Nach zähen 75 Minuten mit nur wenigen Torchancen setzt sich Red Bull Salzburg am Ende doch klar gegen Partizani Tirana durch und spielt heuer zumindest Europa League. Für ein Erreichen der Champions League wird es spielerisch eine ordentliche Steigerung brauchen.
Wie wichtig das Spiel der Salzburger gegen den albanischen Vizemeister FK Partizani Tirana war, bewies auch die Anwesenheit von Red Bull-Boss
Obwohl es für die Salzburger um die Teilnahme am Playoff der Champions League und der damit verbundenen Chance auf die Gruppenphase ging, zeigten sie in Hälfte eins eine sehr mäßige Leistung.
Zwar kam Red Bull Salzburg besser ins Spiel und drang immer wieder bis zum gegnerischen Strafraum vor, bis auf einen Schuss des umtriebigen Valentino Lazaro gab es in Hälfte eins jedoch keine Chancen.
Eine gefährliche Szene für den Gegner
Für die Salzburger gefährlich wurde der Gegner lediglich, als Torhüter Alexander Walke einen von Verteidiger Andreas Ulmer abgefälschten Schuss gerade noch über die Latte befördern konnte.
Obwohl Partizani Tirana einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen hatte, zeigte das albanische Team nur selten Ambitionen, ein Tor zu erzielen, und ließ sich von den Salzburgern zurückdrängen.
Wenig zu sehen war allerdings vom Salzburger Kombinationsspiel. Es machte sich bemerkbar, dass im Mittelfeld viele neue Spieler gekommen sind - und sich die Mannschaft erst finden muss. Pressing? Fehlanzeige.
"Ich habe Salzburg lange nicht mehr so ratlos gesehen", analysierte ORF-Experte Herbert Prohaska nach der ersten Halbzeit. "Sie haben kaum wirkliche Angriffe zustande gebracht. Vor allem beim Pressing nach vorne waren sie viel zu weit weg vom Mann. Die Abstände waren viel zu groß und die Albaner konnten den Ball mühelos laufen lassen."
Wanderson setzte Akzente
Wenig zu sehen war abermals von der Salzburger Neuerwerbung Munar Dabbur. Er war vergangene Saison Torschützenkönig in der Super League, der höchsten Schweizer Spielklasse.
Dabbur - ein gelernter Mittelstürmer – wurde von Salzburg-Trainer Oscar Garcia am Flügel eingesetzt, wo es ihm nicht gelang Akzente zu setzen. Zu Beginn der zweiten Hälfte musste er dem brasilianisch-belgischen Doppelstaatsbürger Wanderson weichen, der neuen Schwung ins Salzburger Spiel brachte.
Viel Druck und mehrere Halbchancen waren da, das erlösende Tor gelang den Salzburgern erst in Minute 76. Konrad Laimer setzte sich auf der rechten Seit durch, legte für Jonatan Soriano auf, der locker einschob. Alles klar machte Wanderson mit seinem Treffer zum 2:0 in der 81. Minute.
"Wir haben viel um den 16er herumgespielt, der letzte Pass muss aber noch genauer kommen", urteilte Valentino Lazaro nach dem Spiel. "Daran werden wir arbeiten, um zu mehr Chancen zu kommen. Dann können wir ein Spiel auch einmal schneller entscheiden."
Soriano lobt den Neuen
"Unser heutiger Gegner wurde in der zweiten Halbzeit etwas müde. Wanderson gelang es dann mit seinen Dribblings und seiner Schnelligkeit neue Akzente zu setzen", lobte Kapitän Jonatan Soriano seinen neuen Mitspieler.
"Zu Hause mit unseren Fans und in unserem Stadion spielen wir immer gut. Wir waren besser als zuletzt in der Meisterschaft und freuen uns, zumindest in der Europa League zu spielen", sagte Jonatan Soriano.
Ein Extralob für ihn gab es von Herbert Prohaska: "Soriano ist für mich seit Jahren der beste Spieler in der österreichischen Bundesliga. Das hat er auch heute mit einem Tor und einer Vorlage bewiesen. Ich wundere mich nur, warum er immer noch in Österreich spielt."
Der nächste Gegner wird eine härtere Nuss
Am Freitag erfährt Salzburg seinen Playoff-Kontrahenten. Der deutsche Teilnehmer Borussia Mönchengladbach kommt dafür nicht in Frage, da er laut UEFA-Regeln als Bundesliga-Vierter nicht gegen einen nationalen Meister spielen wird.
Zwar war Partizani Tirana 15-mal albanischer Meister, musste seit 2000 aber auch zweimal absteigen. Der nächste Gegner der Salzburger im Kampf um den Aufstieg in die Gruppenphase der Champions League wird jedenfalls um einiges stärker sein - und es wird eine satte Leistungssteigerung brauchen, um im neunten Anlauf endlich in die Königsklasse zu gelangen.
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