Der FC Bayern München ist neun Monate nach seinem großen Triumph zurück in London. Im Mai machten die Münchener hier den letzten Schritt einer eindrucksvollen Champions-League-Saison - jetzt stehen sie nach einer eher geruhsamen Gruppenphase gegen den FC Arsenal am Beginn der heißen Phase in Europas Top-Liga.
Der FC Bayern München hat sich wieder das Luxushotel "The Landmark" ausgesucht, wie schon vor dem letzten Vergleich mit dem FC Arsenal (3:1) und dem gewonnenen Finale der Champions League gegen den BVB. Ein bisschen Aberglaube kann auch der momentan besten Mannschaft der Welt nicht schaden.
Glücksbringer Landmark-Hotel
"Wir haben in London einmal woanders gewohnt, 2005 bei der 2:4-Niederlage im Viertelfinale gegen Chelsea. Seitdem heißt es bei uns: Nur noch Landmark", begründete Bayern-Chef
Die Vorbereitung auf die Partie lief für die Deutschen aber etwas ungewohnt ab. Um dem grauenhaften Londoner Verkehr ein Schnippchen zu schlagen, haben die Bayern auf das Abschlusstraining im Emirates Stadium verzichtet. Dafür wurde vor dem Abflug am Dienstag noch 90 Minuten an der Säbener Straße trainiert. Zu frisch waren die Erinnerungen an den Tag vor dem Finale gegen den BVB, als der Tross fast drei Stunden lang im Verkehr stecken geblieben war.
Pep
Pep Guardiolas Credo lautet "Ballbesitz"
"Wenn wir Arsenal den Ball überlassen, werden wir leiden", sagt Guardiola, denn: "Arsenal hat so viele gute offensive Spieler, die uns Probleme machen können." Nun hat Guardiola ja für jeden Gegner ein paar salbungsvolle Worte übrig. Sein Respekt vor den Gunners aber dürfte echt sein.
Also stimmt er seine Mannschaft schon mal auf etwas völlig Neuartiges ein: Dass die Münchener, gerade im Auswärtsspiel, unter Umständen nicht permanent so dominant agieren könnten wie sie es gewohnt sind. "Es ist unmöglich, Arsenal 90 Minuten lang zu dominieren. Vielleicht 60 Minuten, aber niemals 90 Minuten", prophezeit Guardiola. "Wenn du nicht top drauf bist, hast du keine Chance, eine Runde weiterzukommen."
Ein Blick auf die Statistik lässt den Bayern aber auch genug Optimismus. Seit dem 3:1 gegen Arsene Wengers Team vor zwölf Monaten haben die Münchener jedes Auswärtsspiel in der Königsklasse gewonnen. Ihre letzten sieben Pflichtspiele haben die Bayern gewonnen. Die letzte Niederlage datiert vom 10. Dezember, ein 2:3 gegen Manchester City - in der Champions League.
Vielleicht, so meinten damals schon einige Experten, eine Niederlage zur rechten Zeit. Um die Sinne zu schärfen und selbst leiseste Anflüge von Überheblichkeit im Keim zu ersticken. "Arsenal hat eine sehr gute Mannschaft. Wir müssen von der ersten Minute an voll da sein. In diesen Spielen kommt es auf Details an", sagt Arjen Robben.
Ein Detail könnte der Ausfall von
Bastian Schweinsteiger wird wohl nicht von Beginn an spielen, vielmehr dürften
Arsenal mit Mertesacker, Podolski und Özil
Bei den Gastgebern sind kaum Überraschungen zu erwarten. Arsenal wird gegen die Deutschen mit drei Deutschen aufwarten.
Allerdings waren auch beim 2:1-Sieg besonders in der Rückwärtsbewegung einige Mängel im Spiel der Gunners nicht zu übersehen. Insbesondere Mertesackers Innenverteidiger-Kollege Laurent Koscielny und die Doppel-Sechs davor mit Jack Wilshere und Mathieu Flamini waren nicht immer im Bilde. Arsene Wenger ging im FA-Cup ein großes Risiko und schonte gleich vier Stammspieler, darunter Sturmspitze Olivier Giroud.
Das Fehlen von Kapitän Mikel Arteta wegen einer Gelbsperre und natürlich der Ausfall von Theo Walcott (Kreuzbandriss) sind zwei herbe Verluste für die Gastgeber. Zusammen mit der Aussicht, gegen die beste Mannschaft der Welt bereits im Achtelfinale antreten zu müssen, sind das keine besonders guten Voraussetzungen für den FC Arsenal.
"Rein vom Kopf her gehe ich in das Spiel und sage: Es wird unglaublich schwer und eigentlich hat man auch keine Chance", gesteht Mertesacker. Aber der "Big fucking German" weiß auch, dass die Bayern nicht unverwundbar sind. "Wir haben sie schon einmal geschlagen. Und irgendwie kann man das wieder schaffen."
Tatsächlich hing die famose Triple-Saison der Bayern ausgerechnet gegen die Gunners vor einem Jahr am seidenen Faden. Das 0:2 in der Allianz Arena sollte Warnung genug sein für die Münchener. "Wir alle wissen, dass wir uns nie sicher sein können. Arsenal ist gefährlich", sagt Kapitän Lahm. "Wir beschäftigen uns mit Stärken und Schwächen des FC Arsenal - aber nicht mit einer Niederlage oder dem Scheitern!"
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