Das Drama um die Suche nach einem neuen ÖFB-Präsidenten geht am Mittwochnachmittag in den nächsten und möglicherweise entscheidenden Akt. Christian Jauk gilt als Favorit.
Das Drama um die Suche nach einem neuen ÖFB-Präsidenten geht am Mittwochnachmittag in den nächsten und möglicherweise entscheidenden Akt. In einem Wiener Hotel tagt der Wahlausschuss, danach sollte der Kandidatenkreis zumindest eingegrenzt sein. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass man sich bereits auf eine Person verständigt, die am 18. Mai im Rahmen der Bundeshauptversammlung zum neuen Chef des Fußball-Verbands bestellt wird. Als Favorit gilt Christian Jauk.
Der aktuelle Präsident von Sturm Graz könnte wohl mit einer klaren Mehrheit rechnen - sofern er überhaupt zur Verfügung steht. Diesbezüglich ließ sich der 59-Jährige zuletzt nicht in die Karten blicken. Sollte Jauk tatsächlich das Rennen machen, müsste er sowohl seine Funktion bei Sturm als auch jene im Bundesliga-Aufsichtsrat zur Verfügung stellen.
Im Wahlausschuss sind zehn Stimmen zu vergeben. Neun kommen von den Landesverbänden, eine von der Bundesliga, für die Philip Thonhauser stimmberechtigt ist. Jauk hätte wohl mindestens sechs Landesverbände plus die Liga hinter sich, als Gegner gelten vor allem die Landesverbandschefs von Oberösterreich (Gerhard Götschhofer) und Tirol (Josef Geisler).
Vorige Wahlausschusssitzung endete nach einer Viertelstunde
Letzterer fungiert im Wahlausschuss als Stellvertreter von Martin Mutz (Kärnten). Dieses Duo überraschte am 28. März, als es die Wahlausschusssitzung nach nicht einmal 15 Minuten beendete. Als Begründung wurde angegeben, es seien noch Rückmeldungen von einigen potenziellen Kandidaten ausständig. Mutz berichtete damals, es gebe "fünf bis sieben" Anwärter auf den Posten, der nach der ebenfalls am 18. Mai zu beschließenden Strukturreform die Bezeichnung "Aufsichtsratsvorsitzender" tragen wird.
Eine externe, also von außerhalb des Präsidiums kommende Person, wird wohl nicht den Zuschlag erhalten. Kurt Svoboda (UNIQA-Vorstand) und Roland Schmid (ImmoUnited-Gründer) waren ohne realistische Chance auf eine Mehrheit und nahmen sich mittlerweile selbst aus dem Spiel - ebenso wie der immer wieder kolportierte Verbund-Vorstandsvorsitzende und ÖSV-Vizepräsident Michael Strugl. Eine zuletzt aufgetauchte Variante mit Stefan Sandberger, Vorstand von Raiffeisen Oberösterreich, würde im Wahlausschuss mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht auf große Gegenliebe stoßen. Da wären wohl die Außenseiterchancen von Burgenlands Landeschef Johannes Wutzlhofer und Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl noch größer.
Wer auch immer den Chefsessel übernimmt, muss sich auf einige Herausforderungen gefasst machen. Der neue Verbandsboss hat unter anderem einen CEO zu suchen, die Wogen zwischen Präsidium und Teamchef Ralf Rangnick zu glätten und den seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer und ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold zu lösen. (apa/bearbeitet von nap)