Das Meister-Bier muss nochmal in die Kühlung. Nach dem 3:0 gegen Mainz soll es für den FC Bayern nun in Leipzig so weit sein - aber ohne den Noch-ohne-Titel-Torjäger.
Für den Flotte-Sprüche-Part war nach seinem nächsten Fußball-Meilenstein wieder mal ein gut aufgelegter
Die Pferdekutsche fährt jetzt los
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, sagte Müller und flachste: "Der Laster, oder die Pferdekutsche, die fährt jetzt los, damit sie pünktlich nächste Woche in Leipzig eintrifft", scherzte Müller angesprochen auf das in der Allianz Arena schon bereitgestellte Feier-Bier: "Den Punkt in Leipzig traue ich uns zu."
Und das auch ohne
Kane kontra Dankert: "Manchmal kommen Leute..."
Kane schimpfte über "eine verrückte Entscheidung" und knöpfte sich dann verbal den aus seiner Sicht übereifrigen Schiedsrichter Bastian Dankert vor: "Unglücklicherweise kommen manchmal Leute in die Allianz Arena und versuchen, sich selbst einen Namen zu machen. Ich bin echt enttäuscht, dass ich die Gelbe Karte bekommen habe."
Was war passiert? Eigentlich eine Lappalie. Ende der ersten Hälfte gab Kane nach einem Foulpfiff von Dankert nach einem Zweikampf mit dem Mainzer Jonathan Burkardt den Ball nicht sofort her. Und Dankert zückte dafür Gelb. Als Kanes Anwalt trat später auch Müller auf. "Die Foulentscheidung war Quatsch", plädierte Müller: "Und dann hält Harry den Ball ein, zwei Sekunden fest."
Und nun ist Kane bei seiner möglichen Titel-Premiere am Samstag in Leipzig womöglich nur als Randfigur dabei. "Es ist ein bisschen meine Geschichte", bemerkte der Noch-ohne-Titel-Torjäger mit englischem Humor. Und fügte ernst hinzu: "Es ist enttäuschend, nun ein großes Spiel zu verpassen." Aber immerhin sei es "kein Cup-Finale", sondern nur ein Ligaspiel, tröstete sich Kane.
Und "keine Sorge", kündigte der 31-Jährige an: Falls die Bayern in Leipzig die 34. Meisterschaft mit dem nächsten Sieg auch rechnerisch fix machen sollten, "werde ich mehr feiern als jeder andere". Und Feiern können sie, die Briten.
Kein Kane: Aber die Bayern haben Olise und Sané
"Hoffentlich schaffen wir es ohne Harry", sagte Trainer
Profitieren von Kanes Sperre könnte auch Müller, der gegen Leipzig nun mehr Einsatzzeit erhalten könnte als die paar Minuten gegen Mainz nach mehreren Krankheitstagen unter der Woche. "Meine Spielzeit war nicht sehr nervenaufreibend", scherzte Müller. Die erfolgreiche Arbeit erledigten gegen Mainz andere. Allen voran die brillierende Flügelzange
Müller ist überzeugt, dass der rund 50 Millionen Euro teure Vorjahres-Zugang Olise (23) nicht nur "ein One-Hit-Wonder" in München sein wird. Und der 29 Jahre alte
Auch Kanes Landsmann Eric Dier (31) bewarb sich mit dem Kopfballtor zum 3:0 und einer grundsoliden Verteidiger-Leistung erneut für ein weiteres Bayern-Jahr. "Der Eric macht es richtig gut", lobte Freund: "Er macht sehr viele Spiele jetzt im Frühjahr. Er ist ein wichtiger Faktor, vielleicht sogar wichtiger, als wir geglaubt haben im Winter. Er ist eine absolute Stütze der Mannschaft."
Das war und ist auch Müller, der 6.101 Tage nach seinem Bundesliga-Debüt zum 500. Mal in Deutschlands Beletage auflief. "Du spielst nicht für Meilensteine. Es geht darum, was du auf dem Platz machst", sagte der 35-Jährige danach.
Müllers Input auf dem Rasen ist auf seiner Abschiedstour eher gering. Aber das Publikum huldigte der Vereinslegende beim vorletzten Heimspiel trotzdem mit Ovationen. "Die Leute wissen auch, was los ist", sagte Müller - und fügte launig hinzu: "Alle haben sich verständigt, dass es okay ist, Thomas Müller zu feiern."
Kompany plant noch ein Thomas-Müller-Spiel
Auch Kompany will da noch mitmachen. Als Müller am 15. August 2008 sein Bundesliga-Debüt beim 2:2 gegen den Hamburger SV gab, stand sein aktueller Trainer als Gegner auf dem Rasen. "Die erste Minute habe ich miterlebt - und dann auch die letzte", sagte der 39 Jahre alte Belgier.
Kompany deutete an, dass das letzte Saison-Heimspiel am 10. Mai gegen Gladbach nochmal ein Thomas-Müller-Spiel werden soll. "Wir sind noch nicht Meister, aber irgendwann wird es um Thomas gehen", sagte der Coach. (dpa, bearbeitet von spl) © dpa