumindest im Hinspiel gegen die Austria am 8. August in Wien. Die Retourpartie steigt eine Woche später auf Zypern. © APA
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