Küsst eure Lieben ein letztes Mal, macht noch einen Fallschirmsprung und sagt dann der Welt auf Wiedersehen. Der FC Bayern München hat verloren und das kann nur eines bedeuten: Das Ende naht! Alles, was wir für völlig selbstverständlich gehalten haben, ist Lug und Trug. Manuel Neuer ist nur ein Halb-Gigant, Pep Guardiola als Trainer nicht länger haltbar. Und wer dachte eigentlich, es wäre eine gute Idee Robert Lewandowski aufzustellen? (Achtung Satire!)

Eine Glosse

Noch vor dem Spiel in der Champions League beim FC Arsenal dachte Pep Guardiola, er könne den zögernden, zaudernden Bräutigam spielen und den FC Bayern München in Sachen Vertragsverlängerung hinhalten. Jetzt muss er froh sein, wenn ihn die Führungsriege nicht sofort entlässt. Der Spanier ist offenkundig nicht mehr tragbar für einen Verein, der eigentlich die Königsklasse im Vorbeigehen gewinnen müsste. Die desaströse 0:2-Niederlage des FCB in London lässt nur einen Schluss zu: Guardiola erreicht seine Spieler nicht mehr. Man muss sich gar fragen, ob er sie je erreicht hat.

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Guardiolas oft grotesk anmutende Gesten an der Seitenlinie, seine ständigen taktischen Anweisungen und der über die Grenzen Bayerns hinaus bekannte Pep-Sprech (super-super, gut-gut, toll-toll) haben seine Spieler eher nachhaltig verwirrt, als ihnen zu helfen. Philipp Lahm lässt nach der Blamage gegen Arsenal durchblicken, wie schlecht es tatsächlich um den Geisteszustand der Mannschaft bestellt ist. Man habe in den entscheidenden Momenten das Tor nicht gemacht, erklärt er und man will ihn anschreien: Ihr habt nicht "das Tor" nicht gemacht, ihr habt gar kein Tor gemacht! Auch Lahms Aussage "Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt" darf natürlich nicht für voll genommen werden. Schließlich ist der FC Arsenal gerade einmal Zweiter in der Premier League. Und das soll sehr gut sein? Das ist maximal gut - wenn überhaupt.

Warum darf Robert Lewandowski spielen?

Und als wäre das nicht schon genug des Übels, trifft Guardiola personelle Entscheidungen, die jeglicher Logik trotzen. Wie kommt der Mann nur darauf, Robert Lewandowski spielen zu lassen? Immerhin hatte der Pole vor der Partie schon mehr als 90 Pflichtspielminuten nicht getroffen. Lewandowski als Seuchenvogel zu bezeichnen, wäre wohl etwas überzogen. Dass der Stürmer in einer echten Krise steckt, wagt aber wohl niemand zu bezweifeln.

Bei einem derartigen Angriffsproblem muss sich der FC Bayern langsam die Frage gefallen lassen, ob es nicht die schlechteste Entscheidung seit Gründung des Vereins war, Mario Gomez vor zwei Jahren ziehen zu lassen. Der steht immerhin mit Bundestrainer Jogi Löw in SMS-Kontakt, wie die "Sport Bild" weiß. Das kann Lewandowski ja nicht unbedingt von sich behaupten.

Auf Manuel Neuer ist einfach kein Verlass

Und auch im Tor ist eine personelle Änderung längst überfällig. Dass Manuel Neuers Leistungen völlig überbewertet werden, behaupten manche Fans des TSV 1860 München und von Borussia Dortmund ja schon länger. Dass sie mit dieser Einschätzung völlig richtig lagen, hat sich gegen Arsenal auf brutalstmögliche Weise bestätigt, als "Welttorhüter" Neuer unter einer Flanke hindurchtauchte, die Cottbus-Legende Tomislav Piplica mit dem Kopf abgewehrt hätte. Ob sich Neuer jemals wieder von diesem Fehler erholen und damit vielleicht zumindest als mittelmäßiger Bayern-Torhüter in die Geschichte eingehen wird, kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand sagen. Sicher ist nur: Auf Neuer kann sich der FCB derzeit einfach nicht verlassen. Darüber können auch Zufälligkeitsparaden wie gegen Arsenal in der 33. Minute nicht hinwegtäuschen. Nicht einmal Neuer selbst war in der Lage, schlüssig zu erklären, wie es ihm gelungen war, den Kopfball von Theo Walcott noch von der Linie zu kratzen. Seine ausweichende Antwort auf die Frage nach dem "Wie" war stattdessen: "Mit der linken Hand".

Guardiola bleibt nur eine Möglichkeit: Er muss Neuer auf die Bank beordern und darauf vertrauen, dass ihm Sven Ulreich seinen Trainerjob rettet. Und wer weiß, vielleicht bieten ihm die Vereinsbosse dann zu Weihnachten doch nochmal eine Vertragsverlängerung an. In England kann sich Guardiola nach diesem Katastrophen-Auftritt ohnehin nicht mehr blicken lassen.

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