Es ist eine große Peinlichkeit für das Sicherheitskonzept der Uefa: Der deutsche Youtube-Star Marvin Wildhage schafft es, mit einer gefälschten Akkreditierung und einem Maskottchen-Kostüm beim EM-Eröffnungsspiel ins Stadion zu kommen. Das darauf folgende Stadionverbot kann über Lücken im Sicherheitssystem nicht hinwegtäuschen.
Eigentlich sollte alles wasserdicht sein. Die Uefa ist mit ihren Akkreditierungen für die laufende EM 2024 in Deutschland sehr streng. Wer eine haben will, muss zustimmen, sich komplett durchleuchten zu lassen. Wer dann schließlich eine Akkreditierung erhält, ist sauber und darf am größten Fußballfest Europas teilnehmen – so der Gedanke hinter der Regelung.
Doch Youtube-Star Marvin Wildhage hat bewiesen, dass es so etwas wie das perfekte Sicherheitskonzept nicht geben kann. Ausgestattet mit einer gefälschten Akkreditierung und einem Kostüm des EM-Maskottchens Albärt hatte sich Wildhage am Freitag Zutritt zum Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland (5:1) verschafft. Sogar bis an den Spielfeldrand schaffte es der Youtuber. Erst am Ende seiner Aktion wurde er schließlich erwischt und von den Ordnungskräften in Gewahrsam genommen.
Marvin Wildhage bekommt Stadionverbot
Die Uefa bestätigte am Montag, dass es beim 5:1 der Nationalmannschaft gegen Schottland am Freitag in der Münchner Arena "einen Vorfall mit einem gefälschten Maskottchen-Kostüm gegeben" habe. Drei Personen hätten sich unberechtigt Zugang zum Stadion verschafft. Wildhage hat dazu ein längeres Video veröffentlicht.
"Die Uefa hat die Situation ausgewertet und die notwendigen organisatorischen Maßnahmen eingeleitet", teilte der Dachverband mit, ohne Details zu nennen. Es gebe laufende Verfahren der Ermittlungsbehörden.
Wildhage ist inzwischen mit einem Stadionverbot belegt worden.
Es war im Übrigen nicht das erste Mal, dass sich Wildhage in die Nähe des DFB-Teams mogelte. Er hatte sich bereits beim öffentlichen Training der Nationalmannschaft vor dem Turnier in Jena eingeschleust. Er stand kurzzeitig – ausgerüstet mit Trainingskleidung – am Rande des Rasens, wo die Profis gerade Passübungen machten. Nach der Aktion ließ er sich von einem DFB-Mitarbeiter auf die Ränge begleiten. Dort wurde er von jungen Zuschauern erkannt und um Autogramme gebeten.
Für die Uefa ist die Aktion des Youtubers eine große Peinlichkeit, aber auch ein Weckruf für kommende Spiele. Künftig wird wohl noch genauer hingeschaut werden, wer da ins Stadion will. (dpa/ska)
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