Mit dem Verkauf von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui gibt es beim FC Bayern die ersten namhaften Abgänge. Noch ist der Kader allerdings zu groß.

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Matthijs de Ligt zog am Flughafen in München einen silbernen Rollkoffer neben sich her – sein Ziel: Manchester. Bei United stand für den Niederländer, genauso wie für Noussair Mazraoui, am Montag der obligatorische Medizincheck an. Rund 70 Millionen Euro inklusive Boni soll der FC Bayern für seine beiden Profis im Paket kassieren – Geld, das umgehend investiert werden soll.

Mit dem Doppelwechsel löst sich der Transfer-Stau bei den Münchnern etwas auf. Doch nach wie vor ist der (Luxus-)Kader des deutschen Rekordmeisters zu groß, zumal für den geplanten Umbruch weitere Spieler kommen sollen. Nur wer? Und wer wird bzw. soll noch gehen?

Braucht der FC Bayern Tah überhaupt?

Wunschkandidat Désiré Doué von Stade Rennes hat sich dem Vernehmen nach gegen den FC Bayern und für Paris Saint-Germain entschieden. Der 19-Jährige sollte die Offensive verstärken. In der Defensive ist nach wie vor die Personalie Jonathan Tah ungeklärt: Der Nationalspieler von Bayer Leverkusen ist sich mit den Bayern angeblich einig. Der "Kicker" berichtete jedoch am Montag erneut, dass der Transfer nicht zustande komme, "sofern nichts Unvorhergesehenes passiert". In der Münchner Klubspitze sei nicht jeder von Tah komplett überzeugt.

"Es gibt nichts, was die Situation geändert hat. Das war vor einer Woche so und das ist auch heute so", sagte indes Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes. Mindestens 25 Millionen plus fünf Millionen Boni stellen sich die Leverkusener Verantwortlichen vor.

Doch brauchen die Bayern Tah überhaupt? Hiroki Ito, Dayot Upamecano, Min-jae Kim und Eric Dier – Trainer Vincent Kompany stehen schon vier Innenverteidiger zur Verfügung. Auch Rückkehrer Josip Stanisic könnte innen spielen.

Goretzka gilt in München weiterhin als Verkaufskandidat

Doch nicht nur im Abwehrzentrum herrscht Gedränge. Auch die defensiven Außenbahnen und insbesondere das Mittelfeld der Bayern erscheinen überbesetzt. Da Kompany vor der Abwehr offensichtlich wieder mit Joshua Kimmich neben Millionen-Transfer Joao Palhinha plant, wird es für Leon Goretzka immer enger. Auch Aleksandar Pavlovic, Konrad Laimer oder Raphael Guerreiro können auf der Sechs spielen. Goretzka gilt deshalb als Verkaufskandidat, hat aber noch zwei Jahre Vertrag und wäre deshalb entsprechend teuer.

In der Offensive soll nach der Leihe von Bryan Zaragoza nach Osasuna weiter ausgedünnt werden. Als wahrscheinlichste Option gilt derzeit Kingsley Coman. Auch Leroy Sané und/oder Serge Gnabry dürften bei entsprechenden Angeboten gehen, zumal für die drei Positionen hinter Torjäger Harry Kane auch Thomas Müller, Jamal Musiala, Mathys Tel, Michael Olise, Gabriel Vidovic und Arijon Ibrahimovic Ansprüche erheben.

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Für Eberl und Freund bleiben Fragen offen

Klar ist nur: Kurz vor dem Pflichtspielstart am Freitag im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm stehen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund weiterhin vor einigen ungelösten Fragen – auch wenn der FC Bayern "jetzt schon gut aufgerüstet" habe, wie Ehrenpräsident Uli Hoeneß letzte Woche anmerkte. Bislang haben die Münchner für rund 130 Millionen Euro Palhinha, Olise und Ito verpflichtet.

Eberl sprach zuletzt von einer "guten Kadergröße", die der FC Bayern benötige. Man habe "einige junge Spieler, dafür wollen wir auch Platz schaffen". De Ligt und Mazraoui machen den Anfang. (sid/bearbeitet von ms)

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