Die Champions League hat für die Saison 2024/25 ein neues Format verpasst bekommen. Am Dienstag startet die Ligaphase – wir haben alle Infos zum neuen Gewand der Königsklasse.

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Eigentlich war es ja klar: Auch wenn es zur Saison 2024/25 der Champions League jede Menge Neuerungen gibt, ändern sich manche Dinge nie. Zum Beispiel, dass sich der FC Bayern auf sein Losglück verlassen kann. Selbst wenn die neue Ligaphase der Königsklasse zum Großteil von einem Computer zusammengestellt wurde.

Doch das Sportanalyseunternehmen Opta hat anhand eines Power Rankings der 36 Teilnehmer errechnet, dass die Bayern mit einem Schnitt von 88 Punkten das zweitleichteste Programm haben, hinter Celtic Glasgow (87,7).

Die Bundesligisten Borussia Dortmund (88,4 Punkte, Platz 34) und VfB Stuttgart (89, Platz 31) reihen sich im hinteren Feld ein, Bayer Leverkusen (90,2, Platz 18) im Mittelfeld und RB Leipzig (90,7, Platz elf) weiter vorne. Die dicksten Brocken von allen 36 Mannschaften hat Paris Saint-Germain erwischt (92,4).

Acht verschiedene Gegner in der Ligaphase

Was diese Analyse so spannend macht: In der neuen Champions League haben FCB, BVB und Co. nicht mehr wie bislang drei verschiedene Gegner in einer Gruppe mit Hin- und Rückspiel, also sechs Partien insgesamt, sondern in einer gemeinsamen Liga mit allen 36 Mannschaften acht verschiedene Kontrahenten. Und dabei kommt es jeweils nur zu einem Aufeinandertreffen, ein Hin- und Rückspiel gibt es nicht mehr. Ob das Duell im eigenen Stadion oder auswärts stattfindet, hat der erwähnte Computer ermittelt.

Für einen Sieg gibt es wie gehabt drei Punkte, für ein Unentschieden einen Zähler, bei einer Niederlage keinen Punkt. Nach den acht Spieltagen der Ligaphase sichern sich die besten acht Teams in der Tabelle automatisch einen Platz im Achtelfinale. Bei Punktgleichheit kommen bis zu zehn verschiedene Faktoren zum Tragen, angefangen von der besseren Tordifferenz über die höhere Anzahl erzielter Tore, der höheren Anzahl von Auswärtssiegen, die Fairplay-Wertung bis schließlich hin zum Uefa-Koeffizienten.

Um die restlichen acht Achtelfinalisten zu ermitteln, wird anschließend eine Playoff-Runde eingeschoben. Dort treten die Mannschaften auf den Rängen neun bis 24 in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Für die Teams, die am Ende der Ligaphase auf den Tabellenplätzen 25 bis 36 landen, endet die Europapokal-Saison, eine Fortsetzung in der Europa League wird es nicht geben.

Champions League ab dem Achtelfinale im bekannten System

In den Playoffs sind die Teams von Platz neun bis 16 gesetzt und treffen zunächst auswärts auf die Klubs von Platz 17 bis 24. Die acht Sieger dieser Playoff-Begegnungen erreichen ebenfalls das Achtelfinale, wo sie auf die direkt qualifizierten acht besten Teams der Ligaphase treffen. Vom Achtelfinale an setzt sich der Wettbewerb in der üblichen K.o.-Form fort.

Ebenfalls neu: Es gibt für die gesamte K.o.-Runde bereits im Vorfeld einen festen Turnierbaum. Dabei bilden die Tabellennachbarn der Ligaphase ein Paar, also der Erste mit dem Zweiten, der Dritte mit dem Vierten und so weiter. Diese Paare werden den unterschiedlichen Turnierhälften zugelost. Dadurch können zum Beispiel die beiden besten Teams der Ligaphase frühestens im Finale aufeinandertreffen, außerdem soll so eine vermeintlich leichtere Seite des Turnierbaums verhindert werden. Daneben kennen die Achtelfinalisten vorab den möglichen Weg ins Finale.

Hoffnung auf zwei große Effekte

Zwei große Effekte erhofft sich die Uefa durch den neuen Modus. Zum einen soll es höhere Einnahmen geben, der Kontinentalverband rechnet mit insgesamt 4,4 Milliarden Euro pro Saison für alle Europapokalwettbewerbe. In der Champions League gibt es unter dem Strich 144 statt 96 Vorrundenspiele. Gleich 40 davon finden 2024/25 mit deutscher Beteiligung statt. 189 Partien inklusive des Endspiels 2025 in München in der Allianz Arena sind es insgesamt.

Neben den finanziellen Vorteilen erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Spannung für die Fans durch attraktivere Begegnungen und einen Wegfall der "toten Spiele" zum Ende einer Gruppenphase. Bislang waren viele Teams oft nach vier oder fünf Spieltagen für die K.o.-Runde qualifiziert oder ausgeschieden. Die Ligaphase soll in der Hinsicht deutlich offener werden.

Ist nun das richtige Format gefunden?

"Wir sind überzeugt, mit dem gewählten Format die richtige Balance gefunden zu haben, mit der die sportliche Ausgeglichenheit verbessert und solide Einnahmen erzielt werden, die an Vereine, Ligen und den Breitenfußball auf dem gesamten Kontinent ausgeschüttet werden können. Gleichzeitig dürfte die Attraktivität und Popularität unserer Wettbewerbe steigen," betonte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin.

Weitere Neuerungen durch das neue Format: Eine "exklusive Woche" für jeden Wettbewerb. Die Champions League trägt diese gleich zum Auftakt aus, was bedeutet, dass nicht nur am Dienstag und Mittwoch, sondern auch am Donnerstag Spiele ausgetragen werden. Außerdem gehen am letzten Spieltag der Ligaphase alle Spiele zeitgleich über die Bühne.

Und: Die beiden letzten Runden finden, da es nun acht statt sechs Spieltage gibt, nicht mehr vor Weihnachten, sondern erst im Januar statt. Dann wird sich zeigen, wie groß das Losglück der Bayern tatsächlich war.

Verwendete Quellen

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