Die letzten beiden Gruppenspieltage in der Champions League stehen an. Während sich RB Leipzig keine Hoffnungen mehr auf den Einzug in die Zwischenrunde machen kann, schwimmt der VfB Stuttgart im neuen Jahr auf einer Erfolgswelle. Wer direkt ins Achtelfinale einzieht und wer in die Playoffs muss – eine Prognose.

Eine Analyse
Dieser Text enthält eine Einordnung aktueller Ereignisse, in die neben Daten und Fakten auch die Einschätzungen von Victoria Kunzmann sowie ggf. von Expertinnen oder Experten einfließen. Informieren Sie sich über die verschiedenen journalistischen Textarten.

In der Bundesliga sind schon drei Spieltage gespielt, nun geht es auch in der Champions League wieder los. Aufgrund des neues Spielmodus sind in der Gruppenphase noch zwei Spieltage zu spielen. In der Tabelle zeichnet sich langsam ab, welche deutschen Teams in der K.o.-Runde noch dabei sein werden.

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Der neue Königsklassen-Modus sieht vor, dass die Mannschaften, die nach acht Spieltagen auf den Rängen eins bis acht stehen, direkt ins Achtelfinale einziehen. Die Plätze 9 bis 24 treten in einer Zwischenrunde gegeneinander an, wobei die oberen neun Mannschaften Heimrecht genießen. Alle Mannschaften von Rang 25 bis 36 sind ausgeschieden.

Wir zeigen, wie es um die fünf deutschen Mannschaften in der Champions League steht, wer wie weiterkommt und in welcher Form die Teams sind:

Bayer Leverkusen: Dank starker Form direkt ins Achtelfinale?

Platz 4 (4 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage, 13 Punkte) – Nächste Gegner: Atlético Madrid (Auswärts, 21.01.), Sparta Prag (Heim, 29.01.)

Der 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag war Leverkusens elfter Pflichtspielsieg in Folge, in der Bundesliga wahrt der deutsche Meister den Anschluss an Tabellenführer Bayern. Für die Mannschaft von Xabi Alonso dürfte es also gern so weitergehen. Mit Atlético Madrid wartet jetzt ein Gegner mit schlechterer Bilanz in der Champions-League-Saison (vier Siege, zwei Niederlagen).

Dazu hat Leganés am Wochenende gegen den Hauptstadtverein in der Liga gewonnen. Allerdings hat auch Atlético zuvor 15 Spiele in Serie gewonnen und war sogar Tabellenführer. Die Mannschaft von Diego Simeone ist für Alonsos Elf die bei weitem schwerere Hürde als Sparta Prag – zumal der Ausfall von Angreifer Martin Terrier schwer wiegt.

Prognose: Bayer Leverkusen zieht mit mindestens vier Punkten aus den verbleibenden zwei Spielen direkt ins Achtelfinale der Champions League ein.

Borussia Dortmund: Achterbahnfahrt mit schlechter Grundstimmung

Platz 9 (4 Siege, 2 Niederlagen, 12 Punkte) – Nächste Gegner: Bologna (A, 21.01.), Schachtar Donezk (H, 29.01.)

Mit drei Niederlagen in der Bundesliga ist Borussia Dortmund denkbar schlecht ins neue Jahr gestartet – entsprechend aufgewühlt ist die Stimmung bei den Schwarz-Gelben. Trainer Nuri Sahin darf erst einmal bleiben, obwohl die Qualifikation für die erneute Teilnahme an der Champions League gefährdet ist. Erfolge in der aktuellen Spielrunde dürften seine Position hingegen stärken.

Und dort steht der BVB gar nicht so schlecht da: Lediglich gegen Real Madrid und Barcelona hat Dortmund verloren, mit Tabellenplatz neun ist die Chance aufs Weiterkommen realistisch. Die beiden restlichen Gegner sind machbar. Der FC Bologna steht bei zwei Punkten, Donezk bei vier.

Prognose: Borussia Dortmund zieht in die Zwischenrunde ein und wird Heimrecht haben. Im weiteren Turnierverlauf hat es der BVB aber schwer.

FC Bayern München: Jetzt drehen sie erst richtig auf

Platz 10 (4 Siege, 2 Niederlagen, 12 Punkte) – Nächste Gegner: Feyenoord Rotterdam (A, 22.01.), Slovan Bratislava (H, 29.01.)

Die Ausgangslage ist für den FC Bayern ähnlich wie für den BVB: Beide haben dieselbe Anzahl an Siegen, Niederlagen und Punkten. Für den FC Bayern war die Niederlage gegen das vermeintlich schwächere Aston Villa ein Stimmungsdämpfer. Doch das Blatt hat sich gewendet: Die Bayern haben die letzten drei Königsklassen-Partien gewonnen und sind mit drei Siegen glänzend ins neue Jahr gestartet.

Es scheint, als sei der deutsche Rekordmeister noch nicht an seinem Leistungslimit. Trainer Vincent Kompany rotierte in den vergangenen Spielen, immer andere Profis spielen sich in den Vordergrund. Zuletzt waren das etwa Leroy Sané (Doppelpack gegen Hoffenheim) und Leon Goretzka (Doppelpack gegen Wolfsburg). Der breite Kader ist eine gute Voraussetzung für ein langes Durchhalten – in beiden noch verbleibenden Wettbewerben.

Prognose: Der FC Bayern erreicht – auch dank einfachem Restprogramm – direkt die Top Acht und überspringt die Zwischenrunde.

VfB Stuttgart: Top und Flop in der Königsklasse – Starker Start im neuen Jahr

Platz 26 (2 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen, 7 Punkte) – Nächste Gegner: Slovan Bratislava (A, 21.01.), Paris Saint-Germain (H, 29.01.)

Mit sieben Punkten und Platz 26 kratzt der VfB ganz knapp am Einzug in die Zwischenrunde – alles ist weiterhin möglich. Die Schwaben erlebten in den ersten Champions-League-Spielen seit über zehn Jahren eine Berg- und Talfahrt mit einer 1:5-Niederlage gegen Roter Stern Belgrad und einem ebenso hohen Sieg gegen den BSC Young Boys. Im neuen Jahr ist die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß mit drei Siegen auf Kurs – auch für die erneute Königsklassen-Teilnahme (Rang vier in der Bundesliga).

Laut Trainer Hoeneß seien es der gute Zusammenhalt in der Mannschaft und eine gute Haltung auf dem Platz, die den VfB derzeit so stark mache. Neben dem bisher punktlosen Slovan Bratislava hat auch der zweite Gegner, PSG, erst sieben Punkte auf dem Champions-League-Konto.

Prognose: Den VfB Stuttgart kann gerade nicht viel aufhalten, auch nicht die beiden kommenden Gegner. Die Top 24 sind drin. Im Achtelfinale wird es allerdings schwer.

RB Leipzig: Kein Weiterkommen mehr möglich

Platz 34 (0 Siege, 6 Niederlagen, 0 Punkte) – Nächste Gegner: Sporting Lissabon (H, 22.01.), Sturm Graz (A, 29.01.)

Die Bilanz von RB Leipzig auf internationaler Bühne ist enttäuschend. Keinen einzigen Punkt hat die Mannschaft von Marco Rose in den vergangenen sechs Partien geholt. Geschäftsführer Marcel Schäfer argumentiert mit den vielen Verletzten im Kader, zum Beispiel Top-Star Xavi Simons und Leistungsträger David Raum, die beide für zwei Monate ausfielen – und als Unterschiedsspieler wegbrachen.

Für die Leipziger ist die Champions-League-Saison trotz zwei verbleibender Spiele quasi schon beendet – denn mit sechs Punkten ist der Einzug in die Zwischenrunde nicht mehr möglich. Schon jetzt hat der 24.-Platzierte acht Punkte – und damit zwei mehr als Leipzig noch erreichen kann.

Verwendete Quellen

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