Die letzten beiden Spieltage der EM-Qualifikation 2016 stehen an: Während dem wiedererstarkten DFB-Team ein Remis in Irland für die Teilnahme am Turnier in Frankreich genügt, benötigt der Erzrivale Niederlande Schützenhilfe. Bis zum 13. Oktober fallen die endgültigen Entscheidungen um die direkte Qualifikation. Ein Überblick über den aktuellen Stand in der EM-Qualifikation.
Gruppe A: Die Niederlande zittern
"Ohne Holland fahr'n wir zur EM" - es ist durchaus wahrscheinlich, dass deutsche Fußballfans diesen Song ab dem kommenden Monat recht häufig trällern werden. Denn dem Erzrivalen droht nach den desaströsen Auftritten gegen Island (0:1) und in der Türkei (0:3) im September das Aus in der EM-Qualifikation. Während Island (!) und Tschechien mit je 19 Punkten auf Platz eins bzw. zwei rangieren und somit für das Turnier in Frankreich qualifiziert sind, kann Oranje höchstens noch die Playoffs erreichen.
Doch auch das haben die Niederländer nicht mehr in der eigenen Hand. Die Türkei (12 Punkte) rangiert mit zwei Zählern Vorsprung auf dem dritten Rang vor der Elftal. Da die Türken auch den direkten Vergleich gegen
Gruppe B: Wales und Belgien so gut wie durch
Wales (18 Punkte) führt die Tabelle der Gruppe B überraschend vor Belgien (17), Israel (13), Bosnien-Herzegowina (11), Zypern (9) und Andorra (0) an. Und für die beiden Führenden ist die Qualifikation für die EM nur noch Formsache. Belgien tritt am kommenden Spieltag in Andorra (10. Oktober) an, Wales empfängt am letzten Spieltag (13. Oktober) den punktlosen Fußballzwerg. Spannend ist hier die Frage, wer es als Dritter noch in die Playoffs schafft. Direkte Duelle um Rang drei gibt es noch zwei: Erst trifft Israel auf Zypern (10. Oktober), drei Tage später geht es für die Zyprer gegen Bosnien-Herzegowina.
Gruppe C: Sehr gute Ausgangslage für Spanien
In der Gruppe C wird der amtierende Europameister Spanien (21 Punkte) die Qualifikation sehr sicher am kommenden Spieltag (9. Oktober) perfekt machen. Denn dann haben die Iberer Fußballzwerg Luxemburg zu Gast. Mit einem Sieg ist die Selección definitiv durch. Die Slowakei (19) und die Ukraine (16) haben Rang drei definitiv sicher und kämpfen um das Direktticket für die EM. Die Slowaken treffen noch auf Weißrussland (9. Oktober) und Luxemburg (12. Oktober), während die Ukraine erst in Mazedonien und dann gegen Spanien ran muss - klarer Vorteil für die Slowaken.
Gruppe D: Deutschland reicht ein Remis in Irland
In der deutschen Gruppe ist die Situation für die DFB-Elf (19 Punkte) klar. Ein Remis in Irland (15) heute Abend genügt für die EM-Qualifikation. Doch selbst wenn die Partie auf der grünen Insel verloren ginge, ist das kein Grund zur Sorge. Zum Abschluss müsste der Weltmeister dann Georgien (11. Oktober) schlagen.
Polen (17) hat ebenfalls beste Chancen auf die EM-Teilnahme. Schottland (11) hofft derweil zunächst auf einen Deutschland- sowie danach auf einen Polen-Sieg gegen Irland, um noch an den Iren vorbeizuziehen und Dritter zu werden.
Gruppe E: Schweiz hat die Qualifikation selbst in der Hand
England marschiert durch die Gruppe E: acht Spiele, acht Siege. Die Schweiz (15 Punkte) benötigt aus den Partien gegen San Marino (9. Oktober) und in Estland (12. Oktober) noch vier Punkte, um Platz zwei definitiv abzusichern - das sollte machbar sein. Slowenien (12) lauert auf Patzer der Eidgenossen und muss sich selbst Estland (10) und Litauen (9) vom Leib halten, um Rang drei nicht noch zu verlieren.
Gruppe F: Nordirland dicht davor, Historisches zu schaffen
Die Gruppe F bot in diesem Jahr einige Überraschungen. Nicht nur, dass die Färöer-Inseln (6 Punkte) zweimal (!) gegen Griechenland gewannen, auch die Tabellenführung Nordirlands (17 Punkte) kommt überraschend. Mit einem Sieg gegen Schlusslicht Griechenland (3) (8. Oktober) bzw. in Finnland (10) (11. Oktober) wäre die erste EM-Teilnahme der Geschichte unter Dach und Fach. Rumänien (16) will Rang zwei vor Ungarn (13) absichern. Finnland schielt noch auf die Playoffs.
Gruppe G: Österreicher bärenstark
Was für eine Qualifikationsrunde der Österreicher! Das ÖFB-Team (22 Punkte) marschiert durch die Gruppe G und machte mit dem klaren 4:1-Erfolg in Schweden (12) die EM-Teilnahme perfekt. Russland (14) schob sich durch den 7:0-Kantersieg in Liechtenstein auf Rang zwei. Holt Russland aus den Spielen in Moldawien (2) (9. Oktober) und gegen Montenegro (11) (12. Oktober) vier Punkte, fährt die Sbornaja nach Frankreich. Schweden hat mit den Partien in Liechtenstein und gegen Moldawien noch zwei leichte Begegnungen vor der Brust - Platz drei dürften die Skandinavier damit vor den Montenegrinern absichern.
Gruppe H: Italien mit bester Ausgangsposition
In der Gruppe H haben Bulgarien (8 Punkte) Aserbaidschan (6) und Malta (2) keine Chance mehr, sich für die EM zu qualifizieren. Italien (18) führt die Tabelle vor Norwegen (16) und Kroatien (15) an. Der Squadra Azzurra genügen vier Zähler aus den Spielen in Aserbaidschan (10. Oktober) und gegen Norwegen (13. Oktober), um das Ticket für das Turnier in Frankreich zu buchen. Die Norweger und Kroaten duellieren sich wohl um Rang zwei, wobei Kroatien mit Spielen gegen Bulgarien und in Malta das einfachere Restprogramm gegenüber den Skandinaviern (gegen Malta und in Italien) hat.
Gruppe I: Portugal fast durch, Albanien hofft
Mit dem Last-Minute-Sieg in Albanien hat Portugal (15) einen ganz großen Schritt in Richtung Frankreich gemacht. Cristiano Ronaldo und Co. genügt heute Abend gegen Dänemark (12) zu Hause ein Remis, um sich für die EM zu qualifizieren. Albanien (11) hat in der einzigen Fünfergruppe eine Partie weniger auf dem Konto als Dänemark. Sollten die Dänen in Portugal verlieren, reichen den Albanern zwei Punkte aus den Partien gegen Serbien (1) und in Armenien (2) (11. Oktober). Dänemark müsste dann als Dritter in die Playoffs.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.