Borussia Mönchengladbach hat bislang wahrlich eine frustrierende Saison hinter sich. Dass sich da bei einigen Fans Unmut breit macht, ist verständlich. Was sich manche Gladbach-Anhänger allerdings gegenüber Torhüter Yann Sommer herausnehmen, grenzt schon an Psycho-Terror.

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Borussia Mönchengladbach steht derzeit auf Platz acht der Tabelle. Am Wochenende hagelte es eine 1:5-Schlappe bei den Bayern in München. Für einen Verein mit internationalen Ambitionen ist das natürlich viel zu wenig. Der Unmut vieler Fans über die sportliche Leistung der Mannschaft ist daher absolut verständlich.

Einige Gladbach-Anhänger haben sich nun jedoch so auf Torhüter Yann Sommer eingeschossen, dass es bereits an Psycho-Terror grenzt. Und das geht nicht erst seit wenigen Spieltagen so.

Hecking bestätigt Mobbing gegen Sommer

Trainer Dieter Hecking bestätigte auf der Mitgliederversammlung am Montag": "Das ist erstmalig passiert gegen den FC Augsburg. Auch Uwe Kamps (Torwart-Trainer der Borussia, Anm. d. Red.) hat mir davon berichtet, dass es sehr unappetitliche Ausdrücke waren."

Hecking erläuterte weiter: "Es ist nur eine kleine Gruppe, die sich hinter dem Tor eingefunden hat, die wohl den Yann des Öfteren angegangen ist. Das ist nicht gut und tut weder ihm noch der Mannschaft gut. Das ist dann auch ein Thema in der Kabine."

Dass Sommer überlege, sich vor der anderen Kurve aufzuwärmen, dürfe nicht sein, echauffierte sich der Trainer weiter.

Tatsächlich scheinen die ewigen Beschimpfungen deutlich an Sommer zu nagen und ihn auch in seiner Leistung zu bremsen. Der eigentlich grundsolide Schweizer zeigte zuletzt immer wieder Unsicherheiten, wie beispielsweise beim zweiten Gegentor der Bayern am Wochenende.

Sommer: "Sollte in keinem Klub vorkommen"

Gegenüber "Bild.de" gibt Sommer zu: "Natürlich prallt das nicht einfach so an einem ab. Natürlich haben die Fans das Recht, Kritik zu äußern. Aber nicht auf diese Weise."

In der Mitgliederversammlung erklärte der Torwart zudem: "Das sollte in keinem Klub vorkommen. Ich weiß, dass diese Leute unzufrieden sind, weil wir nicht gut gespielt haben. Darum sind wir ja zur Kurve gegangen und haben das persönliche Gespräch gesucht. Jetzt wollen wir in den letzten vier Spielen dafür sorgen, dass wir alle mit einem guten Gefühl in die Pause gehen können."

Eine Pause, die für Sommer kürzer ausfallen wird, als für die meisten seiner Gladbach-Kollegen. Der Schweizer ist als Torhüter der Nati gesetzt und fährt zur WM nach Russland . Eine große Bühne, auf der sich Sommer vielleicht auch anderen Klubs präsentieren kann.

Zwar läuft sein Vertrag bei Gladbach noch bis 2021. Sollte das Mobbing durch die Fans jedoch nicht aufhören, wird es sich der Torhüter wohl genau überlegen, ob er diesen erfüllen möchte. (ska)



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