Rund 1,8 Millionen Einwohner und ein wenig kleiner als Schleswig-Holstein: Deutschlands letzter EM-Gruppengegner Nordirland ist wahrlich ein Fußballzwerg. Wir haben drei kuriose Fakten über das fußballverrückte Völkchen gesammelt.

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1. "Will Grigg's on fire"

Will Grigg ist ein nordirischer Nationalspieler. In der Saison 2015/16 kickte er gerade einmal in der dritten englischen Liga bei Wigan Athletic. Mit 25 Toren schoss er den englischen Klub zum Aufstieg.

Obwohl der Mittelstürmer in den ersten beiden EM-Partien nur auf der Bank saß, ist er für die Nordiren ein Star. Nicht nur wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten, sondern wegen seines Namens.

Die Fans schmettern über ihren Torjäger der Herzen ein Lied namens "Will Grigg's on fire", eine Umdichtung des Songs "Freed from Desire" aus den 1990er-Jahren von der italienischen Sängerin Gala.

Es ist das beliebteste Fanlied der Nordiren und kletterte sogar in die Top Ten der britischen Charts.

Selbst Nationalverteidiger Mats Hummels outete sich bei einer Pressekonferenz als Fan des 24-Jährigen. Er wolle das Pariser Stadion unbedingt mit Griggs' Trikot verlassen.

Hier sehen Sie ein Video der schönsten "Will Grigg's on fire"-Fangesänge:

2. Einer der legendärsten Sprüche der Fußballgeschichte

Nordirland ist zwar eine kleine Fußballnation, doch sie hat schon den ein oder anderen weltbekannten Fußballer hervorgebracht. Der bekannteste unter ihnen: George Best.

Für zahlreiche Fußballfans galt der exzentrische Dribbelkünstler als bester Spieler der Welt. Abseits des Platzes sorgte er eher mit Frauengeschichten für Aufsehen.

Zudem haute er auch einen der wohl bekanntesten Sprüche der Fußballgeschichte raus. Angesprochen auf sein ausuferndes Privatleben antwortete er: "Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst."

Seine besten Spiele absolvierte Best nicht für die nordirische Auswahl, sondern für Manchester United. Dort wird er bis heute als Kultfigur verehrt.

Der Pop-Star des Fußballs - 1968 Europas Fußballer des Jahres - war alkoholkrank und starb 2005 im Alter von 59 Jahren.

3. Ein (fast) unbeschriebenes Blatt bei internationalen Turnieren

Nordirland nahm bisher dreimal an Weltmeisterschaften teil: 1958 in Schweden, 1982 in Spanien und 1986 in Mexiko.

In Schweden feierten die Nordiren ihren bisher größten Erfolg. Sie zogen ins Viertelfinale ein, verloren aber gegen den späteren WM-Dritten Frankreich deutlich mit 0:4.

Bei einer EM war Nordirland hingegen noch nie dabei - bis zu diesem Jahr. Klar, dass da das halbe Land schier ausflippt.

Wobei: Beinahe hätte es der Fußballzwerg schon einmal geschafft, an einer EM-Endrunde teilzunehmen, scheiterte aber hauchdünn in der Qualifikation zur EM 1984.

Nordirland belegte in der Gruppe punktgleich den zweiten Platz mit einer Nation, die sie in den Gruppenspielen zweimal besiegen konnten.

Wegen der schlechteren Tordifferenz mussten aber die Nordiren zu Hause bleiben.

Die andere Mannschaft, die sich stattdessen für die EM qualifizierte, war übrigens Deutschland.

Mit Material der dpa
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