Laut dem ehemaligen Jugendtrainer Heiko Vogel hat sich früher keiner der Bayernbosse für die Jugendarbeit interessiert. Das sei mittlerweile zwar nicht mehr der Fall, inzwischen gebe es dafür jedoch andere Probleme bei der Talentförderung.

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Heiko Vogel kann auf eine lange Vergangenheit in der Jugendabteilung des FC Bayern zurückblicken. Über die Jahre habe sich in der Jugendarbeit sehr viel verändert, erklärt der 48-Jährige im Interview mit "spox.de". Während seiner Abwesenheit zwischen den Jahren 2007 und 2013 habe sich der Klub laut Vogel "in jeglicher Hinsicht verdoppelt". Alle Bereiche seien professionalisiert worden. "Als ich 1998 beim FC Bayern angefangen habe, war ich Co-Trainer von zwei Jugend-Mannschaften", erinnert sich Vogel. Das sei heute undenkbar.

Uli Hoeneß und Heiko Vogel
Uli Hoeneß und Heiko Vogel im Juli 2015 auf dem Trainingsgelände des FC Bayern. © picture alliance/Sven Simon/FrankHoermann/

Positiv findet Vogel, dass dem Thema Jugendarbeit mittlerweile eine größere Bedeutung zugemessen werde. "Bevor wir damals so erfolgreich gearbeitet haben, hat sich keiner der Bosse für die Jugend interessiert", erinnert sich Vogel. Philipp Lahm etwa habe anfangs niemand gewollt, bis er 2003 an den VfB Stuttgart verliehen worden sei.

Heute wiederum gebe es bei der Talentförderung aber auch andere Probleme. Laut Vogel seien "viele Jugendtrainer mittlerweile mehr auf ihre eigene Karriere bedacht als auf die Entwicklung von Talenten". Jugendtrainer würden heutzutage viel ausführlicher ausgebildet als früher. "Wenn sie dann endlich eine eigene Mannschaft haben, wollen sie zeigen, was sie alles gelernt haben. Mittlerweile gibt es Videoanalysen in der U15, dabei sollte da einfach nur gespielt werden", moniert Vogel.

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Bei den aktuellen jungen Spielern beim FC Bayern ist Vogel von Aleksandar Pavlovic angetan. "Ich sehe einen unglaublich spielintelligenten Spieler. Er weiß immer genau, auf welcher Seite und wie er den Ball mitnehmen und wie er ihn weiterspielen muss", sagt Vogel über den 19-jährigen Mittelfeldspieler, der in der aktuellen Saison bisher auf sieben Einsätze für Bayern München kommt.

Vogel arbeitete zwischen 1998 und 2007 als Trainer im Jugendbereich des FC Bayern. 2013 kehrte er nach Stationen beim FC Ingolstadt und beim FC Basel zurück nach München. Dort bekleidete er erst das Amt des U19-Trainers und war dann Trainer der zweiten Mannschaft und Nachwuchskoordinator in Personalunion. Im März 2017 verließ er schließlich den Verein.

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