Die ÖFB-Damen besiegen die favorisierten Schweizerinnen mit 1:0 und fahren damit einen historischen Sieg ein. Die rot-weiß-roten Damen präsentieren sich kampfstark und abgebrüht. Die Vorfreude auf die Spiele gegen Frankreich und Island darf dementsprechend groß sein.
- Besser hätte Österreich nicht ins Turnier starten können
- Österreicherinnen glänzen durch Pressing und aggressive Spielweise
- Rote Karte für die Schweizerin Rahel Kiwic nach Notbremse
- Die ÖFB-Damen präsentieren sich als starke Einheit ohne schwaches Glied
Die Highlights der ersten Halbzeit
3. Minute: Eckball für Österreich. Der Ball kommt zentral vor das Tor. Es gibt ein Gestocher, kommt aber zu keinem Abschluss.
5. Minute: Zu schnell für den Kameramann: ORF-Moderator Michael Roscher spricht von einem schlimmen Fehler der Schweizerinnen und einer sehr guten Chance, die von der überraschten Nicole Billa vergeben wird.
15. Minute: 1:0 für Österreich: Laura Feiersinger auf Sarah Zadrazil, die direkt für die Stürmerin Nina Burger weiterleitet. Diese verwertet eiskalt und schießt ins kurze Eck. Eine schöne Kombination mit viel Tempo.
24. Minute: Laura Feiersinger spielt schnell heraus, Lisa Makas passt zu Burger, die nicht ganz an den Ball kommt. Ansonsten wäre sie alleine aufs Tor gelaufen.
25. Minute: Mini-Chance für die Schweiz: Ramona Bachmann flankt in die Mitte des Strafraums, Fabienne Humm wagt einen Fallrückzieher. Der Ball geht aber viel zu leicht auf das Tor. Schöne Aktion, aber nicht richtig gefährlich.
35. Minute: Die Schweizerin Ramona Bachmann mit super Dribbling, tankt sich bis zum 16-er durch, kann aber nicht abschließen.
43. Minute: Die Schweizerin Rahel Kiwic mit einem Weitschuss, der aber weit über das Tor geht.
Die Highlights der zweiten Halbzeit
48. Minute: Eckball für die rot-weiß-roten Damen. Zwei Österreicherinnen lassen den Ball geschickt durchlaufen. Nina Burger kommt zum Abschluss. Ihr Schuss wird aber von einer Schweizerin geblockt.
52. Minute: Ecke für die Schweiz. Rahel Kiwic kommt zum Kopfball. Sarah Puntigam klärt per Kopf. Eine gute Chance für die Schweizerinnen.
59. Minute: Ein Gestocher vor dem 16-er der Schweizerinnen. Der Ball spritzt zu Nina Burger. Die Stürmerin zieht alleine aufs Tor und wird von Innenverteidigerin Rahel Kiwic niedergerissen. Für diese Notbremse sieht sie die Rote Karte.
60. Minute: Freistoß für die Österreicherinnen. Puntigam schießt scharf aber zu zentral. Die Schweizer Torhüterin wehrt ab.
74. Minute: Die Schweizerin Vanessa Bernauer zirkelt den Ball nach einem Konter gefährlich aufs Kreuzeck. Die österreichische Torhüterin Zinsberger bugsiert den Ball übers Tor.
81. Minute: Die Schweizerin Ramona Bachmann schießt auf den Rücken von Sarah Zadrazil. Der Ball geht knapp übers Tor. Glück für die Österreicherinnen.
88. Minute: Chance für Österreich. Nina Burger tankt sich wieder einmal sehr gefährlich durch. Ihr Heber geht knapp über das Tor.
Die Reaktionen
ÖFB-Stürmerin Nina Burger: "Eine geile Sensation. Frankreich kann kommen, wird aber ein harter Brocken werden. Wir sind Außenseiter, aber nichts ist unmöglich."
Ramona Bachmann (Schweiz): "Die erste Halbzeit war ungenügend. Österreich stand gut und wir haben keine Lösung gefunden. Es ist schwierig wenn man in Unterzahl spielt. Jetzt ist es nicht so gekommen wie wir uns das vorgestellt haben und brauchen sechs Punkte. Frankreich ist auch nicht unschlagbar. Wir wussten, dass Österreich ein starkes Kollektiv hat. Sie sind eine gute Mannschaft und wir haben gegen eine gute Mannschaft verloren.
ORF-Experte Peter Hackmair: "Die ÖFB-Damen präsentierten sich so routiniert als ob sie ihre dritte oder vierte Europameisterschaft spielen würden."
Der Star des Spiels
Laura Feiersinger war die Schlüsselfigur im Spiel der Österreicherinnen. Die Saalfeldnerin strotzte vor Selbstvertrauen, war laufstark und brachte gute Pässe an. Ein ständiger Unruheherd, der die Schweizerinnen auf Trab hielt.
Aber auch Ramona Bachmann, die technisch sehr auffällige Schweizerin, hätte sich den Titel "Star des Spiels" verdient.
Die Szene des Spiels
Das schön herausgespielte Siegestor der Österreicherinnen durch die Top-Stürmerin Nina Burger. Die favorisierten Schweizerinnen agieren danach deutlich verunsichert. Alle österreichischen Spielerinnen strahlen seit der 15. Minute, in welcher der Treffer fällt, sehr viel Selbstvertrauen aus.
Die Lehren des Spiels
Die Österreicherinnen nehmen das erste Mal an einer Großveranstaltung teil und haben sich in ihrem ersten Spiel bestens präsentiert. Der Außenseiter hat die favorisierten Schweizerinnen voll gefordert und einen verdienten Sieg eingefahren.
Obwohl keine der Österreicherinnen EM-Erfahrung hat, präsentieren sich alle ÖFB-Spielerinnen abgebrüht. Von Nervosität nichts zu sehen.
Österreich hat sich eine perfekte Ausgangsposition für die weitere EM geschaffen. Am Samstag geht es gegen Frankreich – einen Mitfavoriten auf den Titel. Trotzdem dürfen die ÖFB-Damen beginnen vom Viertelfinale zu träumen. Das war Werbung für den österreichischen Damen-Fußball.
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