Manuel Neuer erlebt ein kurioses 150. Champions-League-Spiel. Der frühere Nationalkeeper verletzt sich beim Jubeln dergestalt, dass er vom Platz muss. Für ihn kommt ein Youngster zu seiner Premiere.

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Es war eine kuriose Situation für Manuel Neuer. Kurz nach dem 2:0 durch Jamal Musiala (54. Minute) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen verletzte sich der 38-Jährige. Neuer zeigte nur Momente nach der Vorentscheidung an, dass es in seinem 150. Champions-League-Spiel für ihn nicht mehr weitergeht.

Es habe so ausgesehen, dass es beim Jubeln passiert sei, beschrieb Trainer Vincent Kompany die folgenschwere Szene. Neuer griff sich an die Wade und musste anschließend gegen U21-Nationaltorwart Jonas Urbig (21) ausgewechselt werden.

Bayern München - Bayer Leverkusen
Manuel Neuer (M.) klatscht Vincent Kompany ab, als er vom Platz geht. © dpa / Tom Weller/dpa

"Es ist etwas Muskuläres", meinte Sportvorstand Max Eberl über Neuer und verwies auf die anstehenden Untersuchungen.

Für Urbig war es ein denkwürdiger Abend: Er feierte beim 3:0 (1:0) der Bayern gegen Bayer seine Premiere im Trikot der Münchner. "Für ein Debüt gibt es einfachere Spiele", urteilte Kompany. Er habe den erst im Januar vom 1. FC Köln verpflichteten Youngster so erlebt, wie auch in den wenigen Monaten zuvor. "Sehr ruhig, sehr souverän", meinte der Münchner Trainer, der aber "null Druck" auf Urbigs Schultern laden wollte.

Kompany: "Keine Zeit für Selbstlob"

Von Euphorie oder Stolz ist beim Bayern-Trainer nach der Machtdemonstration im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League trotzdem wenig zu spüren. "Es ist keine Zeit für Selbstlob, die Jungs dürfen zufrieden sein. Aber jetzt geht der Fokus auf Bochum und dann wieder Leverkusen", sagte der Belgier nach dem deutlichen Sieg bei DAZN.

Auf die Frage, ob dies für ihn ein Genuss gewesen sei, antwortete Kompany trocken: "Überhaupt nicht. Es gibt ein zweites Spiel. Ich mache mir null Prozent Gedanken über den Spielverlauf. Es ist noch nicht vorbei." Immerhin räumte er ein, dass sein Team um Doppeltorschütze Harry Kane "viel richtig gemacht hat." Sein Motto nun: "Ruhig bleiben, erholen und wieder Vollgas geben."

"Es war ein wichtiger Schritt, aber den zweiten müssen wir auch noch gehen. Es wird ein heißer Ritt, wir müssen alles in die Waagschale werfen."

Bayern-Sportvorstand Max Eberl

Auch Sportvorstand Max Eberl warnte trotz der glänzenden Ausgangsposition vor zu viel Euphorie. Man wolle jetzt "nicht überziehen und sagen: Jetzt haben wir alles wieder zurechtgerückt. Wir müssen das Rückspiel wieder genau so angehen wie das Hinspiel. Es war ein wichtiger Schritt, aber den zweiten müssen wir auch noch gehen. Es wird ein heißer Ritt, wir müssen alles in die Waagschale werfen", forderte Eberl vor dem Rückspiel am Dienstag (21:00 Uhr/Prime Video und live bei uns im Ticker) beim Double-Gewinner.

Seit Xabi Alonso die Leverkusener übernommen hat, war es für die Münchner im Duell mit der Mannschaft der erste Sieg im siebten Spiel. Das Viertelfinale im April gegen Inter Mailand oder Feyenoord Rotterdam rückt dadurch näher, der Traum vom "Finale dahoam" am 31. Mai lebt. Aber, so Kompany: "Wir müssen ein zweites Mal liefern." (dpa/SID/bearbeitet von ank)