Gleich dreimal geht das Licht aus: Das Europa-League-Quali-Spiel zwischen Admira Wacker und Slovan Liberec wird insgesamt für 45 Minuten unterbrochen.
Das hat es in der Geschichte des europäischen Fußballs wohl noch nicht gegeben: In Österreich ist beim Spiel der Qualifikationsrunde zur Europa League zwischen Admira Wacker Mödling und Slovan Liberec (1:2) gleich dreimal das Flutlicht ausgefallen.
Die Partie am Donnerstagabend musste in der zweiten Hälfte für insgesamt 45 Minuten unterbrochen werden. "Der internationale Auftritt wurde damit zur peinlichen Show", schrieb die "Kronen-Zeitung" und erkor das Geschehen zur "Lachnummer Europas".
Das 10.600 Zuschauer fassende Stadion des Bundesligisten, gebaut in den 1960er Jahren, hatte 2008 eine runderneuerte Flutlichtanlage bekommen.
Ein "Kurzer" im Notstromaggregat
Die Ursache der Probleme war zunächst unklar. "Wir möchten uns bei allen für die Stromausfälle entschuldigen und werden alles daran setzen, dass so etwas bei uns nicht mehr passiert", schrieb der Verein auf seiner Website.
Später hieß es, der Grund dürfte ein Kurzschluss im Notstromaggregat gewesen sein - der eigentlich leicht zu beheben wäre: bei der herausgesprungenen Sicherung den Schalter wieder umlegen. Nach Informationen von "Laola1.at" war jedoch der Schlüssel zur Kammer mit den Sicherungen nicht auffindbar.
Sobald der gefunden war, sei es schnell gegangen, schreibt das Sportportal. Auch deshalb habe man beim zweiten und dritten Ausfall bedeutend weniger Zeit benötigt.
Admira-Sportdirektor: "Das war peinlich"
"Der erste Ausfall kann passieren. Ich habe ihn sogar fast positiv erlebt, weil wir die Mannschaft zusammenholen und einige Dinge besprechen konnten", sagte Admira-Coach Oliver Lederer zu "Laola1". "Nach dem zweiten war es einfach unangenehm."
"Das schadet dem Ruf des Vereins in ganz Europa massiv. Das hätten wir nicht notwendig gehabt, weil wir ja eigentlich auf einem guten Weg waren", glaubt Lederer. Es sei viel zusammen gekommen, das dem Klub schade: "Das hätte nicht sein dürfen. (...) Nach dem dritten Ausfall wären meine Sicherungen auch bald durchgebrannt."
Sportdirektor Ernst Baumeister fand ebenso deutliche Worte: "Das habe ich noch nie erlebt. Auch wenn wir nichts dafür können, ist das in einem internationalen Spiel peinlich."
Erst die Panne, dann das Tor
Der Spielverlauf geriet für die 2.200 Zuschauer fast zur Nebensache. Admira war früh in Führung gegangen, der Gegner aus Tschechien glich bald aus. Nach der ersten Flutlichtpanne fiel das Siegtor.
In der Nachspielzeit gingen die Lichter erneut aus. In der Dunkelheit beging Admira-Spieler Toni Vastic eine Tätlichkeit. Der Schiedsrichter hatte aber gute Augen und zeigte die Rote Karte. (ank/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.