- Die WM lief für viele Spieler des FC Bayern eher unglücklich.
- Zudem gefährden schwere Verletzungen von Neuer, Mané und Hernandez die sportlichen Ziele der Saison.
- Nagelsmann und Salihamidzic sind in der kurzen Winterpause mehr gefordert, als ihnen lieb sein kann.
Was für einen Unterschied ein Monat machen kann. Am 12. November schloss der FC Bayern seine Vorrunde mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg gegen Schalke 04 ab. Vorausgegangen war eine Serie von zwölf Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage. Viel breiter hätte die Brust vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft kaum sein können.
Nach der WM ist nun alles anders. Der FC Bayern leckt seine Wunden. Viel schlechter hätte diese WM aus Sicht der Münchener kaum laufen können. Nun sind
WM aus Bayern-Sicht beinahe ein Totalausfall
Fangen wir mit den Verletzungen an. Sadio Mané verletzte sich bereits kurz vor der WM und fehlt den Bayern noch mindestens zwei Monate. Damit fällt er sicher in den Champions League Achtelfinals gegen Paris Saint-Germain aus. Gleiches gilt für Lucas Hernandez, der sich im ersten WM-Spiel der Franzosen gegen Australien schwer am Knie verletzte und in dieser Saison gar nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
Nebenbei muss sich der FC Bayern auch noch einen neuen Torwart suchen, da Manuel Neuer nach einem Beinbruch ebenfalls nicht mehr spielen kann. Deutlich besser sieht es bei Noussair Mazraoui aus, der sich bei der WM als Option für die linke Außenbahn empfahl und offenbar nur leicht verletzt von der WM abreiste.
Doch auch jenseits der Verletzungen mussten viele Bayern-Spieler heftige Rückschläge einstecken. Die deutschen Nationalspieler Goretzka,
Eine WM der wenigen Höhen und zahlreichen Tiefen für die Bayern-Spieler
Matthijs de Ligt spielte für die Niederlande nur eine Nebenrolle, Alphonso Davies verschoss einen Elfmeter und schied mit Kanada ohne einen einzigen Punkt aus. Der im November überragende
Zu allem Überfluss verschoss der zuvor eingewechselte Kingsley Coman auch noch einen Elfmeter.
Personalfragen zügig klären – kommt Nübel?
Nun produziert eine WM immer eine Reihe von Enttäuschungen, da nur eine Mannschaft Weltmeister werden kann. Doch in dieser Dichte ist das eine Menge Holz für nur knapp zwei Wochen zwischen Trainingsauftakt Anfang Januar und dem Spiel gegen Leipzig am 20. Januar.
Zunächst muss der FC Bayern die offenen Personalfragen klären. Vor allem auf der Torwartposition. Ein neuer Torwart, egal ob er Nübel oder Sommer heißt, muss jede Trainingseinheit nutzen, um sich bis zum Spitzenspiel gegen PSG Mitte Februar mit der Hintermannschaft einzuspielen.
Der FC Bayern ist zudem gut beraten, in diesem Winter auch ansonsten die Augen offenzuhalten. Hasan Salihamidzic hat oft betont, dass er kein Fan von Wintertransfers ist. Trotzdem ist durch den Komplettausfall von
Die Stürmerfrage muss ebenfalls geklärt werden
Das gilt übrigens auch fürs Sturmzentrum. Die Hereinnahme von Choupo-Moting als Neuner hat der Saison eine völlig neue Dynamik gegeben. Auch hier würde eine weitere Verletzung eine Riesenlücke reißen. Zumal unklar ist, wie schnell
Doch auch jenseits von offenen Personalentscheidungen gibt es eine Menge zu tun nach der kurzen Weihnachtspause. Nagelsmann ist als Kommunikator und Psychologe gefragt wie vielleicht noch nie in seiner Bayern-Zeit. Jemand, der wie Nagelsmann akribisch über jeden Schritt und die dahinterliegende Intention nachdenkt, wird sich in dieser Phase viele Gedanken machen. Muss jeder Spieler mit seiner ganz eigenen WM-Story individuell gecoacht werden?
Braucht es ganz bewusst neue Reize, um nach den WM-Rückschlägen als Gruppe neue Motivation und neues Selbstbewusstsein zu finden? Oder geht es ab Januar ganz betont in den normalen Tagesrhythmus über, um Normalität auszustrahlen und die WM zügig hinter sich zu lassen? Zumindest die deutschen Nationalspieler hatten durch das frühe Ausscheiden immerhin genügend Zeit, um abzuschalten und neue Kraft zu sammeln. Trotzdem bleibt die Aufgabe knifflig.
Klar ist deshalb eines: Die Saison beginnt am 1. Januar 2023 praktisch bei null. Der Lauf aus dem Oktober und November ist lange her und vergessen. Und die WM bringt eine Menge Ballast mit in die anstehende Vorbereitung. Entspannte Weihnachten gibt es so in diesem Jahr an der Säbener Straße nicht.
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