In der Europa League läuft alles bestens für Red Bull Salzburg. Im letzten Spiel der Gruppenphase gewinnen sie deutlich gegen Astra Giurgiu und gehen damit als Sieger aus der Gruppe D hervor. Doch leider ist dieser Sieg der einzige Lichtblick, der den Mozartstädtern vorerst bleiben könnte.

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Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter reitet auf einer Erfolgswelle. Die Mozartstädter führen in der österreichischen Bundesliga mit komfortablen acht Punkten Vorsprung. Der fünfte Meistertitel in sieben Jahren - der zweite in Folge - ist in greifbarer Nähe. Und dennoch ist die Stimmung in Salzburg etwas getrübt. Mit Sadio Mane, der in 87 Pflichtspielen 45 Treffer erzielte, hat Red Bull im September einen pfeilschnellen Spieler an den FC Southampton verloren. Zudem wurde im Herbst bekannt, dass Kevin Kampl und Andre Ramalho Salzburg verlassen werden.

Mit Kampl verliert die Mannschaft ihren Mittelfeldmotor, der eine ganze Reihe von Spielen im Alleingang entschieden hat. Durch den Abgang von Ramalho müssen die Salzburger zukünftig auf eine wichtige Defensivstütze verzichten. Zudem wird Torhüter Peter Gulacsi Salzburg den Rücken kehren.

Ramalhos Vertrag läuft im Sommer aus. Noch ist nicht klar, für welchen Verein er spielen wird. Bei Kampl und Gulacsi sieht die Sache anders aus: Ralf Rangnick machte bei einem Pressetermin in Leipzig kein Geheimnis daraus, er die beiden in der "Red-Bull-Familie" halten will. Er könne sich beide gut in Ostdeutschland vorstellen, sagte Red Bulls Sportchef. Dort versucht der Konzern mit RB Leipzig aktuell, in die Deutsche Bundesliga vorzustoßen. Rangnick wird sich auch bemühen, Ramalho den Klub schmackhaft zu machen.

Mit Stefan Hierländer, Thomas Dähne und Georg Teigl spielen schon heute drei ehemalige Salzburger im Kader von Rasenballsport Leipzig. Marcel Sabitzer wiederum steht eigentlich in Leipzig unter Vertrag und wurde an RBS verliehen. Durch den Umweg sparten sich die Salzburger jede Menge Geld. Im Juni 2015 läuft Sabitzers Leihe aus.

Deutschland statt Österreich

Red Bull macht ernst mit einer Strategie, die Konzernchef Dietrich Mateschitz schon 2012 kundtat: "Aus Österreich heraus regelmäßig in der Champions League zu spielen, das geht nicht", sagte er der Kleinen Zeitung. "Unsere Fußball-Zukunft ist nicht mehr auf Österreich und Red Bull Salzburg fokussiert."

Was Mateschitz vom sportlichen Niveau der Österreichischen Bundesliga hält, machte er hinlänglich deutlich: "Selbst wenn du Barcelona oder Manchester United nur ein halbes Jahr in Österreich spielen lässt, sind sie nicht mehr so gut. Sie wären völlig unterfordert." Red Bull gründete daher 2009 in Leipzig einen Verein, der aus der vierten Liga in die Deutsche Bundesliga vorpreschen sollte. Die "Weltmeister-Liga" als perfektes Sprungbrett Richtung Champions League.

Nun sind Spielerwechsel im Fußballgeschäft alltäglich: Das Geld gibt den Ton an. Mateschitz geht es offensichtlich aber nicht um seine Klubs, ihm geht es um die Königsklasse. Wenn die Verantwortlichen wichtige Schlüsselspieler in ein anderes Land transferieren, wird es auch der beste Verein bald schwer haben.

Lediglich eine Zwischenstation auf dem Weg nach Leipzig wird Salzburg auch für Massimo Bruno sein: Der Belgier wurde offiziell als Transfer vorgestellt, unter Vertrag steht ehr aber bei Leipzig. "Mit Anderlecht konnte ich ja schon in der Champions League spielen, dasselbe mit meinem Klub zu erreichen, ist ein großes Ziel. Und auch die Perspektiven, die über RB Leipzig bestehen, sind für mich außerordentlich spannend", sagte Bruno zu "sportnet.at". Die Salzburger scheiterten bekanntlich in der Qualifikation am Malmö. Es dürfte also klar sein, wo Bruno auflaufen wird, wenn seine Leihe im Juni 2015 ausläuft.

Red Bull Salzburg fehlt die Kontinuität

"Bullen"-Trainer Adi Hütter und die Fans der Mozartstädter können nur hoffen, 2015 noch über einen international konkurrenzfähigen Kader zu verfügen. Die Transfers von einer Red-Bull-Filiale zur anderen werden vor allem dann zunehmen, wenn Leipzig der Sprung in die Bundesliga gelingen sollte. Momentan liegt der Klub in der Zweiten Bundesliga zwar nur auf Rang acht, aber vom Tabellenzweiten ist er lediglich vier Punkte entfernt. Und ein zweiter Rang reicht in Deutschland schon zum Aufstieg.

Von einem stabilen Kader, wie ihn zurzeit das österreichischen Nationalteam hat, kann Salzburg nur träumen. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Mannschaft wirklich zusammengefunden hat.

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