Marc Cucurella wird im Halbfinale gegen Frankreich bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen. Der Spanier gibt sich betont unbeeindruckt.
Schon beim Aufwärmen war klar: Das würde kein angenehmer Abend für Marc Cucurella werden. Als sein Name in der spanischen Aufstellung verlesen wurde, gellte das erste Pfeifkonzert durch die Münchner Arena. Es sollte nicht das letzte an diesem Abend bleiben und auch nicht das lauteste.
Zu viele verletzte deutsche Seelen sind bei diesem Halbfinale zwischen Spanien und Frankreich im Stadion und Cucurellas nicht geahndetes Handspiel im Viertelfinale gegen Deutschland hatte nach Meinung vieler Fans hier die deutschen Titelhoffnungen begraben.
Und so wurde Cucurella bei jedem Ballkontakt - mit freundlicher Unterstützung der französischen Fans - gnadenlos ausgepfiffen und ausgebuht.
Cucurella: "Ist mir egal"
Angesprochen auf die Debatte kommentierte Cucurella im ZDF: "Für mich ist das egal. Wir müssen konzentriert bleiben. Wenn darüber gesprochen wird, ist das Teil des Spiels." Die spanischen Anhänger reagierten auf die Pfiffe, jubelten demonstrativ laut und initiierten mehrmals "Cucurella"-Sprechchöre für den Verteidiger.
Das half ihm aber nicht beim zwischenzeitlichen 0:1 durch Randal Kolo Muani. Zwar war Cucurella in der Nähe, doch am Kopfball konnte er den ehemaligen Frankfurter nicht hindern. Letztlich durfte er sich aber nach Toren von Lamine Yamal und Dani Olmo über den 2:1-Sieg und den Einzug in das Endspiel am Sonntag in Berlin freuen. Gegner ist dort England oder die Niederlande. Ob es wieder Pfiffe gibt?
"Ich weiß nicht, warum er ausgepfiffen wurde", sagte Trainer Luis de la Fuente. "Was sie gemacht habe ist, ihn noch mehr zu motivieren. Er ist ein Profi und weiß mit Druck umzugehen." Die Menschen, die gepfiffen hätten, hätten weder den Sport noch Deutschland repräsentiert. Deutschland sei ein außergewöhnlicher Gastgeber gewesen, sagte der Trainer. (dpa/ska)
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