Fußball-Legende Hans Krankl hat sich über das frühe Aus der Österreicher bei der Fußball-EM geärgert. In einem Interview erklärt er seine Sicht der Dinge - und gibt unter anderem den Journalisten die Schuld.
Hans Krankl ist selten um eine Antwort verlegen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "News" macht der ehemalige Fußballprofi seinem Ärger über die schlechte Leistung des ÖFB-Teams bei der EM in Frankreich Luft.
"Österreich hat bessere Fußballer"
"Man muss sich als Österreicher sehr ärgern, weil viel mehr drinnen war bei dieser EM - und vor allem in dieser Gruppe", sagt Krankl. Die Ungarn und Isländer seien "tolle Fighter". "Aber nicht böse sein: Österreich hat bessere Fußballer."
Es sei dem ÖFB-Team anzulasten, dass es "mit dieser Qualität, mit diesen vielen Legionären bei anständigen Klubs im Ausland niemals Letzter werden darf", urteilt der 63-Jährige.
Krankl findet Aufstellung war falsch gewählt
Einiges zu monieren hat der ehemalige Teamchef an der Aufstellung im letzten Gruppenspiel gegen Island. Acht Defensivspieler und der Versuch einer Dreierkette seien eine taktisch falsche Entscheidung gewesen. "Und der
Einzig an Alessandro Schöpf lässt er ein gutes Haar. Der 22-Jährige habe sich gut präsentiert - aber "auch nicht mehr".
Quali "war großartig, aber unterschätzt"
David Alaba, Martin Harnik, Marko Arnautovic und Zlatko Junuzovic seien nicht in Form gewesen - "da brauche ich all die anderen, die nicht in Form waren, gar nicht mehr aufzählen", ereifert sich Krankl. "Die Qualifikation war großartig, aber überschätzt." Die Gruppe sei schwach gewesen - schließlich seien Russland, Schweden und Österreich allesamt in der Vorrunde ausgeschieden.
Einen Teil der Schuld gibt er auch den Journalisten: Diese würden die heimischen Spieler viel zu hoch jubeln. Alaba spiele beim FC Bayern München besser, weil er dort von Europa- und Weltklasseleuten wie Franck Ribéry und Jerome Boateng umgeben sei. Es sei Teil der österreichischen Mentalität, entweder himmelhoch zu jauchzen oder zu Tode betrübt zu sein. (ank)
Das gesamte Interview können Sie hier nachlesen.
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