Bayerns neuer Trainer Vincent Kompany steht beim Rekordmeister vor einer riesigen Herausforderung, die er mit großem Elan angeht. So lief seine Vorstellung in München.
Vincent Kompany hatte die Hände lässig in den Taschen seiner schwarzen Hose und ein Lächeln im Gesicht, als er entschlossen die große Bühne beim FC Bayern betrat.
Um 11:01 Uhr startete der junge Belgier am Donnerstag in seine schwierige Münchner Mission – begleitet von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Sportvorstand
Schier endlose 99 Tage hatte die zunehmend verzweifelte Suche nach einem Nachfolger für
Mit seiner Frau Carla und seinen drei Kindern begutachtete Kompany zuvor die Gegebenheiten in der Allianz Arena. Nach der 42-minütigen Vorstellung war eine viertägige Familien-Auszeit geplant, bevor der 38-Jährige mit großem Elan durchstarten will. "Mein Lifestyle ist die Arbeit, die ich liebe. Ich bin All In", betonte er forsch.
Genug zu tun ist bei den Bayern nach einer titellosen und verkorksten Saison allemal, bevor am 15. Juli das erste Training ansteht. Viele Fragen in Bezug auf den Kader sind offen, klar ist: "Ich möchte, dass die Spieler mutig sind, aber auch meine Natur übertragen und sagen: Wir sind aggressiv. Das sind die beiden Dinge, die meinen Charakter geprägt haben", sagte Kompany, der in Brüssel aufwuchs.
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Und seine Ziele bei den erfolgsverwöhnten Münchnern? Das sei "einfach", erklärte der langjährige Kapitän von Manchester City: "Ich versuche, jedes Spiel zu gewinnen, das muss immer vorne stehen." Im Fokus steht beim FC Bayern das "Finale dahoam 2.0" am 31. Mai 2025. Dies mache die Champions League "natürlich wichtiger", sagte Kompany, "aber wir erreichen das nicht, weil wir darüber reden, sondern, weil wir dafür hart arbeiten".
Kompany hat einen Vertrag bis 2027 unterschrieben
Eine Einstellung, die Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, offenbar aber auch die Granden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge beeindruckte. Dreesen sprach nach den vielen Absagen und Wirrungen der vergangenen Monate von "maximaler Unterstützung" für den neuen Trainer, der einen Vertrag bis 2027 unterschrieb und bis zu zwölf Millionen Ablöse an den FC Burnley kostet.
Eberl lobte den früheren Hamburger, den das Portal "The Athletic" als "Plan J" abtat, in höchsten Tönen. "Er ist einer der interessantesten Trainer Europas, ein junger, aber extrem ambitionierter Trainer. Wir haben sofort gemerkt, dass wir auf der gleichen Wellenlänge liegen. Wir denken gleich über das Spiel und die nächsten Schritte, die wir gehen müssen", sagte Eberl und ergänzte: "Wie ich gesagt habe: Das Beste kommt zum Schluss."
Die nächsten Schritte werden der geplante und dringend benötigte Umbruch im Münchner Luxus-Kader sein. Man habe darüber "schon intensiv gesprochen", betonte Eberl. Der FC Bayern sei "da wohl schon ein Stück weiter, als man denkt". Es gebe zwar "keine Streichlisten", jedoch "Spieler, die es künftig schwerer haben könnten, das ist aber normal im Leistungssport".
Ins Detail wollte der Vorstand nicht gehen, Kompany ebenso wenig. Es sei "zu früh, um über einzelne Spieler zu reden. Was der Kader braucht, werden wir intern besprechen." Für ihn sei ohnehin am wichtigsten, "richtige Gewinner zu sehen. Ich will sehen, welcher Spieler hungrig ist, damit wir wieder Erfolg haben."
Kompany mit großer Vergangenheit bei Manchester City
Den hatte er selbst bei Manchester City über Jahre – drei Spielzeiten auch unter Pep Guardiola. Er habe "die allerhöchste Meinung von seiner Arbeit, seiner Persönlichkeit, seinem Wissen über das Spiel, wie er mit den Medien umgeht – ganz viele Dinge", sagte Guardiola über seinen Ex-Kapitän.
Nicht umsonst huldigt City dem 89-maligen Nationalspieler Kompany vor seinem Stadion in Manchester mit einer riesigen Statue. Nun soll der Belgier auch beim FC Bayern Momente für die Ewigkeit schaffen. (SID/ms)
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