Der EM-Zweite England quält sich durch die EM-Vorrunde und vergrätzt seine Fans von Spiel zu Spiel mehr. Sie werfen mit Bierbechern nach ihren Stars und pfeifen den Trainer aus. Der wirkt mit seiner Aussage, seine Mannschaft mache "Spaß", als leide er unter Realitätsverlust - und Southgate legt noch nach.
Die Fans pfeifen und werfen Bierbecher, die Experten sind entsetzt und die Medien üben harsche Kritik: Doch
"Ich verstehe es, und ich ducke mich nicht weg", sagte der Nationaltrainer, der nach dem 0:0 gegen Slowenien in Köln von den Fans mit Pfiffen und Buhrufen verabschiedet wurde.
"Besser es trifft mich als die Spieler", betonte Southgate: "Wir kommen nur weiter, wenn wir alle zusammenhalten. Diese Energie der Fans ist für uns von entscheidender Bedeutung."
Doch auch
Die Boulevardzeitung "Sun" schrieb hingegen von einem "gähnend langweiligen Unentschieden". Und Southgate sei ein "Umkehralchemist, der Gold in unedle Metalle" verwandle. Ex-Nationalspieler Gary Neville traf den Nerv der meisten Beobachter: "Es war wirklich schwer anzuschauen."
Von Gareth Southgate gibt es Lob für grottige Vorstellungen
Der Coach selbst lobte seine Spieler, auf die er "sehr, sehr stolz" sei, schließlich sei der Umgang mit diesen immens großen Erwartungen "sehr herausfordernd". Und weiter: "Wir sind noch nicht am letzten Stückchen, aber es waren Schritte in die richtige Richtung." Die zweite Halbzeit hätte England "komplett dominiert, und wir hatten einige gute Chancen, die wir leider nicht verwertet haben."
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England trifft am 30. Juni ab 18 Uhr in Gelsenkirchen auf einen Gruppendritten. Das drohende Achtelfinalduell mit Deutschland, das die Medien als "Albtraum-Szenario" beschrieben hatten, vermieden die Engländer immerhin. Die Vorzeichen sind komplett andere als bei der EM 2021, als das Aus für Deutschland im Achtelfinale in London gegen England kam.
"Die öffentliche Erwartung" sei größer als zuletzt, sagte Southgate. Das liege aber auch an den guten Leistungen bei den vergangenen Turnieren. "Wir haben dafür gesorgt, dass England wieder Spaß macht." Jetzt sei es "mein Job, sicherzugehen, dass das Team bestmöglich spielt." (sid/dpa/hau)
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