- Salzburg hat am Mittwoch einen historischen Erfolg gefeiert.
- Österreichs Serienmeister beendet nach einem 1:0-Sieg gegen Sevilla die Gruppe als Tabellenzweiter und zieht ins CL-Achtelfinale ein.
Salzburg hat am Mittwoch einen historischen Erfolg gefeiert. Österreichs Serienmeister gewann das Geister-Heimspiel gegen den FC Sevilla durch ein Tor von Noah Okafor (50.) mit 1:0, beendete damit die Gruppe G als Tabellenzweiter und schaffte so als erster österreichischer Verein überhaupt den Aufstieg in die K.o.-Phase der Fußball-Champions-League. Dort geht es im kommenden Jahr gegen einen der vielen prominenten Gruppensieger. Die Auslosung erfolgt am Montag.
Für die Mozartstädter war es der erste Erfolg in der "Königsklasse" nach zuletzt zwei Niederlagen. Außerdem blieb man im 18. Champions-League-Match der Red-Bull-Ära erstmals ohne Gegentreffer. Lohn dafür ist unter anderem eine zusätzliche UEFA-Prämie von 9,6 Millionen Euro.
Der große Triumph gelang den Salzburgern trotz keineswegs grandioser Leistung, dafür aber mit einer großen Portion Abgebrühtheit vor allem in der zweiten Hälfte, als man nach Gelb-Rot für Joan Jordan (64.) in Überzahl agierte. Vor dem Seitenwechsel regierten viel Kampf und Krampf. Den "Bullen" war die Nervosität anzumerken - das Team von Coach Matthias Jaissle brachte sich mit einigen unnötigen Fehlpässen des öfteren um vielversprechende Umschaltmomente nach hart erarbeiteten Ballgewinnen. Der FC Sevilla, dessen Startelf-Spieler im Schnitt um knapp sechs Jahre älter als jene Salzburgs waren, präsentierte sich in dieser Phase abgebrühter und strukturierter, wirklich gefährlich wurden die Andalusier vorerst aber nicht.
Einzige Ausbeute de Gäste vor der Pause waren Kopfbälle von Jules Kounde nach Cornern neben das Tor (11., 45.) und ein Schuss von Ivan Rakitic, bei dem Salzburg-Schlussmann Philipp Köhn keine Probleme hatte (35.). Die Gastgeber wiederum hatten lediglich einen Fehlschuss von Luka Sucic aus etwa 18 Metern zu bieten (33.).
Die "Bullen" kontrollierten die Partie
Deutlich turbulenter ging es zu Beginn der zweiten Hälfte zu. Nach Flanke von Gonzalo Montiel und Kopfballverlängerung von Rakitic köpfelte Munir El Haddadi aus kurzer Distanz an die Latte, Köhn wäre chancenlos gewesen (48.). Wenig später glückte Salzburg das Goldtor: Andreas Ulmer sorgte für den Ballgewinn, Nicolas Seiwald machte das Spiel schnell, Brenden Aaronson spielte Karim Adeyemi auf der linken Seite frei und dessen Stanglpass verwertete Okafor per Direktabnahme (50.).
Sevilla wurde offensiver, musste aber schon bald den nächsten Nackenschlag einstecken. Adeyemi enteilte Jordan, der bereits verwarnte Mittelfeldspieler wusste sich nur mit einem Foul zu helfen und sah dafür Gelb-Rot (64.). Kurz darauf folgte die Auswechslung Adeyemis offenbar wegen Muskelproblemen, doch auch ohne den DFB-Teamspieler ließ sich Salzburg den Aufstieg nicht mehr nehmen.
Die "Bullen" kontrollierten die Partie, zeigten bei Schüssen von Okafor (72., 73.) und Aaronson (87.) in der Offensive auf und ließen keine zwingende Chance der Spanier mehr zu. Damit war der historische Aufstieg perfekt, und doch hat Sturm Graz den Salzburgern in der Champions League noch etwas voraus: Die Steirer kamen 2000/01 sogar als Gruppensieger weiter, danach folgte aber nicht die K.o.-Phase, sondern eine weitere Gruppenphase. (apa/fra) © APA
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