Nach einem Torefestival kann Eintracht Frankfurt wohl für das Achtelfinale der Europa League planen - dank Daichi Kamada. Der überragende Japaner traf gleich dreimal im Hinspiel.
Der Japaner Daichi Kamada lässt Eintracht Frankfurt von weiteren Festspielen auf Europas Fußball-Bühne träumen. Mit seinen drei Treffern (12./43./53. Minute) im ersten K.o.-Spiel der Europa League gegen Red Bull Salzburg legte der hessische Bundesligist am Donnerstagabend den Grundstein für den verdienten 4:1 (2:0)-Erfolg und das nun sehr wahrscheinliche Weiterkommen ins Achtelfinale der Europa League. Vor 47.000 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena erzielte der Serbe Filip Kostic (56.) den vierten Treffer für den Vorjahres-Halbfinalisten vom Main. Der von Hee-Chan Hwang verwandelte Foulelfmeter (85.) lässt den Gästen zumindest einen Hoffnungsfunken für das Rückspiel in Salzburg.
Im ersten internationalen Spiel des Jahres bewies Eintracht-Trainer Adi Hütter ein gutes Händchen, als er wieder auf Kamada und dessen Landsmann Makoto Hasebe setzte. Nach Zuspiel von Almamy Toure verwandelte Kamada unbedrängt zur Führung für die energischeren Gastgeber, die auch im Spielaufbau Vorteile hatten. Es war Kamadas erster Startelfeinsatz in diesem Jahr - der Mann des Abends schoss seine Tore vier bis sechs im laufenden Wettbewerb. Bereits beim 2:1 beim FC Arsenal in der Gruppenphase hatte der 23-Jährige mit einem Doppelpack geglänzt.
Gespielt im Trauerflor im Gedenken an Hanau
Mit einer Schweigeminute vor dem Anpfiff war der Opfer der Gewalttat von Hanau gedacht worden. Beide Mannschaften spielten mit Trauerflor - laut Mitteilung der Eintracht "in Gedenken an die Betroffenen und als klares Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus und Extremismus".
Mit dem 2:0 schloss Kamada einen tollen Sololauf eiskalt ab, das 3:0 erzielte der Japaner per Kopf.
"Wir müssen mutiger sein"
Die von Jesse Marsch trainierten Salzburger, zuletzt sechs Mal in Serie österreichischer Meister und derzeit Tabellen-Zweiter der Liga hinter dem Linzer ASK, versteckten sich nicht, sie öffneten aber auch Räume, die von der Eintracht genutzt wurden. Vor dem Tor fehlten den Gästen dann oft Cleverness und Durchschlagskraft - und vor allem der zu Borussia Dortmund abgewanderte Top-Torjäger Erling Haaland.
"Wir müssen mutiger sein, uns mehr zutrauen und Zweikämpfe gewinnen", forderte RB-Sportdirektor Christoph Freund in der Halbzeitpause bei DAZN. Doch die Mannschaft tat ihm den Gefallen nicht. Im Gegenteil: Die Eintracht ging mit weiteren Chancen fast schon fahrlässig um.
Die von den Ultra-Fans vorbereitete Choreographie vor Spielbeginn mit 20.000 Wunderkerzen war von der Europäischen Fußball-Union verboten worden. Ein Transparent mit der Aufschrift "Fuck UEFA" war die Reaktion. (best/dpa)
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