Denkwürdiger Champions-League-Abend für die Roten Bullen: Gegen den amtierenden Titelträger aus Liverpool holen die Salzburger einen Drei-Tore-Rückstand auf, müssen sich am Ende doch geschlagen geben.
Red Bull Salzburg hat Liverpool alles abverlangt, aber knapp den Kürzeren gezogen. Österreichs Serienmeister machte am Mittwochabend im zweiten Gruppenspiel der Champions League beim Titelverteidiger an der Anfield Road aus einem 0:3 ein 3:3, musste am Ende aber als 3:4-Verlierer den Platz verlassen. Die "Reds" zogen damit nach Punkten (je 3) in der Gruppe E mit den "Bullen" gleich.
Einen Zähler davor führt Italiens ungeschlagener Vizemeister SSC Napoli nach einem 0:0 in Genk (1) das Feld an. Liverpool war für Salzburg nur in der ersten Hälfte ein Nummer zu groß, zeigte da große Klasse und glänzte auch durch hohe Effizienz. Ausgerechnet der Ex-Salzburger
Irre Aufholjagd wird nicht belohnt
Nach dem 1:3 durch Hwang Hee-chan (39.) waren die Gäste richtig gut im Spiel drinnen und kamen durch Takumi Minamino (56.) und den kurz zuvor eingewechselten
Salah (69.) verhinderte aber einen Achtungserfolg Salzburgs und einen völligen Liverpool-Fehlstart nach dem Auftakt-0:2 in Neapel. Es war die 23. Heimpartie in der "Königsklasse" ohne Niederlage in Folge für die Hausherren, die in der Liga vor eigenem Publikum 43 Matches unbesiegt sind.
Die Truppe von Trainer
Überragender Beginn der Reds
Die Engländer zeigten den national bisher unangefochtenen Salzburgern, die durch Takumi Minamino (3.) die erste Chance vorfanden, schnell die Grenzen auf. Der anstelle von Andre Ramalho aufgebotene Jerome Onguene konnte gerade noch in ein Firmino-Zuspiel grätschen (7.). Zwei Minuten später kullerte der Ball aber bereits im Netz. Mane ließ Kristensen am Flügel stehen und schoss nach Doppelpass mit Firmino aus sechs Metern vor Cican Stankovic ins Tor ein.
Die zweite gute Aktion führte gleich zum zweiten Treffer. Robertson leitete die Aktion in der eigenen Hälfte selbst ein und vollendete nach Alexander-Arnold-Hereingabe am Fünfer. Eine sehenswerte Produktion zweier Außenverteidiger. Für den 25-jährigen Schotten war es der erste Europacuptreffer. Salah roch am 3:0, schoss allerdings nach Idealzuspiel knapp daneben (30.). Auch auf der Gegenseite passte der Abschluss nicht, Minamino scheitere an Adrian (31.).
Gefährlicher blieben aber die Hausherren, die weiter munter nach vorne spielten. Stankovic konnte einen Firmino-Kopfball nur kurz abwehren und konnte den Abstauber von Salah nicht bändigen. Salzburg ergab sich aber nicht dem Schicksal und versuchte weiter dagegenzuhalten und auch nach vorne zu spielen. Die Belohnung folgte in Minute 39. Patson Daka schoss noch drüber, doch Hwang machte seine Sache besser. Nach gutem Pressing und bedient von Enock Mwepu, ließ er Europas Fußballer des Jahres, Virgil van Dijk, mit einem Haken aussteigen und schoss ein.
Salah macht den Sack zu
Den Schwung nahmen die Gäste in die zweite Hälfte mit, starteten da eindrucksvoll. Adrian schoss Daka an, der Ball ging knapp neben das Tor (49.). Ein Abschluss von Hwang fiel zu schwach aus (53.). Ganz anders Minamino: Der Japaner traf nach einem schnell ausgeführten Szoboszlai-Freistoß und einer Hwang-Flanke mit einem sehenswerten Volleyschuss. Marsch brachte daraufhin den zuletzt kränkelnden Haaland in die Partie und der "Joker" stach sofort. Nach Mwepu-Vorarbeit und Minamino-Hereingabe musste der Norweger den Ball aus drei Metern nur noch ins leere Tor schieben. Marsch war außer sich vor Freude, sprintete zu seinen jubelnden Spielern und sah dafür die Gelbe Karte.
Liverpool erhöhte daraufhin noch einmal das Tempo und drückte auf den Siegtreffer, der auch noch fiel. Szoboszlai verlor leichtfertig den Ball und nach Firmino-Kopfvorlage vollendete Salah in Goalgettermanier. Kurz vor Schluss lief noch ein Salzburg-Fan aufs Feld und wurde gebändigt. Topchance konnten sich die Salzburger zuvor keine mehr erarbeiten. Für sie geht es nun am 24. Oktober in Wals-Siezenheim gegen Napoli weiter, es ist der Auftakt eines Doppelduells. (sg/APA)
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