Österreichs sensationeller Lauf bei der Damen-EM in den Niederlanden geht weiter. Das Überraschungsteam glänzt mit einem 3:0 im dritten Gruppenspiel gegen Island. Die ÖFB-Damen belegen somit den ersten Platz in Gruppe C und spielen am Sonntag im Viertelfinale.
- Das österreichische Kollektiv ist die Überraschungsmannschaft der Damen-EM
- Die ÖFB-Damen spielen trotz ihrer ersten EM-Teilnahme sehr cool und abgeklärt
- Ein historischer Tag in Rotterdam für Österreichs Damenfußball
Die Highlights der ersten Halbzeit
2. Minute: Die österreichische Torhüterin Manuela Zinsberger lässt den Ball nach einer Flanke fallen, aber keine Isländerin kommt an den Ball.
3. Minute: Ecke für Österreich, Nina Burger kommt aus ganz kurzer Distanz zum Kopfball, die isländische Torhüterin Gunnarsdottir hält. Große Chance für Österreich.
12. Minute: Laura Feiersinger dribbelt sich rechts gut durch und passt zu Sarah Puntigam. Die schießt aus der Ferne, der Ball geht über das Tor.
19. Minute: Diesmal die Isländerinnen. Langer Ball in den Strafraum der Österreicherinnen. Torhüterin Zinsberger lässt den Ball wieder fallen. Aber keine Isländerin kommt ran.
25. Minute: Riesenchance für Österreich. Laura Feiersinger bringt den Ball von rechts zur Mitte. Nicole Billa zieht ab. Der Schuss wird von einer Isländerin abgefälscht und Torhüterin Gunnarsdottir kann gerade noch mit einem Handreflex abwehren.
26. Minute: Fridriksdottir tankt sich in der Mitte durch und bringt einen scharfen Weitschuss an. Der Ball geht flach und sehr knapp am Tor der Österreicherinnen vorbei.
36. Minute: Albertsdottir auf Fridriksdottir, deren Schuss über das österreichische Tor geht. Fridriksdottir ist die auffälligste Isländerin.
36. Minute: 1:0 für Österreich. Burger mit der Flanke von rechts. Die isländische Torhüterin fängt den Ball, er rutscht ihr jedoch durch. Sarah Sadrazil steht genau vor ihr und kann aus vier Metern einschießen. Die verdiente Führung für Österreich.
38. Minute: Nina Burger probiert es aus der Ferne. Starker Schuss, diesmal kann sich die isländische Torhüterin auszeichnen. Der harte halbhohe Schuss hätte genau gepasst.
44. Minute: 2:0 für Österreich. Die Ecke von rechts kommt gut in den Fünfmeterraum. Nina Burger macht per Kopf das wichtige Tor direkt vor der Pause. Zwischenzeitlich schreibt die UEFA den Treffer Sarah Zadrazil zu, dann aber doch wieder Burger.
Die Highlights der zweiten Halbzeit
49. Minute: Laura Feiersinger im isländischen Strafraum auf Nicole Billa, die halbrechts in guter Schussposition ist. Eine isländische Verteidigerin wirft sich dazwischen und blockt den Schuss.
53. Minute: Sarah Puntigam setzt sich in der Mitte durch und spielt nach rechts auf Feiersinger. Diese schießt scharf. Der Winkel war aber nicht sehr gut, die isländische Torhüterin kann zur Ecke abwehren.
65. Minute: Chance für Island. Hohe Flanke von rechts. Torhüterin Zinsberger kommt vor Gunnarsdottir (eine Namensvetterin der isländischen Torhüterin) an den Ball und wehrt mit der Faust ab.
78. Minute: Einwurf durch Aschauer, der Ball wird verlängert und geht zu Puntigam, die platziert mit ihrem starken linken Fuß schießt. Aber Gunnarsdottir wehrt ab.
89. Minute: 3:0 für Österreich. Flanke von rechts, Prohaska schießt aus kurzer Distanz. Die Torhüterin wehrt ab und die kurz zuvor eingewechselte Stefanie Enzinger kann aus kurzer Distanz abstauben. Ihr erstes ÖFB-Tor.
Der Star des Spiels
Sarah Zadrazil. Nach einer Knöchelverletzung im ersten Gruppenspiel gegen die Schweiz wurde sie im zweiten Spiel gegen Frankreich geschont.
Nun das fulminante Comeback der spielstarken Mittelfeldspielerin, die heute mit einem wichtigen Tor glänzt.
Die Szene des Spiels
Das 2:0 der Österreicherinnen – eine Minute vor der Pause. Zuerst wird der Treffer Nina Burger zuerkannt, dann wird er für Sarah Zadrazil gegeben. Schlussendlich dann wieder für Burger. Egal.
Das wichtige Tor gibt den Österreicherinnen die nötige Ruhe, um die Partie in Hälfte zwei in Ruhe zu Ende zu spielen.
Die Lehren des Spiels
Die Isländerinnen bestritten in den Niederlanden bereits ihre dritte EM in Folge. Für Furore sorgen aber die Debütantinnen aus Österreich. Sie besiegen Island 3:0 und feiern einen Sieg, der nie gefährdet scheint.
Wieder beweisen die ÖFB-Damen, wie variabel sie ihr Spiel anlegen können. Starkes Pressing nach vorne und ein schnelles Spiel wechseln sie ab mit defensiveren und ruhigeren Momenten. Die Österreicherinnen switchen zwischen unterschiedlichen Spielsystemen hin und her.
Laura Feiersinger und Sarah Zadrazil sind die gut aufeinander abgestimmten Motoren im Mittelfeld. Die ÖFB-Abwehr zeigt sich abermals sehr kompakt und auch die Treffer gelingen. Österreichs Ziel war ein Punkt. Nun hat das Team die Gruppe C mit sieben Punkten und fünf erzielten Treffern sensationell gewonnen.
Die Österreicherinnen spielen gegen Island wieder enorm abgeklärt. Nervosität kennt diese gut eingespielte Mannschaft offensichtlich kaum. Auch nicht in der wichtigen Anfangsphase.
Österreich, die Nummer 24 der Welt ist als Gruppenerster weiter. Frankreich – die Nummer drei der Welt – hat sich durch ein Unentschieden mit zehn Damen gegen die Schweiz gerade noch ins Viertelfinale gekämpft.
Österreichs Kontrahentinnen im Viertelfinale werden wahrscheinlich die Spanierinnen sein, die nicht ganz so stark einzuschätzen sind, wie die anderen potenziellen Gegnerinnen aus England.
Die Reaktionen
ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer: "Es war bislang ein unglaubliches Turnier für uns. Gruppensieger vor Frankreich zu werden ist sensationell. Die Leistung gegen Island war sehr gut aber noch nicht perfekt. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine Phase mit vielen Standards gegen uns, aber diesmal war mehr Ruhe im Spiel als letztes Mal. Eine klare Steigerung also. Jetzt kommt die K.o.-Phase und es wird spannend."
ÖFB-Stürmerin Nina Burger: "Ich weiß nicht ob das real oder ein Traum ist. Ich muss das erst verarbeiten. Ein 3:0 als Endergebnis gegen Island ist sensationell. Ein Riesenkompliment an mein Team, das physisch stark und taktisch sehr diszipliniert war. Wir haben sehr viel richtig gemacht. Wer auch immer der nächste Gegner sein wird, wir werden alles geben. Dann werden wir sehen, wie weit wir es schaffen. Es ist wie ein Märchen. Das hätten wir uns gar nicht schöner vorstellen können."
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