Xavi Simons bleibt für ein weiteres Jahr bei RB Leipzig – und trägt dabei die prestigeträchtige Nummer 10. Die Entscheidung sorgt für Aufsehen, denn ursprünglich sollte die Rückennummer nach dem Abgang von Emil Forsberg nicht mehr vergeben werden. Hat der Klub seine Prinzipien geopfert, um den niederländischen Star zu halten?

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RB Leipzig hat es geschafft: Xavi Simons bleibt auch in der kommenden Saison im Team. Der niederländische Nationalspieler, der noch bis 2027 bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht, wurde erneut ausgeliehen. Für viele war eine Rückkehr zum französischen Spitzenklub oder ein Wechsel zu einem anderen Verein, wie dem FC Bayern, wahrscheinlicher. Doch Leipzig überzeugte ihn, und das wohl nicht nur mit der sportlichen Perspektive.

Ein Detail, das den Verbleib von Simons begünstigte, dürfte auch die Rückennummer gewesen sein. Denn dem 21-Jährigen wurde von den Verantwortlichen die 10, die Nummer des Spielsmachers, angeboten. Die Rückennummer hatte bei RB zuvor Emil Forsberg, der den Klub im Winter Richtung New York verließ.

Pikant: Zu Ehren der Vereins-Ikone, Forsberg spielte neun Jahre lang in Leipzig, sollte die Nummer 10 eigentlich nicht mehr vergeben werden. Doch für Simons machte Leipzig eine Ausnahme.

Rückennummer 10: Eine Frage der Ehre?

Als Forsberg den Klub im vergangenen Januar verließ, gab Sport-Boss Rouven Schröder bekannt, dass die Nummer vorerst an keinen anderen Spieler vergeben wird. Er wollte die Nummer zumindest in "naher Zukunft" nicht mehr vergeben, berichtete ntv im vergangenen Dezember – und bezog sich dabei auf die "Bild". "Da geht es auch um Respekt und Anerkennung", soll Schröder der Zeitung gegenüber gesagt haben. Doch nun, nur ein halbes Jahr später, sieht die Realität anders aus.

Mit der Entscheidung, die 10 an Simons zu übergeben, dürfte sich der ein oder andere Fußballfan die Frage stellen: War es ein kluger Schachzug der RB-Führung oder doch zugespitzt formuliert gar ein Verrat an den eigenen Werten? Fest steht: Leipzig wollte den 21-jährigen Top-Spieler unbedingt halten – möglicherweise auf Kosten ihrer Klub-Ikone Forsberg. Was aber auch zur Wahrheit gehört: Forsberg soll sein Einverständnis gegeben haben, dass die Nummer neu vergeben wird – das berichtet zumindest Eurosport.

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Leipzigs Deal mit Symbolkraft

Die Bekanntgabe von Simons' Verbleib erfolgte spektakulär: Auf dem Augustplatz in Leipzig wurde ein riesiges, aufblasbares Trikot mit seiner neuen Nummer 10 aufgestellt. Ein klarer Hinweis darauf, wie sehr der Klub in ihm den neuen Spielmacher sieht. Das unmissverständliche Signal vor dem Saisonstart: Simons ist der neue Star im Team!

Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Die Nummer 10 war nicht nur eine Zahl, sondern bei RB das Symbol für die Ära Forsberg. Manch einer könnte die Trikotnummer-Entscheidung möglicherweise auch als ein Zeichen für den Wandel des Vereins sehen – weg von sentimentalen Gesten, hin zu pragmatischen Entscheidungen.

Ein Blick in die Zukunft

Simons hat sich für Leipzig und gegen den FC Bayern entschieden. Ein Schritt, der zeigt, dass die Sachsen trotz starker Konkurrenz ein attraktives Ziel bleiben. Doch die Art und Weise, wie der Deal erreicht wurde, sorgt in den sozialen Medien mitunter für hitzige Diskussionen. War die Vergabe der Nummer 10 wirklich notwendig oder hätte der Verein stärker an seinen Prinzipien und seinem Versprechen gegeüber Forstberg festhalten sollen?

In der kommenden Saison wird Simons nun beweisen müssen, dass er der Spielmacher-Nummer gerecht wird. Leipzig hat alles auf eine Karte gesetzt – nun liegt es am niederländischen Talent, die Erwartungen zu erfüllen.

Verwendete Quellen

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