Red Bull Salzburg steht in der Europa League vor dem Aus. Der Halbfinalist der Vorsaison kassierte im Achtelfinal-Hinspiel bei der SSC Napoli am Donnerstagabend ein 0:3 (0:2) und muss nun auf ein "Fußball-Wunder" hoffen. Napoli darf dem Rückspiel am kommenden Donnerstag in der mit 29.520 Zuschauer bereits ausverkauften Arena in Wals-Siezenheim beruhigt entgegenblicken.

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Der Serie-A-Zweite um Starcoach Carlo Ancelotti traf schon in den ersten 20 Minuten durch Arkadiusz Milik (10.) und Fabian Ruiz (18.) zweimal, ein Eigentor von Jerome Onguene (58.) verschlechterte Salzburgs Aufstiegschancen zusätzlich. Marco Rose musste sich über Fehler in der Defensive seiner Elf ärgern. Der eingewechselte Fredrik Gulbrandsen hätte im Finish noch Salzburgs wichtigen Auswärtstreffer erzielen können. Bei der besten Möglichkeit der Gäste schoss der Norweger in der 82. Minute aus zehn Metern aber zu unplatziert.

Die Chance auf eine Wende scheint nun gering. Napoli präsentierte sich als der erwartet harte Brocken. Dabei begannen die Salzburger, bei denen Patson Daka den Vorzug vor dem wieder fitten Gulbrandsen bekam, im altehrwürdigen Stadion San Paolo forsch und versuchten, den Favoriten zu ärgern. Hannes Wolf und Co. attackierten früh, der Steirer prüfte Napolis Schlussmann Alex Meret in der 5. Minute. Dem Elan der Offensive standen jedoch Unkonzentriertheiten in der Defensive gegenüber.

Napoli drosselte Tempo

Andre Ramalho leistete sich den ersten Fauxpas und ermöglichte Ruiz die erste Möglichkeit der Hausherren (8.). Kurz darauf nutzte Italiens Nummer zwei hinter Juventus Turin einen Stellungsfehler der Gäste aus. Der für den geschonten Lorenzo Insigne aufgebotene Dries Mertens fand Milik per Lochpass und der Pole agierte vor Alexander Walke eiskalt. Die Neapolitaner waren im Spiel, agierten ebenfalls mit frühem Pressing und hatten im Mittelfeld Vorteile. Das 2:0 war nicht unverdient, Ruiz traf nach Vorlage seines spanischen Landsmanns Jose Callejon von der Strafraumgrenze volley.

Rose war ob der Vorstellung seines Teams erbost und schleuderte seine Jacke zu Boden. Salzburg fand in dieser Phase überhaupt nicht ins Spiel, das vermeintliche 1:1 durch Daka wurde wegen einer Abseitsstellung zurecht aberkannt (16.). Napoli drosselte mit der Führung im Rücken das Tempo und konnte sich auf Abwehrhüne Kalidou Koulibaly verlassen. Zlatko Junuzovic suchte bei seinem Comeback noch einen Abschluss aus großer Distanz (40.), dann war Pause.

Riesenchance für Gulbrandsen

Spielhälfte zwei begann wie die erste. Munas Dabbur scheiterte zwei Minuten nach Wiederanpfiff mit der bis dahin besten Chance der Gäste an der Fußabwehr von Meret. Der Israeli hatte es insgesamt schwer, sich in Szene zu setzen. Napoli blieb durch die Klasse seiner Vorderleute gefährlich. Mertens startete nach einer Kopfballvorlage von Milik alleine Richtung Walke, der Deutsche drehte den Schuss aber über die Latte. Fünf Minuten später war Napolis dritter Treffer Realität: Eine Flanke von Mario Rui beförderte Onguene ins eigene Tor.

Salzburg hatte noch eine halbe Stunde, um ein Auswärtstor zu erzielen. Napoli war seinem vierten bei Chancen von Callejon und Milik aber phasenweise näher. Alleine der nach dem 0:3 ins Spiel gekommene Gulbrandsen hätte die Ausgangslage der Salzburger dennoch deutlich verbessern können. Ein Schuss des Stürmers streifte die Außenstange (71.), nach seiner Riesenchance in der 82. Minute fand er außerdem in der Nachspielzeit mit einem Flachschuss noch im starken Meret seinen Meister (91.).  © APA

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