Es bleibt noch einiges zu tun für die österreichische Nationalmannschaft bis zur EM. Gegen Malta blieb vieles Stückwerk. Im Mittelpunkt standen zwei Profis aus der Bundesliga - der eine positiv, der andere nicht.
David Alaba war in Gedanken wohl noch in seinem Kurzurlaub. Beim glanzlosen 2:1 (2:0) gegen Malta unterlief dem Bayern-Star am Dienstagabend im Trikot der österreichischen Nationalmannschaft ein Malheur, das ihm noch nie zuvor in seiner Fußball-Karriere passiert war. Drei Minuten vor dem Ende spielte
"Das war mein erstes Eigentor und ich hoffe, auch mein letztes", sagte Alaba. "Ich habe nicht geschaut und mit Bauchgefühl zum Tor zurückgespielt", meinte der 23-Jährige, für den Real Madrid angeblich 50 Millionen Euro bieten will.
Insgesamt schwache Vorstellung
Das Missgeschick von Alaba passte zur insgesamt schwachen Vorstellung des ÖFB-Teams zwei Wochen vor dem EM-Auftakt gegen Ungarn in Bordeaux. Nach zwei schnellen Treffern des ehemaligen Bundesliga-Profis Marko Arnautovic (4. Minute) und des Schalkers Alessandro Schöpf (18.) blieb beim Team Austria vieles Stückwerk.
"Es ist sicher noch Luft nach oben", räumte Alaba ein. "Uns ist bewusst, dass noch mehr kommen muss. Es fehlt noch ein bisschen der Rhythmus, doch ich denke, wir werden ihn schnell finden", meinte der Münchner, der anders als beim deutschen Meister im Nationalteam im Mittelfeld agieren darf. "Für mich persönlich ist es sehr, sehr schön, dass ich wieder auf der Position spielen kann, auf der ich mich am wohlsten fühle."
Während Alaba, der nach der langen Saison mit den Bayern erst am Freitag zum Team gestoßen war, in seinem rund halbstündigen Einsatz unglücklich agierte, sammelte Schöpf Pluspunkte. An der Seite des Neu-Leverkuseners Julian Baumgartlinger zeigte der Schalker eine starke Leistung und krönte diese mit seinem ersten Länderspieltor.
"Es ist ein schönes Gefühl, etwas Besonderes", sagte der 22-Jährige. "Ich konzentriere mich aber weiter auf die Spielminuten, die ich von Herrn Koller bekomme", sagte der Schöpf bescheiden. Im ersten EM-Spiel gegen Ungarn wird Nationaltrainer Marcel Koller wohl wieder auf sein angestammtes Duo Baumgartlinger/Alaba im zentralen defensiven Mittelfeld setzen.
Koller wollte die holprige Leistung seines Teams in Klagenfurt nicht überbewerten. "Man hat gesehen, dass es noch an Genauigkeit und an Spritzigkeit gefehlt hat", sagte Koller. "Daran werden wir aber noch arbeiten, wir haben noch Zeit. Ich bin nicht nervös", sagte der Schweizer. Im letzten Vorbereitungsspiel treffen die Österreicher am Samstag (20.30 Uhr) in Wien auf die Niederlande. Nach zwei freien Tagen wird das Team am Dienstag offiziell verabschiedet, ehe es am Mittwoch das EM-Quartier in der Provence bezieht. © dpa
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