Die EM-Chancen der Schweizerinnen leben nach dem 2:1-Sieg über Island weiter. In einer wahren Härteschlacht musste die Nati wegen der langen Nachspielzeit über 102 Minuten gehen, um den ersten Erfolg in einem EM-Spiel feiern zu können. Selbst ein blutiges Cut, das Torfrau Gaelle Thalmann nach einem Zusammenprall erlitt, konnten die Eidgenossinnen nicht stoppen.
- Die Schweiz kann diesmal dank einer starken kämpferischen Leistung einen 0:1-Rückstand in einen Sieg verwandeln
- Dickmann und Bachmann sorgten mit ihren Toren für den ersten Erfolg bei einer EM für die die Eidgenossinnen
- Die Frauen von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg dürfen damit weiterhin auf den Viertelfinal-Einzug hoffen
- Die Partie in Doetinchem entpuppte sich als wahre Härteschlacht
- Torfrau Gaelle Thalmann musste auf dem Feld neun Minuten lang verarztet werden
Die Highlights des Spiels
Völlig gegen den Spielverlauf gelingt den Isländerinnen in der 33. Minute der Führungstreffer. Die Schweizerinnen sind zu weit aufgerückt und Fanndis Fridriksdottir nützt den Konter zum 0:1.
In der 43. Minute setzt sich Ramona Bachmann auf der linken Strafraumseite durch und passt in die Mitte. Lara Dickenmann steht in der Mitte goldrichtig. Ihr Schuss wird noch leicht abgelenkt und landet zum 1:1 in den Maschen.
Nach 52 Minuten liegt die Frauen-Nati erstmals in einem EM-Spiel vorne. Nach einer wunderschönen Flanke von Noelle Maritz ist Ramona Bachmann per Kopf zur Stelle und netzt zum 2:1 ein.
Ein Zusammenprall zwischen Jonsdottir und der Schweizer Torhüterin Gaelle Thalmann - passiert in der 57. Minute - sorgt für eine neunminütige Unterbrechung.
In der 6. Minute der Nachspielzeit fällt beinahe die endgültige Entscheidung. Doch Ramona Bachmanns Schuss prallt von der Latte zurück.
In der 7. Minute der Nachspielzeit gelingt Kapitänin Sara Björk Gunnarsdottir per Ferse beinahe der Ausgleich für die Isländerinnen.
Nach 111 Minuten und 30 Sekunden pfeift Schiedsrichterin Anastasia Pustovoitova die Partie ab.
Die Szene des Spiels
In der 57. Minute rammt Gunnhildur Yrsa Jonsdottir die herauslaufende Schweizer Torhüterin Gaelle Thalmann im Fünfmeterraum. Die beiden stossen mit den Köpfen zusammen und bleiben benommen liegen.
Während die Isländerin bald wieder auf den Beinen steht, erleidet Thalmann ein blutendes Cut. Auf dem Feld wird es genäht. Nach neun Minuten Unterbrechung und einem Turban um die Stirn kann die 31-Jährige weitermachen.
Der Star des Spiels
Ramona Bachmann war die tragende Figur auf dem Spielfeld. Die Weltklassefussballerin leitete den Ausgleich ein und sorgte selbst für den entscheidenden Treffer. Gegenüber dem erstem Match wirkte die 27-Jährige wie ausgewechselt und spielte auch mannschaftsdienlich.
Die Lehren des Spiels
Im Vergleich zum Spiel gegen Österreich wirkte die Nati wie ausgewechselt. Die Schweizerinnen nehmen gegen die harten Nordländerinnen den Kampf an und steckten auch einen Rückstand wett.
Allerdings mussten sie bis an die physischen Grenzen geben. Das Spiel hat viel Kraft gekostet. Hoffentlich fehlt diese nicht beim entscheidenden Match gegen den Favoriten Frankreich am kommenden Mittwoch.
Die Reaktionen
Trainerin Martina Voss-Tecklenburg: "Es war uns bewusst, dass es hier keinen Schönheitspreis gibt. Wir haben den Fight angenommen und alles reingeworfen. Mit Blut und Schweiss haben wir es geschafft. Nach dem 0:1 habe ich befürchtet, dass jetzt alles zusammenbricht."
Siegestorschützin Ramona Bachmann: "Die letzte Performance hat uns nicht widergespiegelt. Wir wussten, dass wir alles gutzumachen hatten. Es ist natürlich ein schönes Gefühl, das Siegestor zu schiessen, doch mehr zählen die drei Punkte. Dafür mussten wir auch viel laufen."
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