• Red Bull Salzburg hat einen weiteren Matchball zum erstmaligen Aufstieg in das Achtelfinale der Champions League vergeben.
  • Gegen Frankreichs Meister OSC Lille musste man einen knappe Niederlage einstecken.
  • Im schlimmsten Szenario dreht nun sogar der letzte Gruppenplatz.

Mehr Fußballthemen finden Sie hier

Fußball-Meister Red Bull Salzburg hat auch den zweiten Matchball ausgelassen und muss im Kampf um den erstmaligen Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League in ein Entscheidungsspiel. Die Salzburger mussten sich am Dienstag bei Frankreichs Meister OSC Lille mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Den einzigen Treffer erzielte Jonathan David (31.). Ein Remis zum Abschluss am 8. Dezember daheim gegen den FC Sevilla würde Salzburg dennoch zum Einzug in die K.o.-Phase reichen.

Eine dritte CL-Niederlage in Folge können sich die Salzburger im Geisterspiel gegen Sevilla aber nicht leisten, sonst droht im schlimmsten Fall in der extrem ausgeglichenen Gruppe G sogar der letzte Platz - und damit ohne Umstieg in die Europa League das Europacup-Aus. Der neue Tabellenführer Lille liegt vor der letzten Runde einen Punkt vor Salzburg, zwei vor Sevilla und drei vor Wolfsburg. Bei Punktegleichheit der Bullen mit Lille würde die Tordifferenz entscheiden, weil Salzburg das Hinspiel Ende September mit 2:1 gewonnen hat.

Im Stade Pierre Mauroy mussten die Salzburger ohne Stürmer Noah Okafor auskommen. Der Schweizer wurde nach einer Muskelverhärtung im Oberschenkel nicht rechtzeitig fit. An seiner Stelle erhielt Benjamin Sesko an der Seite von Karim Adeyemi den Vorzug gegenüber ÖFB-Angreifer Junior Adamu. Trainer Matthias Jaissle bezeichnete den 18-jährigen Slowenen als "kompletten Stürmer", zu einer klaren Torchance kam er aber nicht.

Bullen einfach nicht zwingend genug

Die Salzburger starteten aktiv, hatten in der ersten Viertelstunde die etwas besseren Szenen. In ihr gewohntes Pressing fanden die Bullen allerdings nicht zu 100 Prozent. Zudem fehlte im Angriffsdrittel mitunter die Überzeugung. Nachdem Sesko abgedrängt worden war, agierte Luka Sucic bei einer Schusschance zu unentschlossen (9.). Ein erster Versuch von Kapitän Andreas Ulmer aufs Tor bereitete Lille-Keeper Ivo Grbic keine Probleme (11.).

Die Partie wurde mit Fortdauer zerfahrener, die Fehler häuften sich auf beiden Seiten. Lille wurde erstmals durch Burak Yilmaz gefährlich, der türkische Routinier traf den Ball in guter Position aber nicht richtig (27.). Vier Minuten später ließ Yilmaz auf der linken Seite Rasmus Kristensen stehen und wuselte sich mit etwas Ballglück durch den Strafraum. Das Spielgerät landete über Ulmer unglücklich bei David, der aus fünf Metern abschloss. Salzburg-Torhüter Philipp Köhn war ohne Abwehrchance.

Für David war es das zwölfte Pflichtspieltor in dieser Saison. Der 21-jährige Kanadier hat acht der vergangenen zehn Lille-Treffer erzielt. Sein zweites CL-Tor fixierte auch, dass Salzburg nach 17 vergeblichen Versuchen in der Red-Bull-Ära weiter in keinem Champions-League-Gruppenspiel zu Null gespielt hat. Die Bullen waren nach Seitenwechsel besser in der Partie, klare Torszenen erspielten sie sich aber weiterhin nicht.

Adeyemi agierte bemüht, aber glücklos, Kristensen traf aus schwierigem Winkel das Außennetz (59.). Jaissle reagierte mit einem Doppeltausch: Für Sucic und Sesko kamen schon vor der Stundenmarke Nicolas Capaldo und Adamu. Lille hatte Glück, dass ein Foul von Xeka an Adeyemi Zentimeter außerhalb des Strafraums erfolgte (67.). Auf der Gegenseite rettete der starke Maximilian Wöber bei einem Versuch des starken Jonathan Bamba vor der Linie (74.).

Lille ließ im Finish noch einige Kontergelegenheiten liegen, am Ergebnis änderte sich nichts. Salzburg hat nur eines seiner vergangenen fünf Pflichtspiele gewonnen. Lille dagegen ist plötzlich obenauf. In der Liga nach fünf sieglosen Partien nur auf Platz zwölf zu finden, greifen die "Doggen" in der Champions League nach zwei Siegen in Folge nach dem Achtelfinale. Ein Punktgewinn zum Abschluss in Wolfsburg würde ihnen definitiv reichen - wie Salzburg gegen Sevilla. (br/apa)


  © APA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.