Madrid - Nach dem verdienten Aus im Viertelfinale der Champions League musste Real Madrids Trainer-Ikone Carlo Ancelotti unweigerlich Fragen zu seiner Zukunft beantworten. Mögliche Rücktrittsgedanken verneinte er dabei klar. Dennoch wisse er nicht, wie seine Zukunft aussehe "und ich will es auch nicht", sagte Ancelotti nach dem 1:2 im Rückspiel gegen den FC Arsenal. Bereits das Hinspiel hatten die Engländer 3:0 gewonnen.

Mehr News zur Champions League

Ancelotti ist seit 2021 wieder bei den Königlichen, gewann allein seitdem mit Real zweimal die Champions League und die spanische Meisterschaft. "Vielleicht entscheidet sich der Verein für einen Trainerwechsel, vielleicht dieses Jahr – oder nächstes Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft, das spielt keine Rolle", sagte Ancelotti. Als möglicher Nachfolger wird Bayer Leverkusens Xabi Alonso gehandelt.

Der Vertrag von Ancelotti läuft bis Sommer 2026. "Wann immer ich Real verlasse, kann ich mich nur beim Club bedanken - ob mein Vertrag endet oder nicht, ist für mich nicht wichtig", sagte Ancelotti und ergänzte: "Es kann morgen sein, in zehn Tagen, in einem Monat oder in einem Jahr."

Courtois verteidigt Ancelotti

Torwart Thibaut Courtois bemühte sich anschließend, den Italiener zu verteidigen. "Wir haben keinerlei Zweifel an Ancelotti", sagte der Belgier. "Es liegt an uns, auf dem Spielfeld das zu machen, das von uns verlangt wird."

Harte Kritik von der Presse

Chancenlos, ideenlos, harmlos - die in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Real-Wundern verwöhnte Sportpresse ging kritisch mit dem sang- und klanglosen Ausscheiden der Königlichen um. Bukayo Saka (65. Minute) und Gabriel Martinelli (90.+3) trafen für die Gäste, Vinícius Júnior (67.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für Real. Mehr aber auch nicht.

"Wenn man nicht spielt, gibt es keine Wunder", kritisierte die "Marca". "Arsenal stürmt das Bernabéu und schaltet Real aus", schrieb "Mundo Deportivo".

Arsenal hätte das Weiterkommen absolut verdient, sagte Ancelotti: "Wir haben die glückliche Seite schon oft gesehen, heute die traurige. Wir müssen den Kopf hochhalten und zugeben, dass diese Saison nicht unsere Saison war. Es gibt keine unbesiegbaren Mannschaften."

Anderer Titel muss her

Jetzt nehmen die Madrilenen andere Ziele ins Visier. "Wir kämpfen noch um drei Titel in einer endlosen Saison und müssen uns auf die Liga, das Finale in der Copa del Rey und die Club-WM konzentrieren", sagte Ancelotti.

Was danach kommt, bleibt offen. Schon seit Monaten wabert das Thema um die Zukunft von Ancelotti in Madrid. Brasilien will ihn als Nationalcoach für die "Selecao". Und sollte Ancelotti wirklich in diesem Sommer Madrid verlassen, dürfte Alonso wieder in den Fokus rücken. Madrid soll seinen Ex-Profi, der mit Ancelotti 2014 auch die Königsklasse gewann, ganz oben auf der Liste haben.  © Deutsche Presse-Agentur