Am Freitag starten die DFB-Frauen gegen Österreich in die Qualifikation zur EM 2025. Auch die Juniorinnen wollen die EM-Teilnahme klarmachen, für sie ginge es diesen Sommer nach Litauen. Zwischen den Teams gab es zuletzt Wechsel in Sachen Trainer. Dennoch funktioniert die teilweise kurios anmutende Gemengelage.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Mara Pfeiffer (FRÜF) dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Als Horst Hrubesch im Oktober vergangenen Jahres die DFB-Frauen interimsweise als Trainer übernommen hat, gab es im Staff einige Abschiede. Über Co-Trainer Michael Urbansky, zuvor seit 2022 neben Britta Carlson an der Seite von Martina Voss-Tecklenburg, hieß es seinerzeit, er werde "in den weiblichen U-Bereich" wechseln. Kurios: Urbanskys Vorgänger ist für die Zeit der A-Nationalelf unter Horst Hrubesch mit Thomas Nörenberg auch sein Nachfolger.

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Urbansky selbst ist inzwischen ebenfalls in ihm bekannte Gefilde zurückgekehrt und trainiert wie schon in der Saison 2019/2020 die U19-Juniorinnen. Mit denen steht er nun vor derselben Aufgabe wie Hrubesch mit dem A-Nationalteam, nämlich der Qualifikation für eine EM. Zum Auftakt der zweiten Runde der Qualifikationsspiele für das Turnier in Litauen diesen Sommer ist den U19-Juniorinnen am Mittwoch ein 2:0-Sieg gegen Rumänien gelungen.

EM-Qualifikation für A-Team und Juniorinnen

Dem Hrubesch-Team wiederum steht der Auftakt in die Qualifikationsphase zur EM 2025 in der Schweiz am Freitag gegen Österreich bevor. Weil er die Truppe nach dem entscheidenden Erfolg in der Nations League auch noch bei dem Olympischen Turnier in Frankreich im Sommer betreuen wird, obliegen ihm diese ersten Qualifikationsspiele quasi per Zeitplan. Auch das ist eine durchaus kuriose Situation, zumal sein Nachfolger mit Christian Wück bereits feststeht.

Die Zeit seit dem letzten Herbst hat gezeigt, dass Hrubesch und die Spielerinnen einen starken inneren Zusammenhalt haben. Natürlich liegt das zum einen an seiner Art, zudem spielt eine Rolle, dass er Teile der Truppe bereits seit der ersten Zeit als Interimstrainer der Frauen 2018 kennt.

Dazu gehört neben der aktuell verletzten Alexandra Popp auch Giulia Gwinn, die unter Hrubesch seinerzeit zu ihrem Debüt gekommen ist. Immer wieder weisen die Spielerinnen in Interviews darauf hin, wie eng der Kontakt zum Trainer auch nach dessen Abschied blieb.

Der neue Bundestrainer nur als stiller Beobachter

Ein weiterer wichtiger Baustein in diesem tragfähigen Konstrukt ist jener Thomas Nörenberg, der länger als Hrubesch selbst im Staff verblieben war und der beim Team einen ebenfalls sehr hohen Stellenwert genießt. All das spricht dafür, dass die Konstellation zum Beginn des Weges in Richtung Schweiz eine kluge ist. Gleichwohl bleibt ein gefühltes Risiko dabei, den Neuen bei so richtungsweisenden Spiele für seine eigene Amtszeit zum stillen Beobachter zu machen.

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Der Auftakt gegen Österreich ist anspruchsvoll, weil sich im Nachbarland schon seit der Zeit unter Dominik Thalhammer und in der Folge seit 2020 mit Nationaltrainerin Irene Fuhrmann einiges bewegt hat. Die Verletzungen von Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng sind gleichwohl bitter fürs ambitionierte Team, zu dem viele Spielerinnen gehören, die ihren Weg seit Jahren in Deutschland in der Bundesliga gehen. Auch das macht das Duell so besonders.

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