Der FC Zürich verspielt in der Türkei die letzte Chance auf die K.o.-Runde. Damit überwintert kein einziger Schweizer Klub international. Auch der abschließende Sieg der Young Boys konnte dies nicht verhindern.

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Die Überraschung war gar nicht so weit weg, wie es das Ergebnis besagt. Mit 0:2 (0:0) hat der FC Zürich die letzte Chance auf das Weiterkommen ins Sechzehntelfinale der Europa League verspielt, die Niederlage bei Osmanlispor bedeutet am Ende Platz drei in der Gruppe.

Der FCZ wäre die erste zweitklassige Mannschaft seit zwölf Jahren gewesen, die es in die K.o.-Runde schafft. Damals hatte der deutsche Vertreter Alemannia Aachen die Gruppenphase überstanden. Das "kleine Wunder von Ankara" sollte aber nicht sein.

An schlechten Omen hatte es nicht gemangelt. Erst setzte der Flieger mit den Zürich-Fans viel zu spät am Flughafen auf, erst eine halbe Stunde vor Spielbeginn hatten die Anhänger überhaupt türkischen Boden unter den Füßen. Logisch, dass das nicht mehr rechtzeitig zum Anpfiff reichte.

So musste das Team die ersten Minuten ohne Unterstützung ihrer Fans bestreiten. Dabei war gar nicht ganz klar, ob das Spiel würde stattfinden können: Kurz vor dem Anpfiff legte ein Stromausfall im Stadion die Elektrik lahm.

Osmanlispor eiskalt

Als es dann doch pünktlich losging, entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel auf sehr überschaubarem Niveau. Beide Mannschaften vermieden das Risiko, Chancen gab es fast gar keine auf beiden Seiten.

Nach dem Wechsel mussten die Gäste, die unbedingt einen Sieg brauchten, früher oder später etwas mehr riskieren. Und genau bei dieser Abwägung machte der FCZ den entscheidenden Fehler. Die Schweizer machten zu früh hinten auf und wurden nach 73 Minuten durch Dzon Delarge eiskalt erwischt.

Jetzt mussten schon zwei Tore her, dementsprechend wurde das Risiko noch weiter erhöht. Moussa Kone hatte die beste Chance, traf aber nur den Pfosten. Die endgültige Entscheidung für Osmanlispor besorgte dann der ehemalige Bayern-Spieler Erdal Kilicaslan eine Minute vor Schluss.

"Wir haben die Geduld verloren"

Zürich spielte wie in der gesamten Kampagne ganz nett, aber am Ende nicht konsequent oder effizient genug. "Die erste Halbzeit war gut, in der zweiten haben wir zu schnell die Geduld verloren und aufgemacht. Wir sollten mehr Geduld zeigen. Vor dem Tor fehlte die letzte Konsequenz", sagte Zürichs Trainer Uli Forte.

Damit war bereits vor dem Spiel der Young Boys klar, dass keine einzige Schweizer Mannschaft im kommenden Jahr mehr international vertreten sein wird. Die Berner waren bereits vor ihrem Spiel gegen Astana ausgeschieden, in der letzten Partie des Bewerbs ging es nurmehr um ein paar Franken Siegprämie und das Prestige.

Und da auch der FC Basel als Vierter sang- und klanglos aus der Champions League ausgeschieden ist und erstmals seit sieben Jahren im neuen Jahr nicht mehr in Europa unterwegs sein wird, ist das Debakel für den Schweizer Klubfußball perfekt.

Bern verabschiedet sich mit Sieg

Gegen den kasachischen Meister Astana mühte sich YB redlich und war über die gesamten 90 Minuten auch das bessere Team. In der ersten Halbzeit bestimmten die Gastgeber die Partie, kamen aber kaum zu guten Chancen. Im Gegenteil: Die beste Gelegenheit vergab auf der Gegenseite Nemanja Maksimovic.

Nach dem Wechsel entfachte Bern endlich den nötigen Druck, hatte aber zunächst bei Chancen von Leonardo Bertone und Guillaume Hoarau und wenige Minuten später von Alexander Gerndt noch kein Glück.

Dann gab es die wilden acht Minuten im Stade de Suisse: In der 63. Minute erlöste der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Michael Frey den YB.

Fast im Gegenzug kamen die Gäste zum Ausgleich, aber Keeper Mvogo parierte stark. Wieder nur 60 Sekunden später dann die Vorentscheidung für YB: Diesmal zielte Hoarau nach einem tollen Angriff besser. Und in der 71. Minute machte Thorsten Schick den Sack endgültig zu.

Der Rest war ein bisschen Schaulaufen für die rund 7000 Fans im Stadion. Das war’s mit der Europa League aus Schweizer Sicht. Auf ein Neues im kommenden Herbst…

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