Uli Hoeneß' Austausch vor dem Training des FC Bayern München mit Thomas Tuchel hat Raum für Spekulationen gelassen. Den genauen Gesprächsinhalt gibt Tuchel auf Nachfrage nicht wider und flüchtet sich in einen Scherz.
Thomas Tuchel hat den viel diskutierten Besuch des Ehrenpräsidenten
"Ich kann das nur positiv einschätzen", ergänzte
Hoeneß hatte am vier Tage vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC das Training der Münchner besucht und mit Tuchel vor dem Beginn diskutiert. Bilder hatten den langjährigen Patron Hoeneß wild gestikulierend beim Gespräch mit dem Trainer gezeigt. "Wenn zwei emotionale Menschen miteinander auf dem Fußballplatz sprechen, dann kann es auch mal emotional werden", erklärte Tuchel die Szene und stellte klar: "Über die Inhalte werde ich nichts sagen." Nur soviel verriet Tuchel: Inhalt der Unterredung sei "natürlich" die sportliche Krise gewesen. Dass der einstige Manager und Präsident selbst wieder in die erste Reihe rücken wolle, "hat er mir nicht gesagt", betonte Tuchel.
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Die Diskussionen um Oliver Kahns Zukunft reißen nicht ab
Hoeneß' Erscheinen war in der Öffentlichkeit auch als Misstrauensvotum gegen die Klubführung um Vorstandschef Oliver Kahn gewertet worden. "Ich weiß, wie man das interpretieren kann", sagte Tuchel. Jetzt komme Uli Hoeneß und jetzt sei richtig Druck drauf. Aber: "Wenn es ein Zeichen ist, ist es eher ein positives Zeichen."
Hoeneß habe ihm Hallo sagen wollen, berichtete Tuchel. Normalerweise sei er zu dem Zeitpunkt auch noch oben im Büro. Weil er aber beim Aufbau mithelfen wollte, sei er schon auf dem Platz gewesen.
Für die Frage, ob er Hoeneß wieder mehr in der ersten Reihe des Vereins sehe, hatte Tuchel eine weitere launige Antwort parat. "Vielleicht sitzt er am Wochenende mit mir auf der Bank, dann würde ich sage, er ist jetzt wirklich in der ersten Reihe."
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Thomas Tuchel hat zwei Titelchancen bereits verspielt
Wenn Hoeneß im Gebäude sei, komme er bei ihm im Trainerbüro vorbei, berichtete Tuchel, und "wir quatschen eine Viertelstunde und tauschen uns aus." Der neue Trainer musste seit der Übernahme des Postens von Julian Nagelsmann das Aus im DFB-Pokal und in der Champions League sowie das Abrutschen vom ersten Platz in der Meisterschaft verkraften.
Ziel, so Tuchel, müsse sein, in den verbleibenden fünf Saisonspielen 15 Punkte zu holen. Doch der Champions-League-Sieger von 2021 weiß: "Wenn wir so weiterspielen, so schwankend, wird uns das nicht gelingen." Er werde aber "niemanden mehr rauslassen aus dieser Verpflichtung, egal wie schwer es uns fällt. Wir müssen es uns selber beweisen als Spieler und Trainer von Bayern München." (dpa/sid/hau)
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