Musiala genervt trotz Viertelfinal-Einzug

Leverkusens Trainer Xabi Alonso war die Enttäuschung zwar anzusehen, dennoch richtet er bei Prime Video bereits den Blick nach vorne: "Heute haben wir in der ersten Halbzeit Vollgas gegeben. Wir haben das erste Tor gebraucht, das ist nicht passiert. Nach dem ersten Tor der Bayern war es schwierig, aber ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben in einer nicht so einfachen Situation, mit vielen verletzten Spielern, alles versucht. Aber die Saison ist noch nicht vorbei. Wir haben noch im Pokal eine gute Chance."

Man habe das Achtelfinale nicht im Rückspiel verloren. "Wir haben die zweite Halbzeit verloren. Als wir eine erwachsene Leistung gebraucht haben, waren wir soft."

Doch vor allem die langfristige Entwicklung seines Teams sieht Alonso positiv: "Wir wissen, wir haben es super gemacht. Das ist die Entwicklung dieser Mannschaft. Wir sind stolz, dieses Niveau erreicht zu haben. Es war sehr, sehr hart in diesem Achtelfinale gegen einen FC Bayern, der den ganzen Kader zur Verfügung hat, fast keine verletzten Spieler. Sie konnten rotieren. Das muss man akzeptieren und den Bayern gratulieren."

Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky sieht bei Prime Video tatsächlich ein Formtief beim Deutschen Meister der vergangenen Saison: "Die letzte Woche hat uns geschlagen. Es hat uns leider ein kleines Formtief erwischt. In beiden Spielen muss man sagen, war Bayern klar besser. Wir haben kein Tor geschossen, fünf bekommen. Da ist sicherlich eine große Enttäuschung und wir können nur daran arbeiten, was wir besser machen müssen. Dieses Mal hat es nicht gereicht."

Auch mit den Leverkusener Ausfällen hadert Hradecky im Nachhinein: "Letzte Woche gab es neue Ausfälle, Florian Wirtz zum Beispiel. Das merkt man schon. Wir haben uns viel vorgenommen, aber Bayern ist eine ganz erfahrene Mannschaft, die wissen schon, wie man die Räume und wie man uns zumacht. Das haben sie gemeistert. Wir hatten kaum richtige Torchancen. Bayern war die klar bessere Mannschaft, das müssen wir zugeben."

Bayern-Trainer Vincent Kompany hingegen konnte mit seiner Mannschaft sehr zufrieden sein, allzu viel Euphorie wollte er im Gespräch bei Prime Video aber nicht aufkommen lassen: "Ich glaube, die Jungs haben heute wieder gezeigt, wie hungrig sie sind, was sie erreichen wollen. Es war gut, wir haben gewonnen. Wir gehen in die nächste Runde. Wir freuen uns darauf, ab morgen liegt der Fokus aber wieder auf Union Berlin."

Auch einen kleinen Einblick in die Kabine gibt Kompany: "Wir wissen, was wir für eine Qualität haben. Wir haben einen starken Kader und sind nicht mit dem beschäftigt, was draußen ist. In unserer Kabine ist alles sehr ruhig. Wenn es mal nicht klappt, wenn man mal keine gute Leistung bringt, dann ist es halt so und dann arbeitet man weiter bis zum nächsten Spiel. Wir haben Qualität und Mentalität."

Der nächste Gegner für die Bayern heißt Inter Mailand. Kompanys Fokus liegt dennoch erst auf anderen Gegnern: "Ich freue mich sehr, aber es gibt noch einige Spiele dazwischen. Als Trainer ist es, uns immer auf das nächste Spiel vorzubereiten. In der internationalen Pause werden wir weiter schauen, was der Gegner bietet. Wir sind in diesem Wettbewerb, weil wir besser spielen wollen. Wir freuen uns auf Inter Mailand."

Auch Jamal Musiala zeigte sich bei Prime Video zunächst zufrieden mit der Leistung seines Teams: "Wir haben uns gut vorbereitet. Wir wussten, wir müssen auf einem Top-Level sein, um sie zu schlagen. Wir haben zweimal richtig gut gespielt. Die Intensität und Energie war da bis zur 90. Minuten. Das müssen wir in die nächsten Spiele mitnehmen."

Seine beiden Pfostentreffer in Halbzeit zwei regten Musiala jedoch nachhaltig auf: "Ich muss weiter dran arbeiten. Ich bin echt genervt darüber."

Mit Blick auf den nächsten Champions-League-Gegner Inter Mailand ist sich Musiala der Schwere der Aufgabe bewusst: "Es wird ein schweres Spielt. Wir wissen um die Historie, wir wissen, wie gut sie spielen. Da werden wir uns gut vorbereiten."

Torschütze Harry Kane, der mit seinem Tor zum 1:0 einmal mehr bewiesen hatte, wie wichtig er für die Bayern ist, war spürbar begeistert von seinem Team: "Wir wussten, dass wir gefährlich nach vorne sind. Mit einem 3:0 im Rücken ist es nie einfach, auch wenn man einen psychologischen Vorteil hat. Das war heute eine Top-Performance. Sie mit 5:0 zu schlagen, zeigt, was für ein Team wir sind."

Bayern sei immer im Favoritenkreis, führt Kane bei Prime Video weiter aus. "Wir wollen im Wettbewerb wachsen. Wir hatten ein paar Ergebnisse, die nicht so gut waren, und haben daraus gelernt. Wir müssen weiter lernen, sind jetzt im Viertelfinale, da, wo Bayern sein sollte. Wir wollen weiter pushen. Wir wollen es genießen und freuen uns auf die kommenden Spiele nach der Länderspielpause."

Wie Musiala macht sich auch Kane keine Illusionen, dass es gegen Inter Mailand ein Spaziergang wird: "Inter wird tough. San Siro ist nicht einfach. Wir nehmen es wie jedes Spiel, bereiten uns gut vor. Wir können jedem Gegner weh tun."

Die internationale Presse lobt die Bayern und stimmt teilweise schon einen Abgesang auf Bayer Leverkusen an. "Wunder abgeblasen! Bayern siegt auch in Leverkusen. Der FC Bayern München hat den nächsten Schritt auf dem Weg zum 'Finale dahoam' in der Champions League souverän geschafft!", schreibt die österreichische "Kronen-Zeitung".

"Bayern zweifelte nie. Es hätte eines Wunders bedurft, einer Meisterleistung, aber es war ein ruhiger Abend, und das war alles, was der FC Bayern München wollte", schreibt die französische "L'Equipe".

Die spanische "Sport" urteilt: "Alonso zurück in der Realität: Das Wunder von Xabi Alonso geht zu Ende. Bayer Leverkusen verabschiedet sich nach einer 0:5-Niederlage gegen Bayern München aus der Champions League."

Die BBC beschäftigt sich natürlich vor allem mit dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft: "Kane schreibt Geschichte - Bayern bucht Platz unter den besten Acht"