Genauso wie Manchester United keine Chance gegen den FC Bayern München eingeräumt wurde, scheint auch beim Duell Real Madrid gegen Borussia Dortmund der Sieger bereits festzustehen. Doch genauso wie ManUnited im Hinspiel am Dienstag gezeigt hat, dass man sie nicht zu früh kleinreden sollte, wird auch der BVB alles daran setzen, die Hellseher des Weltfußballs zu widerlegen. Wir haben zusammengetragen, was für die Borussia spricht - und was gegen sie.
Was spricht für ein Weiterkommen von Borussia Dortmund?
Letzte Chance Pokal(e): Die deutsche Meisterschaft ist seit vergangener Woche auch rechnerisch passé, realistisch gesehen war der Zug schon seit Monaten abgefahren. Da kommen K.o.-Spiele doch gerade recht. Im DFB-Pokal stehen die Dortmunder bereits im Halbfinale, nun soll das auch in der Champions League gelingen. Man kann davon ausgehen, dass Jürgen Klopp nicht entgangen ist, welche Chance sich seinem Team hier bietet, mit einigen wenigen guten Spielen doch noch Titel zu gewinnen. Und erst recht sollte man davon ausgehen, dass Klopp seiner Mannschaft genau das recht unmissverständlich klarmachen wird.
Real hat eine Minikrise: Noch vor wenigen Wochen war Madrid eine Insel der Glückseligkeit, wo neben dem Gewinn der spanischen Meisterschaft und der Champions League auch der Literaturnobelpreis für
Da war doch was im vergangenen Jahr: Knapp war's am Ende zwar, aber Fakt ist - Real Madrid ist letztes Jahr im Halbfinale an Borussia Dortmund gescheitert. Besonders das 4:1 des BVB im Hinspiel zu Hause dürfte Madrid noch gut (oder besser: schlecht) in Erinnerung sein. Zumal Real bis zum 6:1 auf Schalke im Achtelfinale von 25 Europapokal-Partien in Deutschland nur eine einzige gewonnen hatte. Madrid weiß also, dass es sich im Heimspiel ein Polster herausschießen muss. Konter gegen angriffslustige "Königliche" sollten sich also einige ergeben - und mit dem formstarken Marco Reus als Lewandowski-Ersatz steht dafür genau der Richtige in der Sturmspitze.
Was spricht dagegen, dass Borussia Dortmund weiterkommt?
Cristiano Ronaldo und
Real ist heiß auf die "Decima": Seit mehr als zehn Jahren läuft Real der "Decima" hinterher - dem zehnten Gewinn des Europapokals der Landesmeister respektive der Champions League. Die Älteren erinnern sich vielleicht: 2002 gewann Madrid gegen Bayer Leverkusen das Finale in Glasgow, seitdem sehnt ganz Madrid einen weiteren Triumph herbei. Und genau so spielt Real in der bisherigen Champions-League-Saison auch: In acht Spielen gingen Ronaldo und Co. siebenmal als Sieger vom Platz. Und beim achten Mal hieß es am Ende 2:2 gegen Juventus Turin, das lassen wir mal durchgehen.
Die Neuen sind CL-unerfahren: Unbestritten ist, dass Henrich Mchitarjan und Pierre-Emerick Aubameyang nicht nur bei Scrabble-Freunden hoch im Kurs stehen, sondern auch ihre fußballerische Klasse schon bewiesen. Für beide ist es aber die erste Saison auf höchstem Champions-League-Niveau. Wie sie sich bei dieser ersten richtig großen Herausforderung schlagen, muss sich noch zeigen. Fest steht nämlich, dass Marco Reus auf die Pässe der beiden entweder durch die Mitte (Mchitarjan) oder die Flügel (Aubameyang) angewiesen ist. Borussia Dortmund sollte nach vorne aber tunlichst etwas zustande bringen - schließlich müssen sie ein 0:2 aufholen.
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