Der Verkauf von Toni Kroos gilt als größter Transferfehler der jüngeren Bayern-Vergangenheit. Dabei könnten die Bayern gerade Spieler wie Kroos derzeit in vielerlei Hinsicht gut gebrauchen.
Vielleicht legen sie beim FC Bayern nicht immer gesteigerten Wert auf die Meinung von
Aber in dieser Sache ist Matthäus nicht einfach nur Matthäus, er repräsentiert vielmehr die Meinung vieler in und um der Klub herum.
Matthäus sagt, was viele über Kroos denken
Matthäus erneuerte unlängst seine Einschätzung zu
"Die Bayern werden es nie öffentlich zugeben, haben sich den Fehler intern aber sicher längst eingestanden: Sie hätten Toni Kroos 2014 niemals zu Real Madrid ziehen lassen dürfen", schrieb Matthäus in seiner Kolumne der "Sport-Bild".
"Die Bosse verweigerten ihm damals ein Gehalt in Sphären eines
In diesen Tagen, wo die Bayern binnen einer Woche auf Real Madrid mit Toni Kroos in der Rolle des Spielgestalters treffen, erweist sich Matthäus‘ Einschätzung als richtig. Zumindest, wenn man sich das Hinspiel in München in Erinnerung ruft.
Toni Kroos, der Taktgeber
Real Madrid, das sind Bale, Benzema, Ronaldo, der BBC-Sturm. Und das ist
Toni Kroos erscheint nicht so oft in den relevanten Statistiken des Spiels. Und doch ist er der wichtigste Spieler im Konstrukt der Königlichen.
Kroos lenkt das Spiel des Titelverteidigers mit seinen Pässen und Freilaufbewegungen, kein Angriff rollt auf das gegnerische Tor zu, ohne dass der Deutsche seine Füße im Spiel gehabt hätte.
Kroos gibt den Takt und den Rhythmus vor. Und hört man seinen Mitspielern zu, erfährt man allerhöchste Wertschätzung für den Weltmeister.
Kroos wäre ein Faktor im Umbruch
Die Wertschätzung war in München am Ende nicht mehr so ausgeprägt, eigentlich war sie kaum mehr vorhanden.
Kroos hätte gerne bei den Bayern verlängert, aber eben zu weltmeisterlichen Bezügen und nicht mehr als Junior-Partner von Philipp Lahm,
Die Bayern lehnten Kroos' Forderungen ab, Karl-Heinz Rummenigge schob einen Riegel vor, was dem damaligen Trainer
Und am Ende lief Kroos, dem einige seine Weigerungshaltung beim Elfmeterschießen im "Finale dahoam" gegen Chelsea nie so recht verziehen, in die weit ausgebreiteten Arme von Real Madrid. Und dessen Coach
Jetzt ist Schweinsteiger in München Geschichte und Lahm wird es in wenigen Wochen auch sein. Robben und Ribery sind weit jenseits der 30, Xabi
Den Bayern gehen die Identifikationsfiguren aus. Lahm, Schweinsteiger, auf Sicht auch Robben und
Der Umbruch bei den Bayern ist unausweichlich. Da könnte so ein hochdekorierter, erfahrener Weltklasse-Mittelfeldspieler im besten Fußballeralter eine wichtige Rolle einnehmen.
Einer, der im Grunde noch nie ernsthaft verletzt war und spielt wie ein Uhrwerk.
Überragend im Hinspiel
Aber Kroos hat ja vor einigen Monaten in Madrid verlängert. Dort soll er jetzt in Sphären von Bale und Ronaldo verdienen - das dürfte in etwa das Vierfache sein von dem, was er zuletzt in München pro Jahr überwiesen bekam.
Die Bayern haben Thiago, der eine formidable Saison spielt und doch so anders in seiner Spielanlage ist als Kroos.
Mit Guardiola gingen auch viele Guardiola-Ideen, Ancelotti setzt nur sporadisch auf das fein getaktete Positions- und Ballbesitzspiel, für das Kroos wie kein Zweiter steht.
Im Hinspiel hatte Kroos eine Passquote von 97,5 Prozent, keiner spielte mehr Pässe, keiner brachte mehr Flanken zum eigenen Mitspieler.
Als Real in Überzahl immer noch dominanter wurde und die Bayern vorführte wie schon lange keine Mannschaft mehr, schwang sich Kroos zum Dominator auf.
Ein zweiter Fall Kroos?
Dabei dürfte es auf diese Passagen aus Münchener Sicht beim Rückspiel in Madrid am Dienstag besonders ankommen.
Real kann aus einer eher abwartenden Haltung heraus das Spiel angehen und auf seine eigentliche Stärke in großen Spielen gegen Mannschaften auf Augenhöhe lauern: Die schnellen Umschaltmomente.
Mit Alonso bleibt den Bayern nur ein klarer Lenker im Mittelfeld, so der Routinier auf Grund der Malaise in der Abwehr nicht sogar eine Linie weiter hinten aushelfen und den zweiten Innenverteidiger geben muss.
Und was ist mit Joshua Kimmich? Der Nationalspieler hat es unter Ancelotti nicht leicht, kommt nur noch sporadisch zum Einsatz und ist, wenn alle Spieler fit sind, derzeit lediglich zweite Wahl.
Angeblich soll sich der FC Barcelona für Kimmich interessieren, der mit seiner Situation alles andere als zufrieden ist.
Einen zweiten Fall Kroos soll es in Zukunft nicht mehr geben. Selbst für die Bayern sind Spieler dieser Kategorie nicht in jedem Sommer zu bekommen.
Und wenn sie erst einmal weg sind, kommen sie wohl auch nicht wieder.
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