Bremen - Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat eine überzeugende Antwort auf sein Champions-League-Debakel gegeben. Drei Tage nach dem 1:5 in Belgrad holte der deutsche Vizemeister trotz zweimaligen Rückstands noch ein glückliches 2:2 (1:1) bei Werder Bremen.
Beide Tore für den VfB schoss Ermedin Demirovic, er traf in der 20. und 84. Minute. Der 20-Millionen-Euro-Einkauf vom FC Augsburg glich damit die beiden Rückstände durch Justin Njinmah (6.) und Jens Stage (77.) aus. Und er verhinderte vor 42.100 Zuschauern auch, dass der Zweitplatzierte der Vorsaison in der Fußball-Bundesliga in die zweite Tabellenhälfte abrutschte.
Der Verlust von drei Topspielern im Sommer. Die Verletzungen von drei Nationalspielern in den vergangenen Wochen. Und die Herausforderung, sich mit einem neuformierten Team an den neuen Champions-League-Spielrhythmus zu gewöhnen: Das ist der Cocktail, der den Stuttgartern gerade so schlecht bekommt.
Entsprechend groß waren die Sorgen der mehr als 4.000 VfB-Fans im Stadion, als es gleich nach der ersten Chance des Gegners 0:1 stand. Aus kurzer Distanz köpfte Njinmah eine schöne Flanke von
Schiedsrichter nimmt Elfmeter zurück
Die Stuttgarter begannen erkennbar verunsichert. Werder machte jedoch den Fehler, sich nach starkem Beginn zu weit zurückzuziehen und dem VfB weitgehend den Ball zu überlassen.
Das holte die Gäste zurück ins Spiel. Und das führte auch zum Ausgleich, bei dem der Bremer Torwart Michael Zetterer eine Flanke von
Glück hatte der VfB in dieser Phase allerdings auch: Ein Foulelfmeter für Werder wurde nach Einsatz des Videobeweises wieder zurückgenommen (30.). Und erneut Njinmah traf mit einem schönen Schlenzer aus der Distanz nur den Pfosten (45.+4).
Die zweite Halbzeit begann ähnlich aufregend, wie die erste zu Ende gegangen war. Zunächst vergab Josha Vagnoman eine gute Konterchance für den VfB (50.). Kurz darauf war Werders Mitchell Weiser etwas zu überrascht davon, dass er im gegnerischen Strafraum so frei zum Abschluss kam. Einen Kopfball aus nur fünf Metern setzte er am Tor vorbei (56.).
Pfiffe für Woltemade
Werder war die deutlich gefährlichere Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Allein beim Eckball-Verhältnis hieß es am Ende 11:2. Bei den Stuttgartern zeigte sich nun auch der erwartete Kräfteverschleiß. Nach den Verletzungen von El Bilal Touré, Deniz Undav und Jamie Leweling hatten sich auch noch der Neuzugang Ameen Al-Dakhil krankgemeldet.
Deshalb blieben Trainer Sebastian Hoeneß nur noch wenige Alternativen wie der Ex-Bremer Nick Woltemade, den er in der 64. Minute unter vereinzelten Pfiffen der Werder-Fans einwechselte. Der 22-Jährige hatte sich im Sommer gegen seinen Jugendverein und für den VfB entschieden.
Bei der Rückkehr ins Weserstadion erlebte Woltemade eine turbulente Schlussphase. Das 2:2 durch Demirovic fiel wie aus dem Nichts. Eine letzte Bremer Großchance für Ducksch parierte Stuttgarts Torwart Alexander Nübel (88.). In der letzten Aktion des Spiels hätte Woltemade beinahe selbst noch das 3:2 erzielt (90.+6). © Deutsche Presse-Agentur
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