Leipzig - Nach dem nächsten groben Fehler von Nationaltorwart Oliver Baumann droht die TSG 1899 Hoffenheim noch tiefer in den Abstiegskampf zu rutschen. Begünstigt durch den Patzer des 34 Jahre alten Keepers sowie nach mehr als einer Stunde Überzahlspiel hat RB Leipzig seinem Interimscoach Zsolt Löw - einst Profi bei den Kraichgauern - dafür ein siegreiches Heimdebüt beschert.
Im 300. Spiel des Sachsen-Clubs in der Fußball-Bundesliga mühte sich RB zu einem 3:1 (2:1) und stärkte damit die Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz.
RB dreht Rückstand
Nach der frühen Führung der Gäste durch
Nach einer Roten Karten für Leo Østigård wegen einer Notbremse (28.) erhöhte
Alle Augen auf den Interimscoach
Am vergangenen Sonntag hatte sich RB von Rose getrennt. Löw bleibt bis zum Saisonende, ein neuer Coach wird gesucht. Champions League ist das Ziel, Siege müssen dafür her. Erst recht musste einer her daheim und gegen die in Leipzig chronisch erfolglosen Hoffenheimer.
Torhüter mit groben Fehlern im Blickpunkt
Doch die ersten Chancen hatten die Gäste: In der dritten Minute scheiterte Bazoumana Touré an Gulacsi, drei Minuten später agierten die Hoffenheimer vor dem Tor der Leipziger nicht konsequent genug. Die erste RB-Gelegenheit: in der zehnten Minute durch Kapitän Willi Orban. Der Abwehrchef knallte per Drehschuss den Ball aber am Tor vorbei.
Und dann eine Minute später auf der Gegenseite: Gulacsi, im Pokal nicht im Tor, spielte den Ball Touré in die Füße. Der passte schnell auf Bischof. Dessen Distanzschuss ins lange Eck konnte der RB-Keeper auch nicht parieren - unhaltbar sah er allerdings nicht aus.
Rote Karte für Bodycheck-Notbremse
Die Hoffenheimer Mannschaft von Coach Christian Ilzer wirkte zunächst entschlossener, williger. Aber Leipzig, vorerst fern vom Elan trotz Pokal-Aus im Halbfinale gegen den VfB Stuttgart, jubelte. Dank
Wenn auch fußballerisch nicht auf Genussniveau, passierte auch danach einiges. Nach einem Bodycheck gegen Loïs Openda musste Østigård nach nicht mal einer halben Stunde vom Platz. Das nutzte Leipzig aus, Ridle Baku drosch den Ball ins Hoffenheimer Tor - diesmal war Baumann machtlos.
Leipzig bleibt verwundbar
Was sollte Hoffenheim nun machen? Leipzig hatte sich solide eingespielt und einen Mann mehr auf dem Platz. Aber so richtig viel machten sie auch nicht draus, wirklich zwingende Chancen gab es zunächst nicht. Stattdessen war auf einmal der Ball im Leipziger Tor - verursacht durch Castello Lukeba. Vorausgegangen war aber eine knappe Hoffenheimer Abseitsposition, also: kein Treffer.
Und doch zeigte es ebenso wie eine Doppelchance der Gäste in der 70. Minute, wie verwundbar die Leipziger trotz Führung, Überzahl und drittem Treffer gegen einen Abstiegskandidaten lange Zeit sind. Und vor allem, dass Löw noch viel Arbeit vor sich hat, um dem neuen Trainer einen Champions-League-Teilnehmer zu übergeben. © Deutsche Presse-Agentur