Wenn Friedhelm Funkel auf Niko Kovac trifft, umarmen sich beide herzlich. Das Bundesliga-Urgestein und der Meistertrainer scheinen kein Problem miteinander zu haben. Trotzdem dürfte Funkels Kritik an der Bayern-Abwehr Kovac nicht gefallen.
Das kann
"In den letzten zwei Jahren stimmt es bei denen definitiv nicht mehr", zitiert die "Bild"-Zeitung Funkel nach dessen 1:0-Sieg daheim über den 1. FSV Mainz 05.
Der Schatten von Jupp Heynckes kehrt zurück
"Die haben jetzt schon zehn Gegentore bekommen", legt Funkel nach. "In der Zeit, als
Funkel bezieht sich auf die herausragende Saison 2012/13. Damals gewann Heynckes mit den Bayern das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Die Mannschaft kassierte in der Bundesliga jedoch 18 und nicht 17 Gegentore.
Zum gleichen Zeitpunkt der Saison 2018/19, der ersten nach Heynckes und unter Kovac, waren es auch schon neun Gegentore gewesen (am Ende 32), in der letzten Spielzeit unter Heynckes immerhin sieben und am Ende 28.
Bayern-Abwehr wackelt zu oft
Funkel selbst profitierte mit seiner Fortuna in der Vorsaison von der bayerischen Wackel-Abwehr. Am 24. November 2018 überlistete der pfeilschnelle Belgier Dodi Lukebakio drei Mal die Deckung des Meisters, der trotz Vorsprüngen von 2:0 und 3:1 gegen den damaligen Aufsteiger letzten Endes nur zu einem 3:3 kam.
Funkel ätzte damals gegen den formschwachen Weltmeister
Das damalige 3:3 gegen Düsseldorf krönte die Herbst-Depression des FC Bayern, die sich angesichts des 1:2 gegen Hoffenheim und des 2:2 in Augsburg nun zu wiederholen scheint. Und Jerome Boateng mutiert wegen des Ausfalls von Niklas Süle notgedrungen wieder zum bayerischen Hoffnungsträger.
Das 7:2 in Tottenham verblasst
Das zuvor erzielte 7:2 von Tottenham in der Champions League, über das alle Welt gestaunt hatte, ist längst Schnee von gestern und wirkt im Lichte der beiden jüngsten Bundesliga-Ergebnisse wie ein Ausrutscher nach oben. Die erledigt geglaubte Diskussion um Kovac als passenden Trainer in München lebt mehr denn je auf.
Der frühere Bayern-Profi kennt sie. Vor einem Jahr hatte die Kovac-Elf in der Bundesliga einem 1:1 gegen den SC Freiburg ein 2:3 bei Borussia Dortmund folgen lassen - und eben jenes unerwartete Unentschieden gegen Düsseldorf.
Nach den ersten zwölf Liga-Spielen unter Kovac waren die Bayern am Tiefpunkt angelangt, abgerutscht auf Rang fünf. Der BVB als Tabellenführer hatte sich neun Punkte Vorsprung erarbeitet. Das Ende der Geschichte ist bekannt. Deutscher Meister wurde am 34. Spieltag zum siebten Mal in Folge der FC Bayern München.
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